prophylaktische therapie
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2020 ◽  
Vol 24 (08) ◽  
pp. 309-318
Author(s):  
Stephan Kemmner ◽  
Ulf Schönermarck

ZUSAMMENFASSUNGUnter immunsuppressiver Therapie besteht ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko nach Nierentransplantation (NTx), insbesondere für virale Infektionen. Bereits vor einer geplanten NTx sollte auf einen aktuellen Impfstatus geachtet werden, da nach einer Transplantation unter immunsuppressiver Therapie einerseits Lebendimpfstoffe nicht mehr gegeben werden dürfen und andererseits eine adäquate Impfantwort schwieriger zu erreichen ist. Die saisonale Influenzaimpfung kann bereits einen Monat nach Transplantation gegeben werden, für alle anderen Impfungen wird ein Abwarten von 3–6 Monaten empfohlen. Eine prophylaktische Therapie kann das Auftreten bestimmter Infektionen effektiv verhindern. Nach NTx sollte für die ersten 6 Monate eine PjP-Prophylaxe (PjP: Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie) mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol verabreicht werden. Eine CMV-Prophylaxe (CMV: Zytomegalievirus) mit Valganciclovir erfolgt in Abhängigkeit vom Sero-Status von Empfänger und Spender i. d. R. für 3 bzw. 6 Monate. Im Falle einer Infektion kann in Abhängigkeit vom Schweregrad der Antimetabolit (meist MMF: Mycophenolatmofetil) dosishalbiert oder pausiert werden, jedoch ist dies mit einem erhöhten Rejektionsrisiko verbunden. Insbesondere bei Infektionen mit CMV und BKV (Polyomavirus BK) kann anstelle von MMF ein mTOR-Inhibitor (mTOR: „mechanistic target of rapamycin“) eingesetzt werden in Kombination mit einem niedrigdosierten Calcineurininhibitor (CNI). Bei einer COVID-19-Erkrankung (COVID-19: Coronavirus Disease 2019) nach NTx sollte wie bei anderen Infektionen in einer Kombinationstherapie zunächst der Antimetabolit bzw. der mTOR-Inhibitor dosisreduziert oder pausiert werden. Ein Absetzen des CNIs bei COVID-19 erscheint aus unserer Sicht nicht regelhaft indiziert, sondern bleibt schweren Verläufen im Einzelfall vorbehalten. Im Falle einer antiviralen Therapie bei COVID-19 muss immer an mögliche Interaktionen mit den Immunsuppressiva (v. a. mit CNI und mTOR-Inhibitoren) gedacht werden.


2017 ◽  
Vol 234 (11) ◽  
pp. 1372-1377
Author(s):  
Daniel Handzel ◽  
Carsten Meyer ◽  
Alfred Wegener

ZusammenfassungDie Einengung des Kammerwinkels durch anatomische Prädisposition – z. B. bei hoher Hyperopie oder durch zunehmende Dicke der kristallinen Linse – stellt den größten Risikofaktor für einen akuten Winkelblock dar. Während die Anlage einer Iridotomie zur Durchbrechung eines akuten Winkelblocks eine Standardprozedur darstellt, gibt es bisher keine einheitlichen Empfehlungen oder Leitlinien für eine prophylaktische Therapie. Moderne bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomografie oder computergestützte Scheimpflug-Fotografie können bei der Therapieentscheidung wertvolle Informationen liefern. In der vorliegenden Übersicht werden traditionelle wie moderne Untersuchungstechniken vorgestellt und die sich aus den Ergebnissen erster Studien abgeleiteten Handlungsempfehlungen zusammengefasst.


2017 ◽  
Vol 37 (S 01) ◽  
pp. S32-S41
Author(s):  
Tonio Schönfelder ◽  
Anne Talaschus ◽  
Hans-Holger Bleß

ZusammenfassungDas IQWiG nahm im Rahmen eines Rapid Reports eine Nutzenbewertung der Therapie von Hämophilie-Patienten vor. Durch eine systematische Recherche wurden 16 Studien identifiziert, die zeigen, dass die Evidenzlücken bei wichtigen Fragen zur Behandlungen von Hämophilie-Patienten teilweise geschlossen sind. Der Vergleich der Behandlungsergebnisse einer prophylaktischen gegenüber einer On-Demand-Therapie zeigte die Überlegenheit der Prophylaxe bei schweren Blutungen für alle Altersgruppen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurde zudem ein Zusatznutzen bezüglich Gesundheitszustand und Schmerzen festgestellt. Der Abgleich von Behandlungsempfehlungen mit der identifizierten Evidenz zeigte eine geringe Übereinstimmung zwischen den ermittelten Studien und den in den Empfehlungen verwendeten Referenzen, die Empfehlungen stimmten inhaltlich jedoch überwiegend mit den Ergebnissen der Nutzenbewertung überein. Schlussfolgerung: Die Nutzenbewertung zeigt die deutliche Überlegenheit der Prophylaxe gegenüber der On-Demand-Therapie auf und stellt ein deutliches Signal an die Behandelnden und Kostenträger dar, die prophylaktische Therapie der schweren Hämophilie A regelhaft in Erwägung zu ziehen.


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