öffentliche kommunikation
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(FIVE YEARS 2)

2021 ◽  
pp. 249-274
Author(s):  
Jan-Felix Schrape

Die Plattformisierung der gesellschaftlichen Kommunikationsstrukturen geht mit einer Diversifizierung der Mediennutzung und einer Erosion medientechnischer Grenzziehungen zwischen den vielfältigen Sphären des öffentlichen Austauschs einher. Gleichwohl ist es inzwischen evident, dass die digitale Transformation nicht zu einem allgemeinen Relevanzverlust journalistischer Leistungen oder massenhaft rezipierter Inhalte an sich führt und Selektionsschwellen in der öffentlichen Kommunikation bestehen bleiben. Vor diesem Hintergrund argumentiert dieser Beitrag, dass es nach wie vor analytisch instruktiv erscheint, die Aushandlung öffentlicher Sichtbarkeit als einen Mehrebenenprozess zu beschreiben, der nun allerdings erheblich durch die Eigenheiten digitaler Plattformen mitgeprägt wird. Zunächst nimmt das Papier die zunehmende Plattformorientierung in der Mediendiffusion in den Blick. Anschließend werden die damit verknüpfte Diversifizierung individueller Medienrepertoires und die Pluralisierung des öffentlichen Austauschs diskutiert. Danach werden drei grundlegende Ebenen öffentlicher Kommunikation herausgearbeitet, die durch ein heterogenes Zusammenspiel sozialer und technischer Strukturierungsleistungen gekennzeichnet sind.


2021 ◽  
Author(s):  
Melanie Hellwig

Was ist ein Tabu und wie beeinflusst dieses öffentliche Kommunikation? Im Kontext der Forschung zu Pressefreiheit wird viel auf institutionelle Einflüsse im System Journalismus oder auch von außen geschaut. Diese Dissertation erfasst und untersucht das Phänomen Tabu als einen weiteren Einflussfaktor in der öffentlichen Kommunikation. Anhand der Wirkweise von Tabus wird gezeigt, dass diese für alle Mitglieder der Bezugsgruppe gelten. Wenn es also um ein gesellschaftliches Tabu geht, so unterliegen ihm auch Journalistinnen und Journalisten und alle anderen Beteiligten an der öffentlichen Kommunikation und können nur gemäß des Tabus handeln. Dies wiederum widerspricht dem Anspruch an öffentliche Kommunikation in einer Demokratie, welche Transparenz schaffen und über alles informieren soll, denn ein Tabu verhindert unter Umständen, dass überhaupt drüber gesprochen werden darf. In einer Inhaltsanalyse wird zudem anhand des Fallbeispiels Wir haben abgetrieben, einem Artikel im Stern vom Juni 1971 zum Thema Abtreibung untersucht, in wie fern Tabus in öffentlicher Kommunikation dargestellt und untersuchbar sind. What is a taboo and what impact does it have on public communication? In the context of research on press freedom, the main approach is to look at institutional influence within journalism as well as from the outside. This dissertation captures and examines the phenomenon taboo as a further parameter in public communication. Based on how taboos work, it will be shown that they apply to all members of the reference group. With regard to a societal taboo, it then applies also to journalists and all other actors in public communication, who can only act in accordance with the taboo. This, however, contradicts the demand on public communication in a democracy to create transparency and to inform, since a taboo, on occasion, prevents talking about something at all. In a content analyses, on the basis of a case study concerning abortion, strictly speaking of the article We had an abortion in Stern from June 1971, it will be analyzed to what extent taboos appear in public communication and how it is possible to examine them.


medialex ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
Urs Saxer

Soziale Netzwerke können andere in der Ausübung der Kommunikationsgrundrechte in einer Weise behindern, dass dies einer Zensur gleich kommt, wie auch die Entgegnung von Dr. Kessler zeigt. Man kann versuchen, dies über die sog. Drittwirkung der Grundrechte zu regeln, welche indirekt einen Interessenausgleich zwischen kollidierenden Grundrechtsinteressen schaffen will. Doktrin und Praxis stecken diesbezüglich aber noch in den Kinderschuhen. Derzeit, und wohl noch für lange Zeit werden soziale Netzwerke Inhalte gestützt auf eigene Regeln löschen. Sie machen dies oft aus guten Gründen. Einzelne Staaten werden aber versuchen, sie stärker zu regulieren und möglicherweise für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Dies gilt letztlich auch für den Vorstoss des amerikanischen Präsidenten, der für sich und seine Anhänger die ungehinderte Verbreitung von Inhalten verlangt. Auf der internationalen Ebene fehlen derzeit verbindliche Regelungen, aber es gibt zahlreiche Soft-Law-Dokumente, welche sich möglicherweise dereinst zu Rechtsnormen verdichten. Soziale Netzwerke adäquat zu regulieren, bleibt aber eine zentrale Herausforderung für die öffentliche Kommunikation.


