Geschichte psychiatrischer Klassifikation
ZusammenfassungNach entsprechenden nationalen Entwicklungsansätzen im 17., 18. und 19. Jahrhundert wurde die erste Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) 1893 veröffentlicht. Sie beruhte auf einer von Jaques Bertillon zusammengestellten Liste der Krankheiten, die vorherige nosologische Konzepte aufgriff. Kleinere Veränderungen wurden in dieser Klassifikation etwa in 10-jährigen Abständen berücksichtigt, bis 1948 die Weltgesundheitsorganisation mit der Entwicklung der ICD-6 begann. Ab 1955 brachte die WHO etwa in 10-Jahresabständen ICD-7, ICD-8 und ICD-9 heraus. Auf der Grundlage epidemiologischer Daten und der Ergebnisse von Expertenbefragungen und Anwendungsstudien eines internationalen Netzwerks wurde 1992 die ICD-10 publiziert. Dem DSM-Konzept der operationalisierten Diagnostik folgend, wurde hierdurch eine substanzielle Verbesserung in der Konzeptualisierung psychischer Störungen erreicht.