körperliche behinderung
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2021 ◽  
Author(s):  
◽  
Rafael Felix Serve

Traumatische Verletzungen fordern jährlich über fünf Millionen Todesopfer. Sie sind bei unter 45-Jährigen die häufigste Ursache für Tod und körperliche Behinderung dar. Ein Polytrauma verursacht eine schwere Belastung für das Immunsystem und ist häufig von schweren Störungen der Immunregulation gekennzeichnet. Die Immunreaktion übersteigt bei schweren Traumata das für lokale Reparaturmechanismen notwendige Maß, und so kommt es je nach Ausmaß der Verletzungen innerhalb der ersten Minuten bis Stunden zu einer systemischen Hyperinflammation, dem sogenannten Systemischen Inflammatorischen Response- Syndrom (SIRS). Auch in nicht verletzten Organen verursacht SIRS Störungen in der Endothel-Funktion, wodurch die Mikrozirkulation in diesen Organgen beeinträchtigt ist. In der Folge kommt es zu interstitieller Ödembildung, zur Gewebsinfiltration durch Leukozyten und zu Zelluntergang. Diese Prozesse können zur Fehlfunktion von Organen bis hin zum Organversagen, und, da sie häufig in mehreren Organen gleichzeitig ablaufen, auch zum klinisch dann oft schwer beherrschbaren Multiorganversagen (MOV) führen. Auf der anderen Seite stoßen schwere Verletzungen antiinflammatorische Prozesse an, die zu einer ausgeprägten Immunsuppression führen können, dem Kompensatorischen Antiinflammatorischen Response-Syndrom (CARS), mit der Folge, dass polytraumatisierte Patienten erhöht anfällig für infektiöse Komplikationen sind. Die beschriebenen Funktionsstörungen des Immunsystems sind ein wichtiger Mortalitätsfaktor von polytraumatisierten Patienten. Während wir SIRS und seine Folgen über die letzten Jahre immer besser verstehen, mit signifikanten Fortschritten auch für die klinische Handhabung dieser Komplikationen des Polytraumas, ist CARS weit schlechter untersucht. Während der post-traumatschen Immunantwort spielen nicht nur Zellen der angeborenen, sondern auch solche der erworbenen Immunabwehr eine wichtige Rolle. So sind regulatorische T-Zellen (Treg) entscheidend an der posttraumatischen Immunsuppression beteiligt. Treg beeinflussen die immunologische Homöostase Treg mit einem Arsenal immunsuppressiver Werkzeuge. Sie töten oder beeinflussen beispielsweise antigenpräsentierende Zellen oder T-Effektorzellen und verändern das Zytokinmilieu und metabolische Signalwege. Nach einem Trauma kann eine überschießende Aktivität von Treg die immunologische Balance so beeinträchtigen, dass eine posttraumatische Immunsuppression entsteht oder intensiviert wird. Die hier vorgestellte Studie Ziel dient daher dem besseren Verständnis der Dynamik von Treg nach einer stattgehabten traumatischen Verletzung. Dafür untersuchten wir die Verläufe verschiedener Subpopulationen von Treg im Blut schwer verletzter Patienten. Da der Forschung am Menschen in vivo enge ethische und methodologische Grenzen gesetzt sind, nehmen Tiermodelle in der Traumaforschung einen hohen Stellenwert ein. Daher verglichen wir die an Patienten erhobenen Daten über die posttraumatische Dynamik von Treg mit den Verläufen in einem adäquaten Tiermodell. Aufgrund der guten anatomischen, physiologischen und genetischen Ähnlichkeit zum Menschen werden Tiermodelle am Schwein zunehmend beliebter. Ein Polytraumamodell am Schwein existiert erst seit wenigen Jahren. Über Treg wurde in diesem Rahmen bisher nicht geforscht. Die Charakterisierung ihres Immunphänotyps und ihrer Dynamik könnte die Anwendbarkeit des Schweine-Modells für Fragen der Trauma-Forschung verbessern und gleichzeitig unser Verständnis der Pathophysiologie posttraumatischer Komplikationen wir SIRS oder Sepsis erhöhen. Bei 20 Traumapatienten (TP) mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥ 16 wurde bei Ankunft in der Notaufnahme, nach einem und nach drei Tagen venöses Blut entnommen. Zehn gesunde Freiwillige (HV) fungierten in der Studie als Kontrollgruppe. Das Polytrauma im Großtiermodell am Schwein bestand aus einer Femurfraktur, einer Leberlazeration, einer Lungenkontusion und einem hämorrhagischen Schock, was einen ISS von 27 ergab. Auf die Traumainduktion folgte die Reanimationsphase und die chirurgische Versorgung der Femurfraktur nach dem damage-control-Prinzip. Die Blutentnahmen erfolgten bei den Versuchstieren vor und sofort nach Trauma, sowie nach 24 und 72 Stunden. Wir verglichen die Dynamik der Verläufe der Treg von TP mit denen von HV und mit Daten aus den Tierversuchen. Es herrscht noch kein wissenschaftlicher Konsens darüber, welche Kombination aus immunologischen Oberflächenmarkern die Identifikation von Treg zuverlässig gewährleisten kann. Dies liegt auch daran, dass Treg eine Gruppe verschiedener Unterpopulationen darstellen. Folglich analysierten wir verschiedene Kombinationen. Wir färbten Cluster of differentiation (CD) 4-positive und CD25-positive (CD4+CD25+), CD4+CD25+forkhead box P3 (FoxP3)+, CD4+CD25+CD127-negative (CD127−) und CD4+CD25+CD127−FoxP3+ Zellen mit Antikörpern und charakterisierten die jeweilige Gruppe mithilfe der Durchflusszytometrie. CD4+CD25+CD127− Treg sind beim Menschen bekannt. Beim Schwein werden sie in dieser Studie erstmalig beschrieben. ...


