Die Spätergebnisse nach Shave-Therapie sind abhängig vom Zustand des tiefen Venensystems
ZusammenfassungVon Januar 1994 bis Dezember 1996 wurden 41 Patienten mit insgesamt 75 nichtheilenden (sogenannten therapieresistenten) Ulzera mittels Shave-Therapie behandelt. Alle Ulzera waren durch eine tiefe Veneninsuffizienz als Folge einer primären bzw. sekundären Leitveneninsuffizienz oder eines postthrombotischen Syndroms verursacht; bei 10 Patienten bestand zusätzlich eine periphere arterielle Verschlußkrankheit. Die Ulzera wurden zusammen mit der umgebenden Dermatoliposklerose mit dem Schink-Dermatom entfernt; die Defekte wurden in derselben Sitzung mit »gemeshter« Spalthaut gedeckt. 1998, d. h. nach durchschnittlich 2 Jahren und 5 Monaten, konnten die Patienten auf Spätergebnisse nachuntersucht bzw. ausgewertet werden. Es wurde eine Heilungsrate von 67% (50 von 75 Ulzera) festgestellt. Die Ergebnisse waren bei den Venenkranken mit Leitveneninsuffizienz (Heilungsrate: 76%) besser als bei denjenigen mit postthrombotischem Syndrom (Heilungsrate: 58%). Die gefundenen Rest- bzw. Rezidivulzera (33%) hatten eine durchschnittliche Größe von zirka 10 bis 20% der ursprünglichen Fläche. Eine subjektiv nicht störende Hypästhesie fand sich bei 38% der transplantierten Areale. Die hier erstmals publizierten guten Spätergebnisse nach Shave-Therapie sogenannter therapieresistenter venöser Ulzera belegen die große Bedeutung dieser leicht erlernbaren operativen Methode.