Die En bloc-Resektion von Blasentumoren (ERBT) – eine Bestandsaufnahme
Zusammenfassung Hintergrund Als Limitationen der konventionellen transurethralen Resektion von Harnblasentumoren (cTURB) als Standardverfahren zur Detektion und Behandlung von nicht muskelinvasivem Blasenkrebs (NMIBC) sind Stagingfehler aufgrund unzureichender Resektionstiefe ebenso wie die intravesikale Fragmentierung der Proben, die eine histopathologische Begutachtung erschweren, bekannt. Diese Übersichtsarbeit soll die aktuelle Datenlage zur En bloc-Resektion von Harnblasentumoren (ERBT) beleuchten und das große Potenzial der Technik hervorheben. Patienten/Material und Methoden Auswertung der relevanten, PubMed-gelisteten Originalartikel, Übersichtsarbeiten und Metaanalysen zu den Suchbegriffen „bladder cancer” und „en bloc”. Ergebnisse Die ERBT bietet eine durchgängig hochwertige Resektionsqualität mit wechselnden Nachweisraten von Tunica muscularis in den Resektionsproben. Diese ist der Surrogatmarker der Resektionsqualität in Hinblick auf muskelinvasive Tumoren. Die ERBT kann mit allen Energiequellen, auch in Kombination (Hybridverfahren), sicher durchgeführt werden. Die aktuellen Daten zeigen, dass kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die perioperative Morbidität im Vergleich zur cTURB besteht. In Bezug auf die Rezidivraten kann noch keine abschließende Beurteilung getroffen werden, da hier die Datenlage zum Teil kontrovers ist. Schlussfolgerung Die ERBT hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die vermuteten Vorteile gegenüber der cTURB wie bessere Probenqualität und bessere histopathologische Beurteilbarkeit und damit verbessertes Staging scheinen sich für Tumoren mit einer Größe bis zu 4 cm zu bestätigen. Die Auswirkungen auf die Tumorrezidivrate bleibt Gegenstand zukünftiger Studien auf diesem Gebiet.