Zusammenfassung:
Gegenstand und Ziel: Diskussion der Serienmessung der cPLI (Immunreaktivität der pankreatischen Lipase) im Serum eines Hundes mit histologisch bestätigter Pankreatitis. Material und Methode: Ein 15-jähriger, 6,8 kg schwerer, kastrierter Lhasa-Apso-Rüde wurde mit chronischem Erbrechen vorgestellt. Ergebnisse: Nach unspezifischen klinischen und labordiagnostischen Befunden fand sich bei der Gastroskopie eine knotenförmige Masse im Bereich des Pylorus, die durch eine Billroth-I-Operation reseziert wurde. Einige Tage nach der Operation verschlechterte sich der Zustand des Patienten jedoch weiter und der Hund zeigte anhaltendes Erbrechen. Anhand der klinischen und sonographischen Befunde sowie der cPLI-Konzentration im Serum wurde eine Pankreatitis diagnostiziert. Unter der Therapie stellte sich langsam eine klinische Besserung ein, die mit absinkender cPLI-Konzentration einherging. Allerdings entwickelte der Patient plötzlich neurologische Ausfallerscheinungen und der Besitzer entschloss sich zur Euthanasie des Hundes. Die (histo)pathologische Untersuchung bestätigte die Pankreatitisdiagnose. Schlussfolgerung: Die Serienmessung der cPLI Konzentration im Serum kann zur Verlaufskontrolle einer Pankreatitis beim Hund herangezogen werden. Klinische Relevanz: Eine Verlaufskontrolle bei Patienten mit Pankreatitis war bisher schwierig. Diese Fallbeschreibung stellt den ersten Bericht über einen Hund dar, bei dem die Serienmessung der cPLI-Konzentration im Serum zur Verlaufskontrolle herangezogen wurde.