psychiatrische kliniken
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2020 ◽  
pp. 74-86
Author(s):  
Michael Niebler ◽  
Simon Mettler

Der Artikel befasst sich mit der Frage, in welchem Verhältnis psychoanalytisches Denken und psychiatrische Kliniken heute stehen. Unter Rückgriff auf einen Maschinenbegriff, der mehr meint als konkrete technische Objekte, wird die Klinik zunächst als Einrichtung beschrieben, die der Symbolisierung von Unbewusstem dient. Diese abstrakten Maschinen sind gekennzeichnet durch immer schon vorhergehende Verbindungen gerade von offensichtlich Unverbundenem. Massgeblich für das Funktionieren von Klinik als Symbolisierungsmaschine ist das Aufgreifen und Auswerten von Irritationen, die im Kontrast zu einem geregelten Ablauf stehen und erst vor dessen Hintergrund gesehen werden können. Demgegenüber steht die Tendenz, Kliniken möglichst effizient und reibungslos zu betreiben, was sie aber ihren tatsächlichen Wert einbüssen lässt. Die Klinikmaschine ist aber auch wichtige Ordnungsmacht und markiert die Grenzen des Therapeutischen. In dieser Funktion wird therapeutisches Arbeiten ausserhalb der Klinik erst ermöglicht. Psychiatrische Kliniken sind für Therapeuten immer Ort und Nicht-Ort zugleich, zu denen man immer im Bezug steht. Wird man sich dieser maschinischen Verbindung zur Klinik bewusst, entsteht die Möglichkeit, diese reflexiv zu nutzen. Deshalb plädieren die Autoren für eine stärkere Verknüpfung praktizierender Psychoanalytiker mit psychiatrischen Institutionen, um deren Funktionieren anhand von Irritationen zu gewährleisten.


2020 ◽  
Author(s):  
Serge K.D. Sulz

Jenseits der Richtlinienpsychotherapie benötigen Psychiatrische Kliniken, Ambulanzen und Praxen kurze Interventionen, die im 20-Minuten-Setting der Sprechstunde und der Klinikvisite wirksam einsetzbar sind und die beim nächsten Gespräch nahtlos weitergeführt werden können. Die Psychiatrische Kurz-Psychotherapie PKP bietet evidenzbasierte störungsspezifische Psychotherapie bei Depression, Angst, Zwang, Alkoholabhängigkeit und chronischem Schmerz. Serge K.D. Sulz gibt eine Einführung in und einen Überblick über die Psychiatrische Kurz-Psychotherapie und verbindet dabei die Störungs- und Therapietheorie mit der Praxis. Er verdeutlicht, dass eine systematische psychotherapeutische Behandlung durch kurze Interventionen möglich ist, die aufeinander aufbauen. Sprechstunden- oder Therapiekarten stellen dabei einen zentralen Bestandteil dar und führen durch die Behandlung. Diese können sowohl in 24 x 20-Minuten-Settings als auch in 12 x 50-Minuten-Sitzungen eingesetzt werden. Der Autor bietet einen Praxisleitfaden, der hilft, sofort die richtigen Interventionen wirksam einzusetzen. Unter Mitarbeit von Julia Antoni, Stephanie Backmund-Abedinpour, Beate Deckert, Richard Hagleitner, Petra Jänsch, Gerd Laux, Susanne Schober und Miriam Sichort-Hebing


2019 ◽  
Vol 4 (3) ◽  
pp. 9-13
Author(s):  
Benjamin Volmar

Zusammenfassung. Viele psychiatrische Kliniken und Altenheime proklamieren für sich spezialisierte Bereiche, in denen sie Menschen mit schweren psychischen Problemlagen behandeln. In diesen „geschützten Stationen“ entsteht durch die eine „geschlossene Unterbringung“ eine besondere Atmosphäre für die Patienten. Diese Settings wurden in früheren Diskursen als geschlossene Stationen bezeichnet. Der Begriff der „geschlossene Unterbringung“ kann mit einem Gefängnisaufenthalt oder gefährlichen Klientel assoziiert werden. Eine Hypothese zur Nutzung der veränderten Begrifflichkeit von der „geschlossenen Station“ hin zur „geschützten Station“ ist die veränderte Sinndeutung im Kontext der Herstellung einer offenen Haltung der Nutzer psychiatrischer Dienstleistungen.


