Funktionelle und somatoforme Störungen im Spiegel von ICD-10-Routinedaten

2015 ◽  
Vol 65 (11) ◽  
pp. 439-444 ◽  
Author(s):  
Michael Noll-Hussong ◽  
Alexander Otti
Author(s):  
Winfried Rief ◽  
Peter Henningsen

Author(s):  
Winfried Rief ◽  
Peter Henningsen

2018 ◽  
Vol 69 (01) ◽  
pp. 29-37
Author(s):  
Alexander Niecke ◽  
Hanna Lemke ◽  
Tobias Goeser ◽  
Martin Hellmich ◽  
Frank Vitinius ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Im Gebiet der Gastroenterologie und Hepatologie sind Zusammenhänge und Wechselwirkungen mit komorbiden psychischen Störungen vielfach beschrieben, allerdings fehlen aktuelle und methodisch hochwertige Studien zu Prävalenz und Versorgungsbedarf. Ziel der vorliegenden Studie war es, diesen Mangel zu beheben. Methodik Prospektive, monozentrische Querschnittsuntersuchung einer repräsentativen Stichprobe stationärer Patienten einer Universitätsklinik. Insgesamt wurden 308 Teilnehmer mit einem validierten Fragebogen (PHQ-D) auf das Vorliegen 8 häufiger psychischer Syndrome untersucht. Zusätzlich wurden 63 Teilnehmer auf das Vorliegen psychischer Störungen gemäß ICD-10 mit einem diagnostischen Interview (SKID-I) untersucht, wobei hier ein größeres Diagnosespektrum erfasst wurde. Der psychosoziale Versorgungsbedarf wurde aus Sicht der internistischen Behandler und aus Sicht der psychosomatischen Experten erhoben. Ergebnisse Die Prävalenz für mind. 1 psychisches Syndrom in der Fragebogen-Stichprobe (PHQ-D exkl. PHQ-15) beträgt 39,6%, wobei unter diesen bei 23,8% mehr als ein Syndrom vorliegt. Am häufigsten kommen depressive Syndrome und Angstsyndrome vor. Es existieren teilweise deutliche Unterschiede in den verschiedenen Subgruppen (Geschlecht, Art und Schwere der somatischen Erkrankung). Die 4-Wochen-Prävalenz für irgendeine psychische Störung in der Interview-Stichprobe (SKID-I) beträgt 52,4%. Es dominieren affektive und somatoforme Störungen sowie Anpassungstörungen. Psychosozialer Versorgungsbedarf bestand in 23,1% aus Behandlersicht und in 30,2% aus Expertensicht. Schlussfolgerungen Patienten der gastroenterologisch-hepatologischen Tertiärversorgung zeigen hohe Prävalenzen behandlungswertiger psychischer Syndrome respektive Störungen. Im Vergleich mit der Prävalenz psychischer Störungen in der deutschen Allgemeinbevölkerung ist der Anteil aktuell vorliegender psychischer Störungen fast doppelt so hoch (52,4 vs. 27,1%, p<0,001). Zur Deckung des Versorgungsbedarfs sollten die Einrichtung psychosomatischer Liaison-Dienste sowie die Stärkung der psychosomatischen Grundversorgung in der Gastroenterologie/Hepatologie erfolgen.


2007 ◽  
Vol 18 (2) ◽  
pp. 72-84
Author(s):  
Riad Alexander Michael

Zusammenfassung. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine empirische Untersuchung der Forschungsergebnisse des Nervenarztes Rudolf Burkhardt, der die Methode des Musikmalens über 20 Jahre mit Erfolg in der psychotherapeutischen Behandlung einsetzte. Das Musikmalen nach Burkhardt wird bezüglich Methodik, Zielsetzung und Bearbeitung des Bildmaterials mit den Patienten als spontan improvisierendes, emotional abreagierendes, ganzheitliches Ausdrucks- und Kommunikationsverfahren beschrieben, das tiefenpsychologische Wirkungen entfalten und konfliktzentriert eingesetzt werden kann. An fünf Patienten des Diagnosebereichs “Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen“ (ICD-10: F4) werden in vorliegender Arbeit charakteristische Entwicklungen des Bildausdrucks parallel zu katamnestisch dokumentierten Besserungen der Patientenbefindlichkeit im Therapieverlauf aufgezeigt und anhand phänomenologischer Kriterien ausgewertet. In der Diskussion wird die Aktualität und universelle Einsetzbarkeit der Methodik der Musikmaltherapie nach Burkhardt unter psychodynamischen und musikpsychologischen Aspekten nicht nur in der Psychotherapeutischen Medizin hervorgehoben.


Author(s):  
Winfried Rief ◽  
Volker Arolt

Der Schmerz ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Johannes Just ◽  
F. Petzke ◽  
N. Scherbaum ◽  
L. Radbruch ◽  
K. Weckbecker ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Es gibt keine Opioidkrise in Deutschland. Neue Studien mit Nichttumorpatienten mit chronischen Schmerzen (CNTS) in Deutschland zeigen jedoch eine unerwartet hohe Prävalenz von Opioidgebrauchsstörungen nach Diagnostic and Statistical Manual for Psychiatric Diseases 5 (DSM-5). Ziel der Arbeit Kritische Diskussion neuer Studienergebnisse zur Prävalenz von Opioidgebrauchsstörungen bei Schmerzpatienten in Deutschland. Material und Methoden Selektive Literaturrecherche und multiprofessionelle Einordnung der Ergebnisse durch Expertenrunde (Schmerztherapie, Neurologie, Psychiatrie, Palliativmedizin, Allgemeinmedizin und Suchttherapie). Ergebnisse Die Kriterien für die Diagnose „Opioidgebrauchsstörung“ des DSM‑5 sind auf Patienten mit CNTS nur eingeschränkt anwendbar, können aber für problematisches Verhalten sensibilisieren. Hierbei ist die Diagnose Opioidgebrauchsstörung nicht mit der Diagnose einer Substanzabhängigkeit nach ICD-10 gleichzusetzen, da die Diagnose nach DSM‑5 ein deutlich breiteres Spektrum abdeckt (mild, moderat, schwer). Risikofaktoren für eine Opioidgebrauchsstörung sind jüngeres Alter, depressive Störungen, somatoforme Störungen und hohe Opioidtagesdosen. Die interdisziplinäre Leitlinie zur Langzeitanwendung von Opioiden bei chronischen nichttumorbedingten Schmerzen (LONTS) enthält Empfehlungen, welche das Risiko für eine Opioidgebrauchsstörung reduzieren sollen. Diskussion Eine Anpassung der DSM-5-Diagnosekriterien der Opioidgebrauchsstörung an die besondere Situation von Patienten mit CNTS und eine Validierung dieser Kriterien könnte helfen, in der Zukunft genauere Daten zu Opioidgebrauchsstörungen von Patienten mit chronischen Schmerzen in Deutschland zu erheben. Verordner sollten für diese Problematik sensibilisiert werden, ohne die Patienten zu pathologisieren oder gar zu stigmatisieren. Weitere Forschung zur Einordnung dieses bisher unterschätzten Phänomens ist notwendig.


Author(s):  
Winfried Rief ◽  
Peter Henningsen ◽  
Ulrich Voderholzer

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