Endovaskuläre Behandlung von intrakraniellen Aneurysmen

2010 ◽  
Vol 29 (03) ◽  
pp. 131-136 ◽  
Author(s):  
T. Struffert ◽  
A. Dörfler ◽  
S. Kloska

ZusammenfassungEin intrakranielles Aneurysma ist die häufigste Ursache für eine spontane Subarachnoidalblutung. Eine dringliche Versorgungspflicht besteht bei akut rupturierten Aneurysmen zur Verhinderung einer häufig fatalen frühen Nachblutung. Auch bei inzidentellen Aneurysmen kann die Indikation zu einer prophylaktischen Versorgung bestehen, um eine mögliche zukünftige Ruptur zu verhindern. In vielen Fällen ist die endovaskuläre Therapie mit ablösbaren Platinspiralen (Coils) möglich. Verschiedene Techniken ermöglichen die endovaskuläre Behandlung von komplexen Aneurysmen. In randomisierten Studien zeigte die endovaskuläre Therapie eines akut rupturierten Aneurysmas eine signifikant geringere prozedurale Morbidität und Mortalität im Vergleich zur bis dahin vorrangigen Operation mit Clipping. Daher stellt die endovaskuläre Therapie heute die erste Behandlungsoption dar. Auch im langfristigen Verlauf bestätigten sich die Vorteile der endovaskulären Coilembolisation. Jedoch gibt es Aneurysmakonfigurationen, insbesondere mit Abgang von Gefäßästen aus dem Aneurysmalumen, die weiterhin vorwiegend neurochirurgisch behandelt werden sollten. Über die Therapie von intrakraniellen Aneurysmen sollte möglichst immer interdisziplinär von Neurochirurgien, Neurologen und interventionellen Neuroradiologen im Konsens entschieden werden.

Author(s):  
Jan Stana ◽  
Sven Peterß ◽  
Carlota Fernandez Prendes ◽  
Konsantinos Stavroulakis ◽  
Barbara Rantner ◽  
...  

ZusammenfassungPathologien im Bereich des Aortenbogens können isoliert auftreten, weit häufiger jedoch sind auch benachbarte Abschnitte der thorakalen Aorta – die Aorta ascendens oder Aorta descendens – mit betroffen. Die ersten operativen Eingriffe zur Behandlung des Aortenbogens wurden vor knapp 6 Jahrzehnten vorgenommen. Trotz zahlreicher Verbesserungen und Innovationen während des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts bleiben diese Eingriffe mit einer relevanten operativen Mortalität und neurologischen Komplikationsrate vergesellschaftet. Endovaskuläre Techniken sowie moderne Hybridverfahren erweitern das therapeutische Spektrum im Bereich des Aortenbogens zunehmend, auch wenn das offene operative Vorgehen aktuell noch der Goldstandard ist. Die endovaskuläre Behandlung eines Aortenaneurysmas wurde erstmals im Bereich der infrarenalen Aorta abdominalis in den frühen 1990er-Jahren durchgeführt. Es dauerte nicht lange, bis die ersten endovaskulären Therapieversuche zur Behandlung des Aortenbogens unternommen wurden. Schon 1996 berichteten Inoue et al. über den Einsatz der ersten gebranchten Endoprothese zur Behandlung von Aneurysmen im Aortenbogen. Fortwährende Verbesserungen und Verfeinerungen der Implantationstechniken und auch des implantierten Materials führten dazu, dass heutzutage im Bereich der deszendierenden thorakalen und abdominellen Aorta die endovaskuläre Therapie eine immer bedeutsamere Option im Vergleich zu den offenen chirurgischen Verfahren darstellt und diese teils als Goldstandard abgelöst hat. Diese Übersichtsarbeit soll einen Überblick über Voraussetzungen, Ergebnisse, aber auch Grenzen der endovaskulären Chirurgie des Aortenbogens geben.


Author(s):  
S Göricke ◽  
E Gizewski ◽  
V Panagiotopoulos ◽  
S Asgari ◽  
M Forsting ◽  
...  

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