psychische erkrankung
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(FIVE YEARS 26)

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6
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Juliane van Staa ◽  
Ilona Renner

Zusammenfassung Hintergrund Eine gelingende Unterstützung von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil bedarf eines vertieften Verständnisses darüber, wie eine psychische Erkrankung die Ausübung der Elternrolle beeinflussen kann. Hierfür werden diese Familien aus zwei Perspektiven betrachtet: aus der Perspektive von psychisch erkrankten Müttern und aus der Perspektive von Kinderärztinnen und -ärzten. Datengrundlage Datenbasis für die Müttersicht ist die „Erreichbarkeitsstudie“ des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), die 123 Tiefeninterviews mit Müttern zum Familienalltag und zu Unterstützungsbedarfen umfasst. Für die Ärztesicht werden Daten aus dem „ZuFa-Monitoring“ des NZFH ausgewertet, in der bundesweit repräsentativ 815 niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte zur Versorgung psychosozial belasteter Familien befragt wurden. Ergebnisse Eltern mit Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigen übereinstimmend aus Mütter- und Ärztesicht erhöhte elterliche Belastungen und Einschränkungen in den Bereichen Elternkompetenzen, Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse und Impulsivität, die sich nachteilig auf die kindliche Entwicklung auswirken können. Schlussfolgerung Aus den Erkenntnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet. Das Wissen um spezifische elterliche Belastungen kann von Fachkräften Früher Hilfen genutzt werden, um psychisch erkrankte Eltern passgenau bei der Ausübung ihrer Elternrolle zu unterstützen. In der psychotherapeutischen und psychiatrischen Praxis kann das Wissen helfen, betroffene Eltern zur Annahme geeigneter familienunterstützender Angebote zu motivieren.


Author(s):  
Peter Brieger ◽  
Susanne Menzel ◽  
Johannes Hamann

ZusammenfassungDie Aussage, dass Suizide zu 90 % Folge psychischer Erkrankungen sind, wird häufig in der wissenschaftlichen Literatur zitiert. Neuere Analysen und Kommentare ziehen das aber in Zweifel und betonen die Notwendigkeit, vielfältigere Ursachen für Suizidereignisse zu beachten, auch um die Prävention von Suiziden nicht auf das Erkennen und Behandeln psychischer Erkrankungen zu reduzieren. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Darstellung und Bewertung wichtiger empirischer Befunde zu der Frage, ob die Rolle psychischer Störungen beim Suizid überbewertet wird.Psychische Störungen erhöhen das Risiko eines Suizides um das bis zu 30- bis 50-Fache gegenüber der Allgemeinbevölkerung, dennoch wird dadurch nur ein Teil aller Suizide erklärt. Aus Beobachtungs- und Therapiestudien ergeben sich deutliche Hinweise, dass psychische Störungen nur ein Faktor unter mehreren sind, die zu Suizid führen. Eine Rolle spielen beispielsweise auch Beziehungsprobleme, Substanzmissbrauch, Belastungen durch schwere körperliche Erkrankungen, akute Krisen im Beruf, Probleme mit Finanzen und juristische Belastungen.Suizidales Verhalten weist auf eine tiefe Unzufriedenheit hin, aber nicht notwendigerweise auf eine psychische Erkrankung. Viele Menschen mit einer psychischen Erkrankung zeigen kein suizidales Verhalten und nicht alle Menschen, die sich ihr Leben nehmen, haben eine psychische Erkrankung. Diese Erkenntnisse haben erhebliche Konsequenzen für die universale und indizierte Prävention von Suiziden.


2021 ◽  
Author(s):  
Annika Schunke ◽  
Julia Reim ◽  
Ulrike Lux ◽  
Sabine Walper

Zusammenfassung Hintergrund Kinder psychisch erkrankter Eltern sind vielfach mit familialen Belastungen konfrontiert und haben ein erhöhtes Risiko, selbst an einer psychischen Störung zu erkranken. Präventionsangebote auf Eltern- und Kindebene haben entsprechend hohe Relevanz. Wenig Beachtung in der Forschung fand bislang die Frage, inwieweit therapeutische und beratende Unterstützungsangebote für psychisch belastete Eltern auch der gesundheitlichen Versorgung ihrer Kinder zugutekommen. Fragestellung Die vorliegende Studie untersucht eltern- und kindbezogene Prädiktoren der Inanspruchnahme von therapeutischen und familienbezogenen Unterstützungsangeboten bei Eltern mit selbstberichteter psychischer Belastung. Zusammenhänge zur Inanspruchnahme von Kinder- und Jugendtherapie, auch in Abhängigkeit von der kindlichen psychischen Gesundheit, werden geprüft. Material und Methode Ausgehend von 844 Eltern mit 1146 Kindern im Alter von 7 bis 16 Jahren, die in den Wellen 11 und 12 des pairfam-Panels befragt wurden, umfasst die Stichprobe der Hauptanalysen 161 Kinder, deren Elternteil über Depressionssymptome oder eine psychische Erkrankung berichtete. Angaben zur Inanspruchnahme von Therapie und weiteren Angeboten stammen von dem Elternteil, Angaben zur psychischen Gesundheit der Kinder von diesen selbst. Ergebnisse Etwa ein Drittel der Eltern mit selbstberichteter psychischer Belastung nimmt eine Therapie in Anspruch. Hierbei werden häufiger auch weitere Angebote für Familien und Kinder genutzt. Selbstberichtete Verhaltensauffälligkeiten der Kinder haben jedoch keinen weiteren Effekt auf ihre Versorgungslage. Schlussfolgerung Die Befunde sprechen für eine unzureichende Versorgungslage von auffälligen Kindern psychisch belasteter Eltern, auch dann, wenn die Eltern selbst in Behandlung sind.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 963-976
Author(s):  
Henrik Walter

