störung des sozialverhaltens
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Author(s):  
Manfred Döpfner ◽  
Tobias Banaschewski

Zusammenfassung. Der Beitrag gibt eine kurze Übersicht über die Veränderungen in der Klassifikation von Hyperkinetischen Störungen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen nach ICD-11 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems). Sowohl in der Bezeichnung als auch in der Binnendifferenzierung lehnt sich ICD-11 erfreulicherweise an das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) an. Auch die Aufgabe der ICD-10-Kombinationsdiagnose der Hyperkinetischen Störung des Sozialverhaltens zugunsten von Mehrfachdiagnosen ist zu begrüßen. Der Verzicht auf eine exakte Operationalisierung der Kriterien hilft einerseits bei der Einordung von Grenzfällen in der klinischen Praxis, macht es aber auch notwendig, für die Klärung der einzelnen Symptome auf das DSM-5 zurückzugreifen.


2020 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 173-177
Author(s):  
Alexander von Gontard ◽  
Margarete Bolten ◽  
Monika Equit ◽  
Tina In-Albon

Zusammenfassung. Psychische Störungen sind bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern mit einer Prävalenz von 10 – 15 % häufig. Sie sind vielfältig und umfassen sowohl externalisierende Störungen (wie ADHS und Störung des Sozialverhaltens) als auch internalisierende (wie Depression und Angststörungen). Sie weisen hohe Komorbiditätsraten auf und können langfristig persistieren und chronifizieren. Darüber hinaus können viele seltene Störungen junge Kinder betreffen und beeinträchtigen. Manche Störungen sind sogar spezifisch für das junge Alter. Ferner spielen die Beziehung zur Bezugsperson – und die Identifizierung von Beziehungsstörungen – eine besondere Rolle. Da die diagnostischen Kriterien der bisherigen Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-5 für junge Kinder nicht sensibel genug sind, wurde das Klassifikationssystem DC: 0 – 5 für das Alter von 0 bis 5 Jahren entwickelt. Das Ziel dieses Sonderheftes ist es, einen Überblick über die DC: 0 – 5 zu vermitteln. In der ersten Übersichtsarbeit wird der diagnostische Prozess aufgezeigt. Die zweite Übersichtsarbeit widmet sich dem Aufbau und den Neuerungen der DC: 0 – 5. Eine dritte Übersichtsarbeit untersucht die Diagnosen nach ICD-10 und DC: 0 – 5 im Vergleich in einem naturalistischen Setting. Eine letzte Originalarbeit untersucht die psychometrischen Eigenschaften des strukturierten Interviews SIVA 0 – 6, das auch für DC: 0 – 5 kodiert. Zusammengefasst ist die DC: 0 – 5 das zurzeit genaueste Klassifikationssystem zur Diagnose psychischer Störungen bei jungen Kindern in der Praxis und in der Forschung.


2020 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 201-208
Author(s):  
Justine Hussong ◽  
Cornelia Overs ◽  
Frank W. Paulus ◽  
Margarete Bolten ◽  
Tina In-Albon ◽  
...  

Zusammenfassung. Um psychische Störungen bei jungen Kindern zu erfassen, wurde das Klassifikationssystem DC: 0 – 5 entwickelt. Das Ziel dieser Studie war es, Diagnosen nach DC: 0 – 5 und ICD-10 zu vergleichen. Bei 176 konsekutiv vorgestellten Kindern (70,5 % Jungen) mit einem mittleren Alter von 3,96 Jahren wurden Diagnosen nach ICD-10 und DC: 0 – 5 vergeben. 78,4 % der Kinder hatten eine Diagnose nach ICD-10, 88,1 % der Kinder nach DC: 0 – 5. Die häufigste ICD-10 Diagnose war Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem Verhalten (ODD; 28,4 %), gefolgt von Schlafstörungen (21,0 %), ADHS (14,8 %) und Angststörungen (6,8 %). Die häufigsten DC: 0 – 5 Diagnosen waren ADHS (30,7 %) und die Dysregulierte Ärger- und Aggressionsstörung (31,3 %), gefolgt von Schlaf-‍, Angst-‍, Ess- und Traumafolgestörungen. Zusammengefasst ist die DC: 0 – 5 das spezifischste Klassifikationssystem zur Diagnose psychischer Störungen bei jungen Kindern. Es hat sich in Kombination mit der ICD-10 in der klinischen Praxis bewährt. Wünschenswert wäre die weitere Verwendung und Überprüfung der DC: 0 – 5 in klinischen Studien.


Author(s):  
Robert Waltereit ◽  
Mieke Kühne ◽  
Johanna Waltereit ◽  
Veit Roessner

Zusammenfassung. Die Geschlossene Unterbringung in der Jugendhilfe (GU) ist seit Jahrzehnten ein kontroverses Thema in der Betreuung schwer verhaltensauffälliger Jugendlicher. Dabei wird zum einen eine nicht selten ideologische Debatte um die rechtliche und die ethische Zulässigkeit des Freiheitsentzuges geführt, zum anderen die Frage der geeigneten Versorgung von erheblich belasteten Jugendlichen mit Bindungstraumatisierungen, schwerer Störung des Sozialverhaltens und psychosozialer Desintegration diskutiert. Die unterschiedlichen Sichtweisen spiegeln sich auch darin wider, dass einige Bundesländer über Institutionen der GU verfügen, andere wiederum – insbesondere die neuen Bundesländer – nicht. Wir stellen hier zwei typisierte Fallkonstellationen aus dem Bundesland Sachsen vor, bei denen die Nichtverfügbarkeit von GU zu einer faktischen Verschiebung der Problematik in Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie geführt hat. Anhand der Fallkonstellationen diskutieren wir schwerpunktmäßig, inwieweit es für GU einen konkreten Bedarf gibt und was zur Wirksamkeit von GU bekannt ist. Hieran schließt sich eine Reflexion des Spannungsfeldes zwischen Zwang und Autonomie an der Schnittstelle Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie an.


