Aorta ascendens und Arcus aortae – endovaskuläre Therapie heute und in der Zukunft

Author(s):  
Jan Stana ◽  
Sven Peterß ◽  
Carlota Fernandez Prendes ◽  
Konsantinos Stavroulakis ◽  
Barbara Rantner ◽  
...  

ZusammenfassungPathologien im Bereich des Aortenbogens können isoliert auftreten, weit häufiger jedoch sind auch benachbarte Abschnitte der thorakalen Aorta – die Aorta ascendens oder Aorta descendens – mit betroffen. Die ersten operativen Eingriffe zur Behandlung des Aortenbogens wurden vor knapp 6 Jahrzehnten vorgenommen. Trotz zahlreicher Verbesserungen und Innovationen während des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts bleiben diese Eingriffe mit einer relevanten operativen Mortalität und neurologischen Komplikationsrate vergesellschaftet. Endovaskuläre Techniken sowie moderne Hybridverfahren erweitern das therapeutische Spektrum im Bereich des Aortenbogens zunehmend, auch wenn das offene operative Vorgehen aktuell noch der Goldstandard ist. Die endovaskuläre Behandlung eines Aortenaneurysmas wurde erstmals im Bereich der infrarenalen Aorta abdominalis in den frühen 1990er-Jahren durchgeführt. Es dauerte nicht lange, bis die ersten endovaskulären Therapieversuche zur Behandlung des Aortenbogens unternommen wurden. Schon 1996 berichteten Inoue et al. über den Einsatz der ersten gebranchten Endoprothese zur Behandlung von Aneurysmen im Aortenbogen. Fortwährende Verbesserungen und Verfeinerungen der Implantationstechniken und auch des implantierten Materials führten dazu, dass heutzutage im Bereich der deszendierenden thorakalen und abdominellen Aorta die endovaskuläre Therapie eine immer bedeutsamere Option im Vergleich zu den offenen chirurgischen Verfahren darstellt und diese teils als Goldstandard abgelöst hat. Diese Übersichtsarbeit soll einen Überblick über Voraussetzungen, Ergebnisse, aber auch Grenzen der endovaskulären Chirurgie des Aortenbogens geben.

2010 ◽  
Vol 29 (03) ◽  
pp. 131-136 ◽  
Author(s):  
T. Struffert ◽  
A. Dörfler ◽  
S. Kloska

ZusammenfassungEin intrakranielles Aneurysma ist die häufigste Ursache für eine spontane Subarachnoidalblutung. Eine dringliche Versorgungspflicht besteht bei akut rupturierten Aneurysmen zur Verhinderung einer häufig fatalen frühen Nachblutung. Auch bei inzidentellen Aneurysmen kann die Indikation zu einer prophylaktischen Versorgung bestehen, um eine mögliche zukünftige Ruptur zu verhindern. In vielen Fällen ist die endovaskuläre Therapie mit ablösbaren Platinspiralen (Coils) möglich. Verschiedene Techniken ermöglichen die endovaskuläre Behandlung von komplexen Aneurysmen. In randomisierten Studien zeigte die endovaskuläre Therapie eines akut rupturierten Aneurysmas eine signifikant geringere prozedurale Morbidität und Mortalität im Vergleich zur bis dahin vorrangigen Operation mit Clipping. Daher stellt die endovaskuläre Therapie heute die erste Behandlungsoption dar. Auch im langfristigen Verlauf bestätigten sich die Vorteile der endovaskulären Coilembolisation. Jedoch gibt es Aneurysmakonfigurationen, insbesondere mit Abgang von Gefäßästen aus dem Aneurysmalumen, die weiterhin vorwiegend neurochirurgisch behandelt werden sollten. Über die Therapie von intrakraniellen Aneurysmen sollte möglichst immer interdisziplinär von Neurochirurgien, Neurologen und interventionellen Neuroradiologen im Konsens entschieden werden.


