In diesem Artikel wird eine Einzelfallanalyse aus einer Studie zu Deutschlandbildern präsentiert. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie Geflüchtete und Nicht-Geflüchtete Deutschland sehen, was sie mit Deutschland verbinden. Zu diesem Zweck erhalten die Teilnehmenden Einmalkameras, die nach Abschluss einer zweiwöchigen Phase zurückgegeben und entwickelt werden. Im Anschluss findet ein narratives Interview statt, für das die Bilder den Erzählimpuls bilden. Die Bilder und Interviews werden mit der Segmentanalyse (Breckner, 2010) und der relationalen Hermeneutik (Straub, 2010) ausgewertet. Im Fokus dieses Artikels steht das Datenset eines jungen Mannes, der aus dem Irak geflohen ist. Für ihn bedeutet Deutschland zunächst Leere und Einsamkeit. Aber auch andere Themen wie Freundschaft, Hoffnung, kulturelle Unterschiede und Rassismuserfahrungen bringt er mit Deutschland in Verbindung.