2019 ◽  
Vol 87 (11) ◽  
pp. 634-637 ◽  
Author(s):  
Michael G. Koelch ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Christine M. Freitag ◽  
Birger Dulz ◽  
Michael Rösler

ZusammenfassungAggressives Verhalten ist ein häufiges Phänomen in der Kindheit und Jugend. Es ist auch ein häufiger Anlass für eine Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapie. Störungen des Sozialverhaltens bergen ein hohes Risiko für eine lebenslange Problematik, auch für das spätere Auftreten komorbider Suchterkrankungen oder affektiver Störungen. Die Behandlung im Übergang zum Erwachsenenalter ist schwierig, weil zum einen oft die Einsicht bei den Betroffenen in die Probleme und langfristige Konsequenzen fehlt, zum anderen verspricht hier nicht allein die psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung Erfolg. Vielmehr sind umfassende interdisziplinäre Interventionen unter Einbezug der Jugendhilfe, der Familie und des Umfeldes notwendig. Forschungslücken bestehen sowohl in der Implementation evidenzbasierter Therapieinterventionen, wie auch der Forschung zu besonderen Risikogruppen (z. B. Mädchen oder Jugendliche mit Substanzabusus).


Diagnostica ◽  
2017 ◽  
Vol 63 (4) ◽  
pp. 297-308 ◽  
Author(s):  
Christoph Kröger ◽  
Melina Andrea del Pozo ◽  
Joachim Kosfelder ◽  
Marc Allroggen ◽  
Gabriele Grabowski ◽  
...  

Zusammenfassung. Die Skala zur Erfassung der Impulsivität und emotionalen Dysregulation (IES-27) bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) hat sich in Forschung und Praxis bei Erwachsenen bewährt. In adaptierter Form soll das Instrument auch bei Jugendlichen (IES-27-J) sowie deren Angehörigen (IES-27-A) eingesetzt werden können. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation dieser Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen. Die psychometrischen Kennwerte der IES-27-J wurden anhand von zwei unabhängigen psychiatrischen Stichproben (n = 109 und n = 170) und die der IES-27-A von Angehörigen (n = 31) überprüft. Die Itemanalyse zeigt für beide Instrumente gute Ergebnisse. Die interne Konsistenz beträgt für die IES-27-J in beiden Stichproben α = .95 sowie α = .92 für die IES-27-A. Die Test-Retest-Reliabilität fiel sehr gut aus (ρ = .97). Für die IES-27-J ergaben sich in der exploratorischen Hauptkomponentenanalyse Hinweise auf eine einfaktorielle Struktur. Jugendliche mit einer BPS erzielten signifikant höhere Summenwerte als Patientinnen und Patienten mit depressiver Störung und Störung des Sozialverhaltens, was als Hinweis auf die diskriminative Validität der IES-27-J gewertet werden kann. Die IES-27-J weist einen moderaten Zusammenhang zur IES-27-A auf. Beide Instrumente können für die Forschung und Praxis eingesetzt werden. Zukünftig sollte eine Normierung mithilfe einer Stichprobe von gesunden Jugendlichen erfolgen.


2017 ◽  
Vol 66 (5) ◽  
pp. 362-377 ◽  
Author(s):  
Melanie Reiter ◽  
Astrid Bock ◽  
Marie-Luise Althoff ◽  
Svenja Taubner ◽  
Kathrin Sevecke

Author(s):  
Johanna C. Schmitz ◽  
Hannah Cholemkery ◽  
Juliane Medda ◽  
Christine M. Freitag

Zusammenfassung. Fragestellung: Epidemiologische Studien weisen auf die Bedeutung von prä- und perinatalen Risikofaktoren bei der Entstehung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und der Autismus-Spektrum-Störung (ASS) hin. Die vorliegende Arbeit vergleicht in einer klinischen Stichprobe von Kindern mit ADHS, ASS, dem kombinierten Störungsbild sowie ADHS und Störung des Sozialverhaltens (SSV) mögliche störungsspezifische Risikofaktoren und untersucht, ob das Vorliegen mehrerer Risikofaktoren das Auftreten von kombinierten Störungsbildern begünstigt. Methodik: Prä- und perinatale Risikofaktoren von insgesamt 341 Patienten (299 Jungen, 42 Mädchen) aus einer klinischen Inanspruchnahmepopulation werden zwischen Kindern mit ADHS (N = 80), ASS (N = 122), ADHS & ASS (N = 55) oder ADHS & SSV (N = 84) verglichen. Ergebnisse: Die Mütter von Kindern mit ADHS & SSV rauchten häufiger in der Schwangerschaft, die Eltern wiesen einen niedrigeren Bildungsstatus und häufiger Migrationsstatus auf als von Kindern mit ASS oder ADHS. Kinder mit ASS hatten häufiger einen Migrationshintergrund als Kinder mit ADHS. Fehlgeburten fanden sich als spezifischer Risikofaktor für das kombinierte Störungsbild ADHS & ASS. Schlussfolgerung: Zahlreiche der in epidemiologischen Studien beschriebenen Risikofaktoren fanden sich in der klinischen Stichprobe selten. Die meisten Risikofaktoren lagen in derselben Ausprägung bei allen Krankheitsbildern vor.


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