Wirkungen und Nebenwirkungen von Ocriplasmin – ein Update
ZusammenfassungDie pharmakologische Vitreolyse mit Ocriplasmin ist eine effektive, nicht operative Therapieoption zur Behandlung der vitreomakulären Traktion (VMT) ≤ 1500 µm einschließlich assoziiertem Makulaforamen mit einem Durchmesser von ≤ 400 µm. Sowohl klinische Phase-III-Studien als auch nach Zulassung von Ocriplasmin durchgeführte Studien konnten zeigen, dass eine Verbesserung der Sehschärfe durch die intravitreale Injektion des Medikaments erreicht werden kann und die VMT in 78% der Fälle durch die Behandlung gelöst wird. Grundlage einer erfolgreichen Behandlung mit Ocriplasmin ist eine gezielte Selektion der Patienten, die nach beschriebenen prädiktiven Faktoren empfohlen wird. Die Nebenwirkungen nach Ocriplasmin-Injektion sind meist passager und selbstlimitierend. Ihr Auftreten ist jedoch nicht selten. Visusminderung sowie strukturelle SD-OCT- und ERG-Veränderungen sind mit einer erfolgreichen Ablösung der VMT verbunden. Hierbei erscheint besonders wichtig, Patienten vor Injektion von Ocriplasmin über potenzielle subjektive Funktionsbeeinträchtigungen aufzuklären. Bei persistierender VMT oder persistierendem Makulaforamen nach pharmakologischer Vitreolyse ergeben sich keine funktionellen und morphologischen Nachteile für die behandelten Patienten verglichen mit jenen, die ausschließlich operiert wurden und keine vorangegangene Ocriplasmin-Injektion erhalten hatten.