ZUSAMMENFASSUNGLiebeskummer, die emotionale Reaktion auf romantische Zurückweisung, ist ein normaler Bestandteil des Lebens und wird üblicherweise nicht als psychische Erkrankung verstanden. Dennoch kann er zu viel Leid führen und ist ein wichtiger Risikofaktor für Suizid bei Jugendlichen und im jungen Erwachsenenalter. In diesem Artikel wird der Liebeskummer genauer unter die psychiatrische Lupe genommen. Dabei werden seine Psychologie, Neurobiologie und Therapie dargestellt, die Frage gestellt, ob er mehr als eine Anpassungsstörung sein kann und sein soziologischer Kontext und seine Zukunft untersucht. Dem Liebeskummer, so das Fazit, sollte in Psychiatrie und Psychotherapie mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zudem kann er der psychiatrischen Forschung als Modell dienen, um Aspekte stressbezogener Erkrankungen wie Anpassungsstörungen, anhaltende Trauer, posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen und Sucht besser untersuchen und verstehen zu können.


2021 ◽  
Vol 23 (11) ◽  
pp. 42-51
Author(s):  
Johann Steiner ◽  
Veronika Vasilevska

2021 ◽  
Author(s):  
Annett Lotzin ◽  
Imke Hinrichsen ◽  
Laura Kenntemich ◽  
Renée-Christin Freyberg ◽  
Winnie Lau ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Nach Katastrophen, Traumata und anderen schweren Belastungen entwickelt ein Teil der Betroffenen eine psychische Erkrankung, während ein weiterer Teil anhaltende subklinische Belastungen zeigt, die das psychosoziale Funktionsniveau einschränken. Anhaltend subklinisch belastete Menschen erhalten jedoch selten psychosoziale Unterstützungsangebote. Ziel der Arbeit Vorgestellt wird das Programm „Skills fOr Life Adjustment and Resilience“ (SOLAR), eine Kurzintervention für Menschen mit anhaltender subklinischer Belastung nach Katastrophen und anderen schweren Belastungen. Erste Ergebnisse einer Pilotstudie zur Zufriedenheit mit dem Programm bei Betroffenen werden berichtet. Methoden Das SOLAR-Programm wurde von einem internationalen Konsortium, zusammengesetzt aus Katastrophen- und Traumaexperten, entwickelt. Es beinhaltet 5 wöchentliche Gruppensitzungen, in denen verhaltenstherapeutische Elemente vermittelt werden. Im Rahmen der Pilotstudie nahmen 15 Teilnehmende im Präsenzformat und 15 Teilnehmende mithilfe einer Videokonferenzschaltung während der „Coronavirus Disease 2019“ (COVID-19) Pandemie am SOLAR Programm teil. Nach Abschluss beantworteten die Teilnehmenden den Fragebogen zur Messung der Patientenzufriedenheit (ZUF-8). Ergebnisse Die Teilnehmenden waren „weitgehend“ bis „sehr zufrieden“. In der Präsenzgruppe war die Zufriedenheit über alle Aspekte hinweg geringfügig stärker ausgeprägt als in der Onlinegruppe. Die TrainerInnen bewerteten das Programm als gut durchführbar. Schlussfolgerung Das SOLAR-Programm ist eine vielversprechende Kurzintervention bei anhaltender subklinischer Belastung nach schweren Belastungen, die im Präsenz- oder im videogestützten Format weiter auf seine Wirksamkeit erprobt werden sollte. Im Beitrag werden Praxisempfehlungen zur Durchführung gegeben.


