Bipolare Störungen als Komorbidität im Kindes- und Jugendalter – unterdiagnostiziert oder überinterpretiert?

Author(s):  
Boris Rothermel ◽  
Luise Poustka ◽  
Tobias Banaschewski ◽  
Katja Becker

Einleitung: Die Angaben zur Prävalenz der komorbiden bipolaren affektiven Störung bei Kinder und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zwischen den USA und Deutschland unterscheiden sich deutlich. Methoden: Anhand der Kasuistik eines 14-jährigen Jungen mit Hyperkinetischer Störung des Sozialverhaltens und Hypomanie werden unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten der Symptomatik diskutiert sowie Diagnose und Therapie des Patienten dargestellt. Schlussfolgerungen: Weitere Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS und impulsiv-aggressiven Verhaltensweisen sind notwendig. In der Praxis sollte eine genaue Differenzierung der Symptome bezüglich einer komorbiden bipolaren Störung erfolgen.

2014 ◽  
Vol 156 (7) ◽  
pp. 327-335 ◽  
Author(s):  
C. Favrot ◽  
A. Rostaher ◽  
N. Fischer

2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 297-301
Author(s):  
Jan Krützfeldt ◽  
Emanuel R. Christ

Die Hyperthyreose gehört neben dem Diabetes mellitus und den Störungen im Calciumstoffwechsel zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen in der Praxis. Zur Diagnostik stehen eine ganze Reihe von laborchemischen und bildgebenden Verfahren zur Verfügung. Allerdings bereitet die Diagnose einer Hyperthyreose aufgrund des klinischen Kontext selten Schwierigkeiten und die verschiedenen Untersuchungen können oft sehr gezielt eingesetzt werden. Die häufigsten Ursachen einer Hyperthyreose sind der Morbus Basedow und die Autonomie eines oder mehrerer Schilddrüsenknoten. Der Morbus Basedow wird meist zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr diagnostiziert und ca. 10 - 20 % der Patienten haben bereits initial Hinweise auf eine endokrine Orbithopathie. Für die Diagnose des Morbus Basedow ist die Messung der thyreoidstimulierenden Immunglobuline (TSI) besonders bei unklaren Fällen von Bedeutung. Bei der Schilddrüsenautonomie erfolgt die Diagnose immer über eine Schilddrüsenszintigraphie. Seltenere Ursachen einer Hyperthyreose sind die Thyreoiditiden, bei denen die Hyperthyreose immer transient ist (meist < 2 Monate), und die exogene Hyperthyreose (factitia). Anhand von drei Beispielen aus der Praxis diskutieren wir hier die Diagnose und Therapie der verschiedenen Hyperthyreose-Formen.


2015 ◽  
Vol 72 (6) ◽  
pp. 405-411 ◽  
Author(s):  
Katja Henny-Fullin ◽  
Daniel Buess ◽  
Anja Handschin ◽  
Jörg Leuppi ◽  
Thomas Dieterle

Entsprechend der europäischen und nordamerikanischen Richtlinien für die Diagnose und Therapie der arteriellen Hypertonie wird ein akuter, krisenhafter Anstieg des Blutdruckes auf > 180/120 mmHg als hypertensive Krise bezeichnet. Das Vorliegen von akuten hypertensiven Endorganschäden, wie z. B. Stroke, akuter Myokardinfarkt oder Herzinsuffizienz, welche patientenabhängig bereits bei niedrigeren Blutdruckwerten auftreten können, definiert eine „hypertensive Notfallsituation“. Zur Vermeidung des weiteren Fortschreitens der Endorganschädigung ist bei diesen Patienten eine sofortige Blutdrucksenkung (ca. 25 % vom Ausgangswert innerhalb von 1 – 2 Stunden) und in der Regel ein intensivmedizinisches Monitoring notwendig. Im Gegensatz dazu definiert ein krisenhafter Blutdruckanstieg ohne Nachweis akuter hypertensiver Endorganschäden eine „hypertensive Gefahrensituation“. Bei diesen Patienten sollte der Blutdruck innerhalb von 24 – 48 Stunden gesenkt werden um die Entstehung akuter Endorganschäden zu verhindern. In der Regel ist keine stationäre Aufnahme notwendig und es genügt eine orale antihypertensive Therapie, die ambulante Weiterbetreuung des Patienten muss jedoch gewährleistet sein.


