ZusammenfassungChlormethin-Gel ist seit Mai 2019 als Lokaltherapeutikum bei Erwachsenen für kutane T-Zell-Lymphome vom Typ Mycosis fungoides (MF) zugelassen. Die topische Anwendung erfolgt 1-mal täglich. Im Rahmen der Zulassungsstudie kam es nach einer mindestens 6-monatigen Behandlung mit Chlormethin-Gel bei 76,7 % der Patienten (69 von 90) zu einer ≥ 50 %-igen Verbesserung der klinischen Befunde, gemessen anhand der CAILS-Skala (Composite Assessment of Index Lesion Serverity). Eine komplette Remission wurde bei 19 % (17 von 90) der Patienten beschrieben. Etwas mehr als die Hälfte der behandelten Patienten zeigte lokale Nebenwirkungen mit Hautirritationen, Hautrötungen und auch Hautinfektionen. Weitere mögliche Hautreaktionen sind Pruritus, Blasenbildung und Geschwüre.Im Folgenden wird von einer Patientin mit einer bekannten CD30+-Mycosis fungoides im Stadium IIB (ISCL/EORTC 2007) berichtet. Eine unter verschiedenen Systemtherapien (Bexaroten, Bade-PUVA, Brentuximab Vedotin) immer wieder rezidivierende, ca. handtellergroße Plaque an der Flanke links wurde mit Chlormethin-Gel behandelt.Aufgrund bereits bekannter, langsam progredienter Größenzunahme und wiederholt schmerzhafter Mazerationen dieses Herdes erfolgte auch mit Blick auf mögliche Nebenwirkungen von Chlormethin-Gel die Behandlung in Absprache mit der Patientin nur jeden zweiten Tag.Unter diesem Therapieregime zeigte sich, nach anfänglicher kurzzeitiger Hautreizung, bereits nach 3 Monaten eine komplette, histologisch gesicherte, aktuell 6 Monate anhaltende Remission der Läsion.Diese Kasuistik soll einen eindrucksvollen Therapieverlauf unter Chlormethin-Gel in reduzierter Dosierung und bei guter Verträglichkeit präsentieren.