2021 ◽  
Vol 22 (03) ◽  
pp. 24-28
Author(s):  
Matthias Backenstraß

Die chronische Depression – anhand der DSM-5-Diagnose „Persistierende Depressive Störung“ klar definiert – ist eine häufige psychische Erkrankung und geht mit einer erheblichen Belastung einher. Neuere Therapieansätze versuchen unter Berücksichtigung relevanter Entstehungs- und Aufrechterhaltungsfaktoren das Behandlungsangebot zu verbessern. Dieser Beitrag beschreibt Grundsätze zur Diagnostik und therapeutischer Verfahren.


2021 ◽  
Vol 40 (09) ◽  
pp. 691-698
Author(s):  
Michael Frey

ZUSAMMENFASSUNGPsychische Krisen im Kindes- und Jugendalter sind geprägt von altersspezifischen Vulnerabilitäten. Im Kindesalter stehen sie oft im Zusammenhang mit dem ausgeprägten Abhängigkeitsverhältnis gegenüber den Eltern und Situationen, in denen Eltern durch eine eigene oder eine psychische Erkrankung ihres Kindes in eine Überforderungssituation geraten. Im Jugendalter interagieren neurobiologische Veränderungen und herausfordernde Entwicklungsaufgaben, die eine krisenhafte Zuspitzung begünstigen können. Im Hinblick auf Kriseninterventionsstrategien für diese Altersgruppen stellen sich vor allem die Fragen, wie der Zugang zur Krisenintervention gelingt und welche Strategien es für die wichtigen sozialen Bezugssysteme Familie und Schule gibt?


Author(s):  
Annika B. E. Benz ◽  
Liliane Vanessa Kloker ◽  
Tim Kuhlmann ◽  
Maria Meier ◽  
Eva Unternaehrer ◽  
...  

ZusammenfassungDas elterliche Erziehungsverhalten beeinflusst sowohl die Entwicklung eines Kindes als auch die Entstehung und Behandlung psychischer Störungen. Das Parental Bonding Instrument (PBI; Parker, Tupling & Brown, 1979) ist ein bekanntes Instrument zur retrospektiven Erfassung des elterlichen Erziehungsstils. Bisher existiert jedoch keine ausreichend validierte deutsche Version. Daher entwickelten wir eine sprachlich aktuelle, deutsche Übersetzung des PBI (PBI-dt) und untersuchten in einer Onlinestudie anhand einer deutschsprachigen Stichprobe (N=791) die psychometrischen Eigenschaften des PBI-dt hinsichtlich Item- und Reliabilitätskennwerten, Konstrukt- und Kriteriumsvalidität sowie der faktoriellen Struktur.Die Analysen ergaben gute Item- und Reliabilitätskennwerte (α=0,86−0,95). Die Skalen des PBI korrelierten in den erwarteten Richtungen mit den Skalen des Childhood Trauma Questionnaire (CTQ). Außerdem wurden signifikante Unterschiede im berichteten elterlichen Erziehungsstil zwischen Personen mit und ohne psychische Erkrankung sowie zwischen übergewichtigen und normalgewichtigen Personen gefunden. Diese Ergebnisse weisen auf das Vorliegen von hoher Konstrukt- und Kriteriumsvalidität hin. Konfirmatorische Faktorenanalysen ergaben in allen untersuchten Fitindizes eine akzeptable Modellanpassungsgüte sowohl für das 2-Faktorenmodell von Parker et al. (1979) als auch für das 3-Faktorenmodell mit den Subskalen FürsorgeFürsorgeFürsorgeFürsorgeFürsorgeFürsorge, Einschränkung der VerhaltensfreiheitEinschränkung der VerhaltensfreiheitEinschränkung der VerhaltensfreiheitEinschränkung der VerhaltensfreiheitEinschränkung der VerhaltensfreiheitEinschränkung der Verhaltensfreiheit sowie Verweigerung psychologischer AutonomieVerweigerung psychologischer AutonomieVerweigerung psychologischer AutonomieVerweigerung psychologischer AutonomieVerweigerung psychologischer AutonomieVerweigerung psychologischer Autonomie. Die Verwendung einer 3-Faktorenstruktur konnte zudem inhaltlichen Mehrwert bieten, z. B. eine bessere Differenzierung zwischen normal- und übergewichtigen Personen. Insgesamt weist die vorliegende deutsche Übersetzung des PBI somit gute psychometrische Eigenschaften auf und stellt ein reliables Messinstrument dar.


2021 ◽  
Vol 89 (07/08) ◽  
pp. 336-336

Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung mit diversen Symptomen. Viele Patienten zeigen im Laufe der Erkrankung starke Angstzustände und Depressionen. Zudem sind Schizophrene verglichen mit der Gesamtbevölkerung häufiger arbeitslos und ihre Suizidrate ist höher. Somit besteht Bedarf an effektiven Behandlungsmöglichkeiten. In dieser Studie untersuchten die Autoren den Einfluss einer begleitenden Musiktherapie bei Patienten mit Schizophrenie.


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