Mitochondrien und Altern
ZusammenfassungDie mitochondriale Hypothese des Alterns basiert auf der Annahme eines molekularen Teufelskreises aus oxidativer Schädigung und Mutationen der mitochondrialen DNA (mtDNA). Diese Mutationen führen bei Überschreiten eines Schädigungsschwellenwertes zur Störung der Energiegewinnung und letztlich zum Zelltod. Für alle Einzelkomponenten dieser Hypothese konnte in den vergangenen Jahrzehnten genügend wissenschaftliche Evidenz gesammelt werden, jedoch ist unklar, in wie weit es sich um kausale Zusammenhänge oder nur um Assoziationen handelt. Mutationen der mtDNA allein können im Tiermodell bereits einen Alterungsphänotyp hervorrufen. Ob oxidativer Stress tatsächlich eine notwendige Voraussetzung für die Akkumulation dieser mtDNA-Schäden ist, bleibt umstritten. Wir diskutieren in dieser Übersichtsarbeit auf dem Boden der vorhandenen Evidenz die Argumente für und wider die Gültigkeit der mitochondrialen Hypothese.