Mentalisierungsbasierte Therapie einer Jugendlichen mit Störung des Sozialverhaltens

2017 ◽  
Vol 66 (5) ◽  
pp. 362-377 ◽  
Author(s):  
Melanie Reiter ◽  
Astrid Bock ◽  
Marie-Luise Althoff ◽  
Svenja Taubner ◽  
Kathrin Sevecke
Author(s):  
A. Wagner ◽  
C. Jennen-Steinmetz ◽  
C. Göpel ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Fragestellung: Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen im Kindes- und Jugendalter zählen zu den häufigsten Verhaltensproblemen in dieser Altersgruppe mit ungünstigem Verlauf. Ziel der Arbeit war es anhand einer ambulanten und stationären Stichprobe diagnosebezogen den Behandlungserfolg von Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens zu beurteilen und einen möglichen Zusammenhang mit Faktoren aus dem psychosozialen Umfeld des Kindes zu analysieren. Methodik: Es wurden retrospektiv Daten über 10 Jahre von ambulant (n = 1181) und stationär (n = 1156) behandelten Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens sowie «internalisierenden» Störungen erhoben. Die Gruppe der Patienten mit Sozialverhaltensstörungen wurde in Subgruppen («I»: F90.1; «E»: F91.2, F92; «D»: F91.1, F91.3) unterteilt. Der Behandlungserfolg wurde anhand einer Verbesserung auf der Skala zur Gesamtbeurteilung von Kindern und Jugendlichen (SGKJ) erfasst. Mögliche Prädiktoren wurden mittels des Fisher Exakter Test und der Logistischen Regression untersucht. Ergebnisse: Der beste Outcome wurde in der Gruppe «I» erzielt. Der Behandlungserfolg der stationären Patienten war deutlich größer als in der ambulant behandelten Patientengruppe. Als wichtige Prädiktoren erwiesen sich die Kooperation von Eltern und Kind, die Schwere der Funktionsbeeinträchtigung, psychosoziale Risiken und eine Stimulanzienmedikation. Schlussfolgerung: Die Effektivität eines ambulanten Behandlungsangebotes bei Kindern und Jugendlichen mit Störungen des Sozialverhaltens kann durch aufsuchende und familienzentrierte Angebote sowie den Einsatz von Pharmakotherapie erhöht werden.


2012 ◽  
pp. 617-628 ◽  
Author(s):  
Maren Weiss ◽  
Daniela Runkel ◽  
Friedrich Lösel

Author(s):  
Boris Rothermel ◽  
Luise Poustka ◽  
Tobias Banaschewski ◽  
Katja Becker

Einleitung: Die Angaben zur Prävalenz der komorbiden bipolaren affektiven Störung bei Kinder und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zwischen den USA und Deutschland unterscheiden sich deutlich. Methoden: Anhand der Kasuistik eines 14-jährigen Jungen mit Hyperkinetischer Störung des Sozialverhaltens und Hypomanie werden unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten der Symptomatik diskutiert sowie Diagnose und Therapie des Patienten dargestellt. Schlussfolgerungen: Weitere Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS und impulsiv-aggressiven Verhaltensweisen sind notwendig. In der Praxis sollte eine genaue Differenzierung der Symptome bezüglich einer komorbiden bipolaren Störung erfolgen.


PSYCH up2date ◽  
2015 ◽  
Vol 9 (04) ◽  
pp. 225-235 ◽  
Author(s):  
Christina Stadler ◽  
Linda Kersten ◽  
Martin Prätzlich

Author(s):  
H. Salbach-Andrae ◽  
A. Bürger ◽  
N. Klinkowski ◽  
K. Lenz ◽  
E. Pfeiffer ◽  
...  

Zusammenfassung: Fragestellung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war eine Überprüfung der Anwendbarkeit des Strukturierten Klinischen Interviews für DSM-IV, Achse II: Persönlichkeitsstörungen (SKID-II) im Jugendalter sowie eine Untersuchung zur Übereinstimmung zwischen SKID-II Diagnosen und klinischem Urteil. Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, welche Faktoren bei Patientinnen einer jugendpsychiatrischen Inanspruchnahmepopulation Persönlichkeitsstörungen (PS) prognostizieren. Methodik: Insgesamt wurden 110 stationär behandelte, jugendpsychiatrische Patienten im Alter von 14-18 Jahren mit dem SKID-II und dem Persönlichkeitsstil- und Störungsinventar (PSSI) untersucht. Ergebnisse: 32.7% der untersuchten Patienten zeigten nach SKID-II die Diagnose einer PS. Die Übereinstimmung zwischen kategorialem Urteil (PS liegt vor versus PS liegt nicht vor) des SKID-II und der klinischen Diagnose erwies sich insgesamt als niedrig. Lediglich für die histrionische PS und für die Borderline-PS ergaben sich annehmbare bis sehr gute Übereinstimmungen. Logistische Regressionsanalysen identifizierten «Anorexia nervosa (bulimisch)», «einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung/Störung des Sozialverhaltens (ADHD/SSV)» und «Schicht» als relevante prognostische Faktoren für PS. Schlussfolgerungen: Das SKID-II, das primär für Erwachsene entwickelt wurde, ist für den Gebrauch bei Jugendlichen gut einsetzbar. Im jugendpsychiatrischen Bereich sind die Diagnosen Anorexia nervosa (bulimisch) und ADHD/SSV eng mit der Entwicklung einer PS assoziiert.


Author(s):  
Eva Bonekamp ◽  
Maria von Salisch

Zusammenfassung: Fragestellung: Wie reagieren Jungen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wenn sie sich über ihren Freund ärgern? Aufgrund der Impulsivität und der Probleme mit der Aufmerksamkeitslenkung wäre zu erwarten, dass sie ihren Ärger schneller in direktes Konfrontieren des Freundes umsetzen und seltener eine ruhige Aussprache suchen, den eigenen Anspruch zurücknehmen oder sich vom Ärgergeschehen distanzieren. Methodik: Es wurden 23 Jungen mit ADHS ohne komorbide Störung des Sozialverhaltens im Alter von 8 bis 13 Jahren mit einer altersentsprechenden Kontrollstichprobe verglichen. Zur Erfassung des Umgangs mit Ärger wurde der Fragebogen zu kindlichen Ärgerregulierungsstrategien (KÄRST, von Salisch & Pfeiffer, 1998 ) verwendet. Ergebnisse: Im Selbstbericht zeigte sich entgegen der Erwartung kein signifikanter Unterschied in den konfrontierenden und schädigenden Strategien. Jungen mit ADHS berichteten jedoch hypothesenkonform signifikant seltener als Jungen der Kontrollgruppe, dass sie distanzierende Strategien verwenden. Auch das Erklären und die Zurücknahme des eigenen Anspruchs wurden von Jungen mit ADHS seltener angegeben. Schlussfolgerungen: Jungen mit ADHS schätzen ihren Einsatz von Ärgerregulierungsstrategien, die eine gute Impulskontrolle voraussetzen, als geringer ein. Im Selbstbericht über das Ausleben des aggressiven Ärgerimpulses zeigte sich hingegen kein Unterschied zwischen Jungen mit und ohne ADHS. Der Grund könnte darin liegen, dass Jungen mit ADHS (ohne komorbider Störung des Sozialverhaltens) in ihrer impulsiven Ärgerreaktionen nicht die Absicht haben, ihrem Freund längerfristig zu schaden und ihr Verhalten daher nicht als aggressiv beurteilen.


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