orale antikoagulanzien
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(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 146 (19) ◽  
pp. 1237-1242
Author(s):  
Rupert M. Bauersachs

Was ist neu? Epidemiologie und Risikofaktoren Eine deutsche Registerstudie zeigt, dass Risikoprofile, klinisches Bild und Behandlungsmuster bei oberflächlicher Venenthrombose (OVT) sehr heterogen sind. Ebenso variieren Dosierung und Therapiedauer der Antikoagulation (AK) erheblich. Trotz initialer AK besteht nach 3 Monaten ein beachtliches Risiko für venöse Thromboembolien (VTE), Rezidive oder Ausdehnung. Im Gegensatz zu aktuellen Leitlinienempfehlungen erhielt ein Drittel der Patienten entweder Heparine, orale Antikoagulanzien oder gar kein Antikoagulans. Eine gleichzeitige, oft asymptomatische tiefe Venenthrombose (TVT) findet sich gehäuft nach Hospitalisierung oder Immobilisation, vorausgegangener VTE, bei Autoimmunerkrankungen, höherem Alter, Malignom und bei OVT in einer nichtvarikösen Vene oder bei Ausdehnung in eine Perforansvene. Dies sind häufig auch Risikofaktoren für thromboembolische Komplikationen im Verlauf. Therapie Aufgrund einer großen Placebo-kontrollierten Studie mit klinischen Endpunkten ist Fondaparinux 1-mal 2,5 mg über 4–6 Wochen die in den Leitlinien empfohlene Therapie. Auch eine intermediäre Dosis von niedermolekularem Heparin (NMH) kann erwogen werden. Bei Hochrisikopatienten war 1-mal 10 mg Rivaroxaban gegenüber Fondaparinux nicht unterlegen. Ob bei hohem Risiko eine 45-tägige Therapie ausreicht, muss weiter untersucht werden.


2021 ◽  
Vol 25 (07) ◽  
pp. 266-272
Author(s):  
Stephan H. Schirmer ◽  
Vincent Brandenburg

ZUSAMMENFASSUNGBei Patienten mit Vorhofflimmern besteht ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen und insbesondere Schlaganfall. Patienten mit chronischer Nierenerkrankung haben gehäuft Vorhofflimmern und sowohl ein erhöhtes Blutungs- wie auch Schlaganfallrisiko. Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von bis zu 25–30 ml/min sind Nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulanzien (NOAK) evidenzbasiert zur Schlaganfallprävention den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) vorzuziehen. Darunter bzw. bei Dialysepatienten liegen keine wissenschaftlichen Daten vor; hier muss das Konzept (keine Antikoagulation vs. NOAK vs. Vorhofohrverschluss vs. VKA) individuell entschieden werden, wobei die Gabe von VKA die schlechteste Lösung zu sein scheint.


2021 ◽  
Vol 146 (11) ◽  
pp. 705-709
Author(s):  
Christina Hart ◽  
Birgit Linnemann

Was ist neu? Hormonelle Kontrazeption und Thromboembolie-Risiko Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KK) erhöhen das VTE-Risiko signifikant. Gestagen-Monopräparate sind mit Ausnahme der 3-Monatsspritze nicht mit einem erhöhten VTE-Risiko assoziiert und können bei Frauen mit vorausgegangener VTE oder thrombophilen Risikofaktoren mit Wunsch nach hormoneller Verhütung angewandt werden. Individuelle Risikofaktoren und hormonelle Kontrazeption Vor der Verschreibung einer hormonellen Kontrazeption soll eine sorgfältige Erhebung des VTE-Risikos erfolgen. Eine entsprechende Checkliste findet sich auf der Internetseite des BfArM. Eine routinemäßige Testung auf hereditäre Thrombophilie wird nicht empfohlen. Kontrazeption unter Antikoagulation Orale Antikoagulanzien sind plazentagängig und prinzipiell embryotoxisch und erfordern somit die Anwendung einer sicheren Empfängnisverhütung. Eine häufige Nebenwirkung unter oraler Antikoagulanzientherapie ist das Auftreten einer Hypermenorrhö. Die hormonelle Kontrazeption kann bei bestehender Antikoagulation auch mit einem Kombinationspräparat fortgeführt werden, sofern spätestens 6 Wochen vor Beendigung der Antikoagulation die Umstellung auf eine östrogenfreie Form der Kontrazeption erfolgt. Hormonassoziierte VTE und Rezidivrisiko VTE, die bei Frauen unter Verwendung von hormonellen Kontrazeptiva aufgetreten sind, gelten als provozierte Ereignisse. Das Rezidivrisiko einer hormonassoziierten VTE ist nach Absetzen der Antikoagulation und Umstellung auf eine östrogenfreie Form der Kontrazeption gering, sodass eine Antikoagulationsdauer von 3–6 Monaten in der Regel ausreichend ist. Nach hormonassoziierter VTE wird während einer künftigen Schwangerschaft und im Wochenbett eine medikamentöse VTE-Prophylaxe empfohlen.


Author(s):  
Ruben Schleberger ◽  
Andreas Rillig ◽  
Paulus Kirchhof ◽  
Andreas Metzner ◽  
Bruno Reissmann

ZusammenfassungVorhofflimmern geht mit einer beträchtlichen Belastung für Patienten und das Gesundheitssystem einher. Jeder dritte heute 55-Jährige wird zeitlebens an Vorhofflimmern erkranken. Trotz Verbesserungen des Managements von Vorhofflimmern verbleibt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Die neuen Vorhofflimmer-Leitlinien der European Society of Cardiology stellen ein integratives Therapiekonzept in den Mittelpunkt. Der neue Therapie- und Diagnosealgorithmus „CC to ABC“ umfasst sowohl Diagnosestellung („confirm“) und Klassifizierung („characterise“) als auch Therapie („avoid stroke“, „better symptom control“, „comorbidities“). Neue orale Antikoagulanzien stehen unter Anwendung des CHA2DS2-VASC-Scores im Zentrum der Vorbeugung von Schlaganfällen. Neben der Frequenzregulierung werden rhythmuserhaltende Maßnahmen wie die medikamentöse antiarrhythmische Therapie oder die Katheterablation mit prognostischer Relevanz für bestimmten Patientengruppen empfohlen. Die Adressierung von Risikofaktoren und Komorbiditäten wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Adipositas und Schlafapnoe wirkt ergänzend und sollte Teil jedes Behandlungskonzepts sein. Die im August 2020 publizierte EAST-AFNET 4-Studie zeigt als erste große randomisierte Studie, dass die frühe rhythmuserhaltende Therapie zusätzlich zur leitlinienbasierten Vorhofflimmertherapie zur Vermeidung von kardiovaskulärem Tod und Schlaganfällen beiträgt. In Anbetracht der Sicherheit von Antiarrhythmika und Katheterablation sollte die frühe Einleitung einer rhythmuserhaltenden Therapie bei allen Patienten in den ersten Monaten nach der Erstdiagnose von Vorhofflimmern erwogen werden, um positive Effekte nicht zu verpassen.


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