scholarly journals Update Vorhofflimmern: Die ESC-Leitlinien 2020 sowie aktuelle Daten zur frühen antiarrhythmischen Therapie

Author(s):  
Ruben Schleberger ◽  
Andreas Rillig ◽  
Paulus Kirchhof ◽  
Andreas Metzner ◽  
Bruno Reissmann

ZusammenfassungVorhofflimmern geht mit einer beträchtlichen Belastung für Patienten und das Gesundheitssystem einher. Jeder dritte heute 55-Jährige wird zeitlebens an Vorhofflimmern erkranken. Trotz Verbesserungen des Managements von Vorhofflimmern verbleibt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Die neuen Vorhofflimmer-Leitlinien der European Society of Cardiology stellen ein integratives Therapiekonzept in den Mittelpunkt. Der neue Therapie- und Diagnosealgorithmus „CC to ABC“ umfasst sowohl Diagnosestellung („confirm“) und Klassifizierung („characterise“) als auch Therapie („avoid stroke“, „better symptom control“, „comorbidities“). Neue orale Antikoagulanzien stehen unter Anwendung des CHA2DS2-VASC-Scores im Zentrum der Vorbeugung von Schlaganfällen. Neben der Frequenzregulierung werden rhythmuserhaltende Maßnahmen wie die medikamentöse antiarrhythmische Therapie oder die Katheterablation mit prognostischer Relevanz für bestimmten Patientengruppen empfohlen. Die Adressierung von Risikofaktoren und Komorbiditäten wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Adipositas und Schlafapnoe wirkt ergänzend und sollte Teil jedes Behandlungskonzepts sein. Die im August 2020 publizierte EAST-AFNET 4-Studie zeigt als erste große randomisierte Studie, dass die frühe rhythmuserhaltende Therapie zusätzlich zur leitlinienbasierten Vorhofflimmertherapie zur Vermeidung von kardiovaskulärem Tod und Schlaganfällen beiträgt. In Anbetracht der Sicherheit von Antiarrhythmika und Katheterablation sollte die frühe Einleitung einer rhythmuserhaltenden Therapie bei allen Patienten in den ersten Monaten nach der Erstdiagnose von Vorhofflimmern erwogen werden, um positive Effekte nicht zu verpassen.

2013 ◽  
Vol 5 (1) ◽  
Author(s):  
Starry H Rampengan

Abstract: Diastolic heart failure (HF) is also referred to as heart failure with normal left ventricular systolic function (normal ejection fraction). The difference between the systolic and diastolic HFs is based on their pathophysiology. In the diastolic HFs, the left ventricular function is normal or slightly impaired. The typical manifestations have an increased filling pressure caused by impaired relaxation and compliance of the left ventricle. The management of diastolic HFs includes antihypertensive treatment, maintenance of the sinus rhythm, prevention of tachycardia, reduction of venous pressure, prevention of myocardial ischemia, and prevention of diabetes mellitus. The aim of the diastolic HFs is: to reduce the progression, to relieve its symptoms, to eliminate exacerbations, and to reduce the mortality. The predisposing factors for the diastolic dysfunction include elderly age, female sex, obesity, coronary artery disease, hypertension, and diabetes mellitus. The European Society of Cardiology specifies therapy in diastolic HFs based on: angiotensin converting enzyme inhibitors, angiotensin receptor blockers, beta-blockers, non-dihydropyridine calcium channel blockers, and diuretics. Keywords: diastolic heart failure, management.     Abstrak: Gagal jantung diastolik disebut juga sebagai gagal jantung dengan fungsi sistolik ventrikel kiri yang normal (fraksi ejeksi normal). Perbedaan antara gagal jantung sistolik dan diastolik terletak pada patofisiologinya. Pada gagal jantung diastolik fungsi ventrikel kiri normal atau sedikit menurun. Manifestasi yang timbul disebabkan oleh peningkatan tekanan pengisian yang diakibatkan oleh gangguan relaksasi dan komplains ventrikel kiri. Manajemen gagal jantung diastolik meliputi terapi antihipertensi, pemeliharaan irama sinus, pencegahan takikardi, pengurangan tekanan vena, pencegahan iskemik miokard dan pencegahan diabetes melitus. Tujuan terapi gagal jantung diastolik yaitu mengurangi progresivitas, menghilangkan gejala, mencegah eksaserbasi dan menurunkan angka mortalitas. Faktor predisposisi disfungsi diastolik meliputi usia lanjut, jenis kelamin wanita, obesitas, penyakit jantung koroner, hipertensi, dan diabetes melitus. The European Society of Cardiology mengeluarkan beberapa macam penatalaksanaan gagal jantung diastolik berdasarkan: ACE-inhibitors, angiotensin receptor blocker, beta blocker, non dihydropiridine calcium channel blocker, dan diuretik. Kata kunci: gagal jantung diastolik, penatalaksanaan.


2020 ◽  
Vol 49 (07/08) ◽  
pp. 320-325
Author(s):  
Oliver Weingärtner ◽  
Ulf Landmesser ◽  
Ulrich Laufs ◽  
Winfried März

ZUSAMMENFASSUNGIm August 2019 wurden auf der Jahrestagung des Europäischen Kardiologen Kongresses in Paris (ESC 2019) die neuen Leitlinien für Dyslipidämien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) vorgestellt. Die aktualisierte Leitlinie behält das Konzept der risikoadaptierten Zielwerte bei, setzt jedoch die zu erreichenden LDL-C-Ziele abhängig vom individuellen Risiko tiefer als bisher. Neben dem vermehrten Einsatz von bildgebenden Verfahren wie Koronar-CT oder Ultraschall der Hals- und Beckengefäße wird das SCORE-System zur Risikostratifizierung empfohlen. Die zusätzliche Bestimmung von Lipoprotein(a) und Apolipoprotein B hilft, Risikopersonen früher zu identifizieren. Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren konnten unter laufender Statintherapie eine weitere Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse nachweisen. Die Verringerung des kardiovaskulären Risikos ist abhängig von der absoluten LDL-C-Senkung, der Therapiedauer und dem individuellen kardiovaskulären Ausgangsrisiko. Für Patienten mit sehr hohem Risiko gilt das neue LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (55 mg/dl) und eine prozentuale Reduktion des LDL-C-Ausgangswerts um ≥ 50 %.


