hämophagozytische lymphohistiozytose
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(FIVE YEARS 1)

2020 ◽  
Vol 45 (06) ◽  
pp. 550-558
Author(s):  
Thomas Schenk ◽  
Sebastian Birndt ◽  
Paul La Rosée

ZusammenfassungDie Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) ist ein Zytokinsturm-Syndrom, das bei Erwachsenen in der Regel durch Malignome, Infektionen oder autoinflammatorische/autoimmunologische Erkrankungen ausgelöst wird. In der Rheumatologie ist das Erkrankungsbild besser als Makrophagenaktivierungs-Syndrom bekannt (MAS-HLH). Die HLH entsteht auf dem Boden eines genetisch bedingten und/oder erworbenen dysfunktionalen Immunsystems. Im Unterschied zur hereditären primären HLH (pHLH) bei Kindern findet sich bei der adulten, zumeist sekundären HLH (sHLH) nur sehr selten eine monogenetische Ursache. In Einzelfällen kann sich aber eine „late onset“-genetische HLH auch erst im Erwachsenenalter manifestieren. Die Diagnose von HLH und MAS wird verzögert durch die unspezifische Symptomatik (Fieber, Zytopenie, Ferritinanstieg, Splenomegalie, Multiorganversagen), die sich mit der Grunderkrankung oder einem SIRS überlagern kann. Die namengebende Hämophagozytose lässt sich nur bei einem Teil der Patienten nachweisen. sHLH und MAS-HLH weisen unbehandelt eine hohe Mortalität auf. Diagnosekriterien für pHLH und MAS sowie das standardisierte HLH-2004-Therapieprotokoll wurden in der Pädiatrie kontinuierlich in klinischen Studien entwickelt. In angepasster Form werden Kriterien und Substanzen des pädiatrischen HLH-Protokolls auch bei Erwachsenen angewendet. Zunehmend kommen neue Therapien zum Einsatz, welche die Hyperzytokinämie und deren Auswirkungen bei HLH und MAS bremsen (z. B. Ruxolitinib oder Anakinra). Der folgende Artikel soll eine Übersicht zu Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von HLH und MAS bei Erwachsenen geben.


2019 ◽  
Vol 68 (9) ◽  
pp. 626-632 ◽  
Author(s):  
Gunnar Lachmann ◽  
Cornelia Knaak ◽  
Paul La Rosée ◽  
Claudia Spies ◽  
Peter Nyvlt ◽  
...  

intensiv ◽  
2019 ◽  
Vol 27 (03) ◽  
pp. 149-152
Author(s):  
Gunnar Lachmann ◽  
Frank M. Brunkhorst

ZusammenfassungPatienten mit Multiorganversagen oder Sepsis, die nur unzureichend auf eine antiinfektive Therapie ansprechen oder bei denen keine infektiöse Ursache erkennbar ist, könnten als Ursache das Hyperinflammationssyndrom Hämophagozytische Lymphohistiozytose entwickelt haben. Dieses syndromale Krankheitsbild verläuft klinisch ähnlich der Sepsis und endet aufgrund der verzögerten Diagnosestellung mit irreversiblem Organversagen oft letal, wobei die Erkrankung auch im Rahmen einer Sepsis entstehen kann. Die Kenntnis dieses Syndroms ist für das Überleben der Patienten von herausragender Bedeutung.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (16) ◽  
pp. 902-911
Author(s):  
Grégoire Stalder ◽  
Camillo Ribi ◽  
Michel André Duchosal

Zusammenfassung. Die hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH) umfasst eine Gruppe seltener Krankheiten, welche mit einer schwerwiegenden Entzündungsreaktion durch ungezügelte Aktivierung des Immunsystems einhergehen. Für das Erscheinungsbild ist auch die Bezeichnung Makrophagenaktivierungssyndrom gebräuchlich. Man unterscheidet primäre und sekundäre Formen der HLH. Erstere treten bereits im Säuglingsalter auf und sind durch Mutationen im Bereich der zytotoxischen Lymphozytenfunktion bedingt. Die sekundären Formen werden durch Infekte, Autoimmunerkrankungen und bösartige Bluterkrankungen und Tumoren hervorgerufen oder sind idiopathisch. Die verschiedenen Formen der HLH manifestieren sich einheitlich mit hohem Fieber, einer Hepatosplenomegalie und Zytopenien. Ohne Behandlung kommt es zum Multiorganversagen mit meist tödlichem Verlauf. Die Diagnose beruht zurzeit auf der Zusammenstellung mehrerer klinischer und biologischer Merkmale. Die Behandlung basiert auf der Entfernung der Ursache, Unterstützung des Kreislaufes und der Organfunktion und der Verabreichung von Immunosuppressiva. Die primären HLH wurden intensiv erforscht und gut etablierte Therapieprotokolle liegen für pädiatrische Fälle vor. Es liegen nun auch mehrere retrospektive Studien über die sekundären HLH vor, welche vor allem Erwachsene betreffen und eine steigende Inzidenz verzeichnen. So werden nun neue Diagnosekriterien und moderne Behandlungsansätze vorgeschlagen, welche in diesem Artikel zusammengefasst sind.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (16) ◽  
pp. 873-881
Author(s):  
Georg Leinenkugel ◽  
Lorenz Buser ◽  
Florence Vallelian ◽  
Gregor Herfs

Zusammenfassung. Sekundäre hämophagozytische Lymphohistiozytose-Syndrome beschreiben eine vom Erscheinungsbild heterogene Gruppe überschiessender entzündlicher Reaktionen des Immunsystems, die durch Hyperinflammation mit Vermehrung zytotoxischer T-Lymphozyten und Makrophagen bei gesteigerter Hämophagozytose-Aktivität reagieren. Das sekundäre hämophagozytische Lymphohistiozytose-Syndrom wird häufig unterdiagnostiziert, was zu einer hohen Morbidität und Mortalität beiträgt. Die Abfrage der etablierten diagnostischen Kriterien in einem systematischen Abklärungsalgorithmus soll helfen, durch frühzeitige Diagnosestellung und Initiation einer passenden Therapie höhere Heilungsraten zu erreichen.


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