ZusammenfassungDie Konjunkturforschung ist in ihren Untersuchungsfeldern Theorie, Empirie, Prognose in unterschiedlichem Maße vorangekommen. Eine Konjunktur-Dichotomie hat sich aufgetan. Die Frage ist zu stellen, ob der Einsatz von Konjunkturindikatoren (aus Befragungen oder aus der Statistik gewonnen) in der Konjunkturforschung Fortschritte einleiten kann. Hier wird diskutiert, ob eine Hypothesengenerierung über Daten von unternehmerischen Erwartungsbildungen möglich ist. Die Umsetzung ist schwierig und bislang nicht gelungen. Die Messung von Zyklus und Trend ließe sich über den Einsatz von Daten, die aus Befragungen über die jeweilige Kapazitätsauslastung von Unternehmen hervorgehen, bewerkstelligen. Eine so gewonnene Konjunkturkurve dient als Referenzzyklus. Seine Prognose kann durch Frühindikatoren (leading indicators) und durch neue Methoden in der ökonometrischen Forschung (Regimewechsel-Analysen) unterstützt werden. Der Aufsatz ist Adolf Wagner gewidmet, der sich in seinen Arbeiten zur Konjunkturforschung besonders für einen breiten Einsatz von Daten ausspricht, um damit das Erkenntnisspektrum anzureichern.