2018 ◽  
Vol 20 (5) ◽  
pp. 853-872 ◽  
Author(s):  
Petar M. Seferović ◽  
Mark C. Petrie ◽  
Gerasimos S. Filippatos ◽  
Stefan D. Anker ◽  
Giuseppe Rosano ◽  
...  

2018 ◽  
Vol 40 (34) ◽  
pp. 2907-2919 ◽  
Author(s):  
Francesco Cosentino ◽  
Antonio Ceriello ◽  
Florian M M Baeres ◽  
Paola Fioretto ◽  
Alan Garber ◽  
...  

2017 ◽  
Vol 46 (07) ◽  
pp. 338-341
Author(s):  
Florian Willecke ◽  
Andreas Zirlik

ZUSAMMENFASSUNGDer Diabetes mellitus ist mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkankungen assoziiert. Die aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der American Heart Association (AHA) sprechen sich gegen ein Routinescreening aller Diabetiker aus und empfehlen stattdessen abhängig von weiteren Risikofaktoren ein differenziertes Vorgehen. Hierbei können Biomarker, Kardio-CT, Stressbildgebung und Risikorechner helfen, jedoch hat bisher keines dieser Untersuchungen beim asymptomatischen Diabetiker in Studien eine Überlegenheit zeigt.


2002 ◽  
Vol 59 (8) ◽  
pp. 415-421
Author(s):  
Brändle ◽  
Spinas

Bei Personen mit einem Diabetes mellitus Typ 2 sind kardiovaskuläre Ereignisse die mit Abstand häufigste Ursache für Morbidität und Mortalität. Das Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses ist für den Typ 2 Diabetiker mit jedem kardiovaskulären Risikofaktor größer als für Nicht-Diabetiker mit dem gleichen Risikoprofil. Hyperglykämie, arterielle Hypertonie, Dyslipidämie und Rauchen sind unabhängige kardiovaskuläre Risikofaktoren beim Diabetes mellitus Typ 2. Sowohl in der Primär- als auch Sekundärprävention einer Makroangiopathie profitieren Typ 2 Diabetiker von der Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren in gleichem Ausmaß oder sogar noch mehr als Nicht-Diabetiker. Die Behandlung der Risikofaktoren beinhaltet Änderungen im Lebensstil, wie vermehrte körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und anhaltende Nikotinabstinenz. Bei der Behandlung der klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren ist eine optimale Blutzuckerkontrolle mit einem HbA1c-Wert < 7% äußerst wichtig. Zudem ist eine aggressive Behandlung einer arteriellen Hypertonie (< 130/80 mmHg) und Dyslipidämie von zentraler Bedeutung. Die Sekundärprävention von kardiovaskulären Ereignissen mit Aspirin (100 mg/d) ist Standard, zudem sollte bei Typ 2 Diabetikern mit einem zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktor eine Primärprophylaxe mit Aspirin in Betracht gezogen werden.


2019 ◽  
Vol 76 (3) ◽  
pp. 111-116 ◽  
Author(s):  
Bettina Karin Wölnerhanssen ◽  
Anne Christin Meyer-Gerspach

Zusammenfassung. Übermässiger Zuckerkonsum erweist sich als gesundheitsschädigend für diverse Organsysteme und ist mitverantwortlich für Karies, Übergewicht, metabolisches Syndrom mit beeinträchtigter Glukosetoleranz bis zum Diabetes mellitus, Blutfettstörungen, arterielle Hypertonie, Hepatosteatose und kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Der Konsum von Zucker sollte dringend reduziert werden. Zu einem gewissen Grad können Surrogate hilfreich sein. Künstliche Süssstoffe sind allerdings nicht inert und der chronische Konsum erweist sich zunehmend als ungünstig für den Stoffwechsel und die Darmflora. Natürliche Süssungsmittel wie Xylitol, Erythritol und seltene Zucker versprechen ein günstigeres Profil, müssen aber noch vertieft untersucht werden.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (8) ◽  
pp. 527-533
Author(s):  
Heiko Pohl ◽  
Florence Vallelian ◽  
Gregor Herfs

Zusammenfassung. Eine Hyperurikämie kann zu Gicht führen, aber auch das Auftreten weiterer Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus Typ 2, Myokardinfarkte und Schlaganfälle begünstigen. Harnsäure hat jedoch nicht nur negative Folgen für den Körper, sondern scheint auch eine positive Wirkung auf bestimmte degenerative und entzündliche neurologische Erkrankungen auszuüben. Die Entzündungsreaktion, die bei einem Gichtanfall auftritt, wird durch IL-1β vermittelt. Somit können IL-1- oder IL-1-Rezeptor-Antagonisten eingesetzt werden, wenn Kolchizin, Kortikosteroide und NSAR kontraindiziert oder wirkungslos sind. Medikament der ersten Wahl zur langfristigen Senkung des Harnsäurespiegels ist Allopurinol, das auch eine positive Wirkung auf Komorbiditäten hat.


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