Author(s):  
A. Wagner ◽  
C. Jennen-Steinmetz ◽  
C. Göpel ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Fragestellung: Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen im Kindes- und Jugendalter zählen zu den häufigsten Verhaltensproblemen in dieser Altersgruppe mit ungünstigem Verlauf. Ziel der Arbeit war es anhand einer ambulanten und stationären Stichprobe diagnosebezogen den Behandlungserfolg von Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens zu beurteilen und einen möglichen Zusammenhang mit Faktoren aus dem psychosozialen Umfeld des Kindes zu analysieren. Methodik: Es wurden retrospektiv Daten über 10 Jahre von ambulant (n = 1181) und stationär (n = 1156) behandelten Patienten mit einer Störung des Sozialverhaltens sowie «internalisierenden» Störungen erhoben. Die Gruppe der Patienten mit Sozialverhaltensstörungen wurde in Subgruppen («I»: F90.1; «E»: F91.2, F92; «D»: F91.1, F91.3) unterteilt. Der Behandlungserfolg wurde anhand einer Verbesserung auf der Skala zur Gesamtbeurteilung von Kindern und Jugendlichen (SGKJ) erfasst. Mögliche Prädiktoren wurden mittels des Fisher Exakter Test und der Logistischen Regression untersucht. Ergebnisse: Der beste Outcome wurde in der Gruppe «I» erzielt. Der Behandlungserfolg der stationären Patienten war deutlich größer als in der ambulant behandelten Patientengruppe. Als wichtige Prädiktoren erwiesen sich die Kooperation von Eltern und Kind, die Schwere der Funktionsbeeinträchtigung, psychosoziale Risiken und eine Stimulanzienmedikation. Schlussfolgerung: Die Effektivität eines ambulanten Behandlungsangebotes bei Kindern und Jugendlichen mit Störungen des Sozialverhaltens kann durch aufsuchende und familienzentrierte Angebote sowie den Einsatz von Pharmakotherapie erhöht werden.


Praxis ◽  
2011 ◽  
Vol 100 (2) ◽  
pp. 61-69
Author(s):  
Himmelberger ◽  
Schneider ◽  
Baumann

Author(s):  
Daniel Sagebiel

<span class="fett">Allgemeine Problemstellung:</span> Die Tuberkulose (TB) ist neben HIV/AIDS und Malaria die weltweit häufigste Infektionskrankheit. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Mycobacterium tuberculosis (M. tuberculosis) infiziert, wobei 5–10 % der Betroffenen im Laufe ihres Lebens eine TB entwickeln. TB ist global weiter auf dem Vormarsch und bei HIV-Infizierten die Todesursache Nummer eins. Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch an TB und über 95 % der neuen TB-Fälle treten in Entwicklungsländern auf. </p><p> <span class="fett">Aktuelle Relevanz:</span> Bei abnehmender Erkrankungshäufigkeit in Deutschland und in vergleichbaren Industrieländern begegnet die Tuberkulose dem praktizierenden Mediziner hierzulande zunehmend seltener. So wurden im Jahr 2005 insgesamt nur noch 6.057 Tuberkuloseerkrankungen an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet (Robert-Koch-Institut, 2006).1995 waren in Deutschland noch doppelt so viele (n= 12.198) und 1985 dreimal so viele (n=20.074) Menschen erkrankt (WHO, 2006a). </p><p> <span class="fett">Schlussfolgerungen:</span> Als Folge mangelnder Erfahrung wird im klinischen Alltag häufig erst spät an eine TB gedacht. Die dadurch verzögerte Diagnose und Therapie gefährdet den Therapieerfolg und kann somit zu einer Zunahme von Mortalität und Transmission führen.


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