Potential von Arbeitsunfähigkeits-Daten zur tagesgenauen Bestimmung des Krankheitsbeginns in GKV-Routinedaten

2017 ◽  
Vol 23 (02) ◽  
pp. 88-96
Author(s):  
Dirk Horenkamp-Sonntag ◽  
Roland Linder ◽  
Susanne Engel ◽  
Udo Schneider ◽  
Frank Verheyen

Zusammenfassung Zielsetzung In der Versorgungsforschung ist der exakte Zeitpunkt des Krankheitsbeginns relevant, z. B. zur Messung der Leitlinienadhärenz. Bei akutem nicht-spezifischen Rückenschmerz sollte in den ersten sechs Wochen keine Bildgebung erfolgen. Da ambulant nur auf Quartalsebene dokumentiert wird, wurde die Nutzbarkeit von tagesgenauen Informationen zur Arbeitsunfähigkeit (AU) untersucht. Methodik Am Beispiel Rückenschmerzen (ICD M54) wurde mit TK-Routinedaten analysiert, bei wie vielen Versicherten eine potentiell nicht-indizierte radiologische Bildgebung erfolgte. Anstelle der ambulanten Diagnosen wurde auf tagesgenaue AU-Daten fokussiert. Ergebnis Im Zeitraum 2011–2012 hatten 444 946 Versicherte erstmalig eine AU (M54). In 89,2% der Fälle lagen Rückenschmerzen verursachende Erkrankungen vor. Erstmalig aufgetretene akute nicht-spezifische Rückenschmerzen hatten 2 155 Versicherte. Erfolgte eine radiologische Diagnostik, war diese in 28,7% der Fälle zu früh. Schlussfolgerung In Abhängigkeit von der medizinischen Indikation können die Analysemöglichkeiten durch tagesgenaue ICD-Diagnosen aus den AU-Daten erweitert werden. Diese Erkenntnisse lassen sich für Hochrechnungen auf Populationen nutzen, bei denen nicht durchgängig auf AU-Diagnosen zurückgegriffen werden kann.

2020 ◽  
Vol 43 (02) ◽  
pp. 103-114
Author(s):  
Michael Lell ◽  
Klaus Detmar ◽  
Matthias Schoen ◽  
Torsten Fritscher

ZusammenfassungDie Bildgebung spielt beim Staging von Kopf-Hals-Tumoren eine wichtige Rolle für die Therapieentscheidung insbesondere auch hinsichtlich der Abschätzung möglicher funktioneller Einschränkungen. Die 8. Auflage der TNM-Klassifikation hat einige Neuerungen gebracht, die sich auf das Staging unmittelbar auswirken. Bei den virusassoziierten (humanes Papilloma-Virus, HPV) Tumoren ist die eigentliche klinische TNM-Formel erst nach der Bestimmung des HPV-Status, also erst nach der histologischen Untersuchung möglich. Bei Mundhöhlen- und Hauttumoren wurde die Infiltrationstiefe in das Klassifikationsschema aufgenommen, beim Lymphknotenstaging die extranodale Ausbreitung (extranodal extension, ENE).Auch in der Nachsorge spielt die radiologische Bildgebung eine entscheidende Rolle, da durch Narbenbildung und rekonstruktive Massnahmen mittels Lappenplastiken Inspektion und klinische Untersuchung erschwert sind. Neben CT und MRT ist mittlerweile auch die PET/CT fest etabliert, von den Krankenkassen akzeptiert und vergütet. Der Beitrag fasst den aktuellen Stand in der radiologischen Diagnostik von Kopf-Hals-Tumoren zusammen.


Swiss Surgery ◽  
2000 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 32-35 ◽  
Author(s):  
Kilgus ◽  
Largiadèr ◽  
Klotz

Einleitung: Bei der Differentialdiagnose von intraabdominalen Tumoren ist an die mesenterialen Zysten zu denken. Wir möchten mittels Fallbeispiel an diesen seltenen Befund erinnern. Fallbeispiel: Es handelt sich um eine 35-jährige Patientin mit zweiwöchiger Anamnese von progredienten Abdominalschmerzen. Die Abklärung mittels Sonographie und Computertomographie ergab einen 14 x 12 x 3cm grossen zystischen abdominalen Tumor ohne Beziehung zu Uterus, Adnexen oder Oberbauchorganen, worauf die Patientin laparotomiert und die Zyste reseziert wurde. Diskussion: Mesenteriale Zysten sind selten. Die Pathogenese ist unterschiedlich und die klinische wie auch die radiologische Diagnostik schwierig. Die Symptomatik reicht vom akuten Abdomen über unspezifische Abdominalbeschwerden bis hin zum asymptomatischen Zufallsbefund. Mesenteriale Zysten können entlang des gesamten Gastrointestinaltraktes vom Duodenum bis zum Rektum auftreten. Therapie der Wahl ist die Zystenresektion. Schlussfolgerungen: Mesenteriale Zysten sind seltene intraabdominale Befunde. Die definitive Diagnosesicherung und die Therapie besteht in der Resektion.


Author(s):  
C Ahlers ◽  
J Hilgenberg ◽  
J Bruns ◽  
A Huhnt ◽  
C Muhle

2020 ◽  
Vol 52 (05) ◽  
pp. 382-391
Author(s):  
Stefan Georg Fodor ◽  
Georgios Christopoulos ◽  
Lukas Lehmkuhl ◽  
Karl-Josef Prommersberger ◽  
Marion Mühldorfer-Fodor

ZusammenfassungKlinische und radiologische Diagnostik sind die Grundlage jeder differenzierten Therapieplanung karpaler Pathologien. Gerade bei der Kahnbeindiagnostik sind nicht nur die Auswahl und korrekte Durchführung der bildgebenden Verfahren entscheidend, sondern es müssen auch deren methodische Limitationen berücksichtig werden. Kaum eine andere Fraktur wird so häufig nicht erkannt, da nicht abgeklärt oder übersehen. Gleichzeitig führen die Folgen einer verspätet und/oder nicht behandelten Kahnbeinfraktur zu aufwändigen, nicht immer erfolgreichen Folgetherapien und langfristig zu funktionellen Einschränkungen. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die klinische und bildgebende Diagnostik bei Kahnbeinfrakturen und -pseudarthrosen.


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