2019 ◽  
Vol 4 (3) ◽  
pp. 41-45
Author(s):  
Anja Kuntz

Zusammenfassung. Offene Stationstüren in der Akutpsychiatrie werden schon seit Mitte der 1950er-Jahre in internationalen Fachkreisen diskutiert. In Deutschland gibt es mittlerweile psychiatrische Kliniken, die ihre Türen durchweg geöffnet haben. Andere Kliniken schließen fakultativ oder bezeichnen sich auch als kontrolliert offen. Wie offene Türen in der Akutpsychiatrie in der alltäglichen Praxis gestaltet werden, scheint sehr von der Haltung und dem Konzept der jeweiligen Kliniken abzuhängen. In der aktuellen Literatur wird eine Offene-Tür-Politik überwiegend positiv beschrieben, jedoch verzichtet der größte Anteil an Kliniken bis heute nicht auf geschlossene oder beschützte Stationseinheiten. Laut Pajonk (2015) verfügen in Deutschland ca. 75 % der Kliniken über eine geschlossene Station. Diese Arbeit befragt Experten in Führungspositionen nach ihren wahrgenommenen Veränderungen, nachdem die Stationstüren auf akutpsychiatrischen Stationen geöffnet wurden.


2019 ◽  
Vol 4 (3) ◽  
pp. 27-31
Author(s):  
Miro Barp ◽  
Josef Sachs

Zusammenfassung. Als Fachgebiet der Medizin ist die Psychiatrie ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung und fällt in die Zuständigkeit der Gesundheitsministerien. Wer in der Psychiatrie arbeitet, ist gemäß seinem Selbstverständnis in einem helfenden Beruf tätig und somit seinen Patientinnen und Patienten verpflichtet. Diese haben heute verbriefte Rechte und werden bei der Erstellung ihres Behandlungsplans einbezogen. Zudem bemühen sich psychiatrische Kliniken um eine stete Verbesserung der Patientenzufriedenheit. Zwangsbehandlungen dürfen nur unter ganz bestimmten, streng geregelten Voraussetzungen durchgeführt werden.


2018 ◽  
Vol 86 (08) ◽  
pp. 493-499
Author(s):  
Margarete Osterfeld ◽  
Hadil Lababidi ◽  
Marina Langfeldt

ZusammenfassungDer Artikel gibt einen Überblick über die Entstehung und die praktische Arbeit der von den Vereinten Nationen initiierten nationalen und internationalen Kontrollmechanismen zur Einhaltung der Menschenrechte in der Psychiatrie in Deutschland und weltweit. Einleitend werden die dafür erforderlichen rechtlichen und psychiatriepolitischen Entwicklungen geschildert, ausgehend von Pinel vor 200 Jahren über die Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 bis hin zu der Antifolterkonvention der Vereinten Nationen (CAT). Sodann wird die in Deutschland eingerichtete Nationale Stelle zur Verhütung von Folter und Misshandlung vorgestellt, die seit ihrem Bestehen fast vierzig Heimeinrichtungen und psychiatrische Kliniken besucht und der Öffentlichkeit darüber berichtet hat. Im Anschluss daran folgt ein Überblick über Besuche des Unterausschusses der Antifolterkonvention, des SPT, in einzelnen Staaten, an denen die Erstautorin teilgenommen hat. Da die Diktion der meisten nationalen und internationalen Berichte unausgesprochen von westlichem Gedankengut geprägt ist, folgt abschließend ein Exkurs über Demenz im islamischen Kulturraum. Ziel des Artikels ist es, einen Anreiz zur Diskussion bioethischer Fragestellungen unter Berücksichtigung mehrerer Perspektiven zu geben. Die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Organisationen für die zukünftige Entwicklung eines interdisziplinären und interkulturellen Austausches wird dabei herausgearbeitet.


2018 ◽  
Vol 45 (06) ◽  
pp. 321-326 ◽  
Author(s):  
Tilman Steinert ◽  
Joachim Scharfetter

Zusammenfassung Anliegen Viele psychiatrische Kliniken in Österreich werden offen geführt. Ein Vergleich einer österreichischen und einer deutschen Klinik sollte die Versorgungsbedingungen untersuchen. Methode Vergleichende Analyse von Versorgungsdaten. Ergebnisse Die Personalbesetzung war in Österreich in der Pflege besser, bei Ärzten und Psychologen vergleichbar. Freiheitseinschränkende Zwangsmaßnahmen waren in Österreich in Bezug auf die Gesamtzahl der Aufnahmen häufiger, nicht jedoch bezogen auf die gerichtlich Untergebrachten. Bei polizeilichen Fahndungen ergaben sich keine Unterschiede. Diskussion Die Ergebnisse liefern keine Belege, dass die Öffnung der Stationen in Österreich in wesentlichem Maß durch andere Zwangsmaßnahmen ermöglicht wird.


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