2020 ◽  
Vol 55 (4) ◽  
pp. 186-196
Author(s):  
Bernhard Resch ◽  
Vanessa Hasenbacher ◽  
Ronald Kurz

Zusammenfassung Hintergrund Interdisziplinäre Frühförderung (IFF) basiert auf 4 Grundprinzipien: der Ganzheitlichkeit, der Familienorientierung, der Interdisziplinarität und der Vernetzung. Es gibt eine Vielzahl an Methoden und sehr verschiedene Risikogruppen, sodass eine Beurteilung oder eine allgemeingültige Aussage zur Effektivität von IFF schwierig erscheint und Untergruppen je nach Risikogruppe indiziert sind. Methodik Wir führten eine Literaturrecherche zum Thema Effizienz der IFF via PubMed, MedLine, Embase und CINAHL durch. Der Suchzeitraum für die verwendete Literatur reichte von 1. Januar 1990 bis zum 30. April 2019. Berücksichtigt wurde Literatur in englischer und deutscher Sprache und Suchbegriffe waren „early childhood intervention“ kombiniert mit „effects, development, disability, prematurity“ etc. Ergebnisse Wir analysierten schließlich 50 Publikationen aufgeteilt in 5 Risikogruppen: Frühgeborene, körperliche Behinderung, Autismus-Spektrum-Störung inklusive Sprachentwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten und psychosoziale Risiken. In insgesamt 39 der 50 analysierten Publikationen (78 %) einschließlich 4 Reviews bzw. Metaanalysen sowie 2 Cochrane-Reviews ließen sich positive Effekte der IFF nachweisen. Diese wurden in Studien mit kleinen Stichprobengrößen sowie in Publikationen mit großen Probandenzahlen beobachtet. Zusammenfassung IFF kann Kindern mit Beeinträchtigungen oder diesbezüglichen Gefährdungen und deren Eltern helfen und vermag, eine Entwicklungsstörung zu verhindern oder abzuschwächen. Aufgrund der Heterogenität der möglichen Interventionsarten und deren Intensitäten ist eine generelle Aussage zur Effizienz trotz der positiven Literaturrecherche schwierig zu treffen, denn es müssen alle Frühfördermaßnahmen individuell an jedes Kind angepasst werden.


Author(s):  
Susanne Schwab

Zusammenfassung. Die vorliegende Studie untersucht die Einflussfaktoren der Einstellung von SchülerInnen gegenüber ihren Peers mit unterschiedlichen Behinderungen. Insgesamt haben 1115 SchülerInnen der vierten und siebten Schulstufe an der Erhebung teilgenommen. Zur Erfassung der Einstellung wurde eine Kurzfassung der CATCH Skala ( Rosenbaum, Armstrong & King, 1986 ) verwendet, wobei die Einstellung gegenüber vier unterschiedlichen Behinderungsarten (körperliche Behinderung, Lernbehinderung, geistige Behinderung und Verhaltensauffälligkeit) erfasst wurde. Zu Beginn wurde die psychometrische Eignung der Skala für SchülerInnen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf bestätigt. Insgesamt zeigte sich eine neutrale bis vorsichtig positive Einstellung der SchülerInnen gegenüber Peers mit Behinderung. Diese ist in Bezug auf Peers mit körperlicher Behinderung oder Lernbehinderung positiver als gegenüber Peers mit geistiger Behinderung oder Verhaltensauffälligkeit. Des Weiteren wurde gezeigt, dass die Varianzaufklärung für die Einstellung gegenüber ihren Peers mit Behinderung sowohl Anteile auf der individuellen als auch (in sehr geringem Maße) Anteile auf der klassenspezifischen Ebene aufweist. Erwartungsgemäß besitzen Mädchen eine positivere Einstellung als Jungen.


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