Publizistik ◽  
2020 ◽  
Vol 65 (3) ◽  
pp. 307-331 ◽  
Author(s):  
Mike S. Schäfer ◽  
Hartmut Wessler

medialex ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
Urs Saxer

US-Präsident Trump erliess als Reaktion auf die Eingriffe der Plattform Twitter in seine Tweets am 28. Mai 2020 eine präsidiale Verfügung mit dem programmatischen Namen «Executive Order on Preventing Online Censorship». Social Media-Plattformen sollen für die veröffentlichen Inhalte verantwortlich gemacht werden können, sobald sie z.B. Falschmeldungen als solche markieren oder den Zugang sperren. Der Autor durchleuchtet die Verfügung, die den in den USA bisher gültigen Grundsatz der Freiheit des Internets in Frage stellt, und setzt sich mit den möglichen Folgen für globale Netzwerke auseinander. Für ihn stellt die Verordnung ein Druckversuch des mächtigsten Mannes der USA auf eine der zentralen Verbreitungsinfrastrukturen für die öffentliche Kommunikation dar.


Author(s):  
Jan-Hinrik Schmidt

Online-Forschung – also Forschung über, in und mit dem Internet – hat das (Selbst-)Verständnis der Kommunikationswissenschaft grundlegend gewandelt. Der zentrale Bezugspunkt des Faches, die öffentliche Kommunikation, war lange Zeit an eine recht stabile Konstellation von publizistischen Print- und Rundfunkmedien gebunden, die klar von interpersonaler Kommunikation abgrenzbar war. Mit der Diffusion des Internet löste sich diese Konstellation auf und neue Fragestellungen rückten ins Zentrum, was sich u.a. auch in einer eigenständigen DGPuK-Fachgruppe ausdrückte. Spätestens in den 2010er Jahren hat das Internet eine neue Gestalt gewonnen, die massgeblich von Informationsintermediären geprägt wird. Zudem gewinnen neue Methoden der Datenerhebung und -analyse («Computational Methods») sowie forschungsethische Probleme, etwa der Wahrung der Privatsphäre von untersuchten Personen an Bedeutung. Der Veränderungsprozess, den das Internet für das Fach Kommunikationswissenschaft angestossen hat, ist also 25 Jahre nach seinem Beginn keinesfalls beendet.


2019 ◽  
Vol 3 (4) ◽  
pp. 362-377
Author(s):  
Winfried Nachtwei

Zusammenfassung Vor dem Hintergrund seiner langjährigen parlamentarischen Mitverantwortung für die Auslandseinsätze der Bundeswehr benennt der Autor wesentliche Lehren aus den deutschen Schwerpunktengagements auf dem Balkan und in Afghanistan. Bundesregierung und Bundestag als politische Auftraggeber verweigerten bisher eine umfassende, systematische und ressortgemeinsame Bilanzierung der deutschen Beteiligungen an internationalen Kriseneinsätzen. Dennoch gab es auf Seiten der Bundesregierung auf politisch-strategischer und operativer Ebene Lernfortschritte. Der Autor untersucht sie im Hinblick auf die Ziel- und Auftragsbestimmung, Fähigkeiten und Instrumente, Kohärenz und vernetztes Handeln, Einsatzkontrolle, -auswertung und Evaluation sowie die öffentliche Kommunikation und Wahrnehmung von Krisenengagements. Zusammengefasst kommt es entscheidend darauf an, viel solider, institutionalisierter und schneller zu lernen, um gegenüber der Häufung von Krisen schneller besser zu werden.


2019 ◽  
Vol 83 (1) ◽  
pp. 170-195 ◽  
Author(s):  
Olaf Jandura ◽  
Linards Udris ◽  
Mark Eisenegger

Besonders im Kontext von Wahlen oder Abstimmungen wird - meist von der unterlegenen Seite ausgesprochen - der Vorwurf an die Medienberichterstattung laut, implizit oder explizit Partei zu ergreifen, einseitig zugunsten eines politischen Lagers oder einer Partei zu berichten oder auf die medialen Inszenierungsstrategien gerade rechtspopulistischer Parteien hereinzufallen und diesen so ein zu großes mediales Echo zukommen zu lassen. Befreit man diese Aussagen vom Wahlkampf und Nachwahlkampfgetöse, bleibt die Frage im Raum, wann man von einer angemessenen Sichtbarkeit politischer Akteure und derer Positionen oder politischer Themen in der Medienberichterstattung sprechen kann. Aus verschiedenen öffentlichkeitstheoretischen Ansätzen (z.B. partizipatorischen, liberalen und diskursiven) lässt sich übereinstimmend als ein Qualitätsindikator für die öffentliche Kommunikation ableiten, dass die Vielfalt der im Diskurs vertretenen Akteure und Positionen erkennbar sein muss. Doch anhand welchen Maßstabes kann die Vielfalt in der Medienberichterstattung bewertet werden? Wie lässt sich die Erfüllung dieser auch medienrechtlich relevanten Norm (Lobigs und Neuberger, 2018, S. 28) überprüfen? Dieser Beitrag schlägt verschiedene, aus normativen Überlegungen abgeleitete und auf extramedialen Maßstäben beruhende Vergleichsmaßstäbe zur Bemessung der Sichtbarkeit politischer Akteure vor, die vergleichend auf die Berichterstattung vor den letzten Wahlen in Deutschland und der Schweiz angewandt werden. Beide Länder sind den demokratisch-korporatistischen Systemen mit einem gemäßigt polarisierten pluralistischen Parteiensystem zuzuordnen, sie sind beide föderalistisch aufgebaut und verfügen über ähnliche Mediensysteme mit (noch) starken Zeitungsmarken und einem reichweitenstarken öffentlichen Rundfunk (Hallin und Mancini, 2004).


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