Author(s):  
Franziska Heidemann ◽  
Tilo Kölbel ◽  
Sebastian Debus ◽  
Christian-Alexander Behrendt ◽  
Holger Diener ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die endovaskulären Techniken haben die Therapie von Erkrankungen der abdominellen und thorakoabdominellen Aorta revolutioniert. Für die Versorgung im Bereich der infrarenalen Aorta ist die endovaskuläre Therapie mittlerweile ein Standardverfahren für Elektivfälle und im Notfall. Für komplexe, d. h. die renoviszeralen Gefäße einbeziehende, abdominelle und thorakoabdominelle Aortenpathologien bestehen sowohl offen als auch endovaskulär große technische Herausforderungen. Aufgrund der hohen Mortalität und Morbidität der offenen Chirurgie, insbesondere im Notfall, haben sich auch hier verschiedene endovaskuläre Techniken, insbesondere für Mittel- bis Hochrisikopatienten, zur Versorgung entwickelt. Ergebnisse Zu den endovaskulären Therapieoptionen zählen grundsätzlich die fenestrierten und gebranchten Stentprothesen, die entsprechend der Anatomie runde Aussparungen („Fenestrierung“) oder Abzweigungen („Branches“) für die renoviszeralen Gefäße haben, sowie die Chimney-Graft-Technik. Im Elektivfall können patientenindividuelle fenestrierte und gebranchte Prothesen („custom-made“) bestellt werden. Planung, Produktion und Lieferung erfordern jedoch eine Wartezeit von bis zu 12 Wochen. Im dringlichen Fall steht aktuell nur eine 4-fach gebranchte und patientenunspezifische, d. h. „off-the-shelf“ („von der Stange“) Stentprothese zur Verfügung, die für nur schätzungsweise 60% der Patientenanatomien mit komplexem abdominellem und thorakoabdominellem Aortenaneurysma passt. Für Patienten ohne passende Anatomie stehen die sog. „surgeon-modified“ oder „vom Chirurgen modifizierten“ Stentprothesen als Alternative zur Verfügung. Hierbei wird eine kommerzielle Prothese direkt präoperativ mit den notwendigen Fenestrierungen modifiziert. Verglichen mit den „off-the-shelf“ Stentprothesen weist die Literatur aktuell für die „surgeon-modified“ Technik ähnliche Ergebnisse bez. Morbidität und Mortalität auf. Schlussfolgerung Die „surgeon-modified“ Stentprothesen haben ihren Stellenwert bei Hochrisikopatienten mit symptomatischen und gedeckt rupturierten komplexen Aneurysmen. Bis kommerzielle fenestrierte und gebranchte Stentprothesen für alle anatomischen Gegebenheiten als „off-the-shelf“ Prothesen vorhanden sind, stellt die „surgeon-modified“ Technik eine gute Behandlungsoption dar.


2016 ◽  
Vol 22 (2) ◽  
pp. 110-117
Author(s):  
A. Mühle ◽  
R. Bombien ◽  
A. Khoynezhad

VASA ◽  
2005 ◽  
Vol 34 (2) ◽  
pp. 131-135 ◽  
Author(s):  
Schenk Romer ◽  
Weishaupt ◽  
Koppensteiner

Die Hypoplasie der deszendierenden Aorta ist eine seltene Erkrankung, deren Ursache häufig unklar ist. Pathogenethisch bestehen Assoziationen mit kongenitalen Entwicklungsstörungen, entzündlichen und infektiösen Faktoren sowie hereditären Syndromen. Wir stellen in diesem Artikel eine 24-jährige Patientin mit einer Hypoplasie der Aorta thoracalis descendens und der Aorta abdominalis bei Williams-Beuren-Syndrom vor. Diese seltene Erbkrankheit beruht auf einer Gendeletion auf Chromosom 7, unter anderem dem Elastin-Gen, und ist durch kardiovaskuläre Anomalien, dysmorphe Gesichtszüge und eine mentale Retardation charakterisiert. Die Patientin präsentierte sich mit einer schweren Hypertonie und rezidivierenden abdominellen Krämpfen seit Kindheit. Die Diagnose wurde mittels Duplexsonographie und Magnetresonanzangiographie gestellt. Die Behandlung erfolgte durch Anlage eines aortoaortalen Bypass (von der Aorta ascendens auf die infrarenale Aorta) mit Reinsertion des Truncus coeliacus, der A. mesenterica superior und der rechten Nierenarterie. Die häufigste klinische Manifestation der Aortenhypoplasie ist eine schwere arterielle Hypertonie im jungen Erwachsenenalter. Werden die aortalen Veränderungen nicht rechtzeitig erkannt, ist diese Erkrankung durch die Komplikationen der Hypertonie mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden.


Radiopraxis ◽  
2019 ◽  
Vol 12 (03) ◽  
pp. E74-E92
Author(s):  
Susanne Anton ◽  
Erik Stahlberg ◽  
Jan Peter Goltz

Das Bauchaortenaneurysma (BAA) als eine fokale Erweiterung aller Wandschichten der Aorta abdominalis ist ein komplexes und lebensbedrohliches Krankheitsbild – Albert Einstein und Charles de Gaulle sind an einer Ruptur verblutet. Eine endovaskuläre Aortenreparatur (EVAR) oder offen-chirurgische Therapie haben das Ziel, das Rupturrisiko niedrig zu halten bzw. zu eliminieren und die Lebenserwartung des Patienten zu verbessern.


Author(s):  
S Göricke ◽  
E Gizewski ◽  
V Panagiotopoulos ◽  
S Asgari ◽  
M Forsting ◽  
...  

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