Problematische und pathologische Bindungsphänomene im Zusammenhang mit internetbezogenen Störungen

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 989-1000
Author(s):  
Jan Dieris-Hirche ◽  
Birte Linny Geisler ◽  
Laura Bottel ◽  
Bert Theodor te Wildt
Keyword(s):  

ZUSAMMENFASSUNG Ziel Das systematische Review untersucht, ob problematische und pathologische Bindungsphänomene bei der Entwicklung internetbezogener Störungen von Bedeutung sind. Methodik Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche zum Thema Bindung und internetbezogene Störungen in PubMed und PsychINFO wurden klinische und subklinische Studienergebnisse seit 2010 gesichtet, bewertet und in eine Übersicht gebracht. Ergebnisse Aus 917 in die Vorauswahl aufgenommenen Studien wurden 40 Studien mit 33 389 Teilnehmenden im Alter zwischen 8 und 80 Jahren in das Review eingeschlossen und kritisch bewertet. Sie dokumentieren, dass Bindungsstörungen bei der internetbezogenen Störung allgemein sowie bei 3 spezifischen Varianten – Computerspiel-Typ, Online-Sex-Typ und Sozialer-Netzwerk-Typ – eine Rolle spielen. Diskussion Wie bei anderen Suchterkrankungen auch ist zu vermuten, dass eine internetbezogene Störung unter anderem auf ein Fehlen früher Halt und Sicherheit gebender Bindungserfahrungen zurückgeht. Zukünftige Forschung sollte sich zudem mit der Frage befassen, inwieweit eine primär exzessive digitale Mediennutzung auf Seiten der Eltern und Kinder gleichsam zur Entwicklung von Bindungsstörungen beitragen könnte.

2017 ◽  
Vol 81 (08/09) ◽  
pp. 606-614 ◽  
Author(s):  
Ina Becker ◽  
Birgit Wallmann-Sperlich ◽  
Robert Rupp ◽  
Jens Bucksch

Zusammenfassung Hintergrund Sitzendes Verhalten wird zunehmend als ein eigenständiger gesundheitlicher Risikofaktor eingeschätzt. Ein wesentliches Handlungsfeld für Interventionen zur Reduzierung sitzenden Verhaltens stellt deshalb der Büroarbeitsplatz dar. Dieses systematische Review untersucht, ob sitz- und/oder bewegungsspezifische Interventionen die Sitzzeiten von Büroangestellten am Arbeitsplatz reduzieren. Methoden Von April bis Mai 2016 wurde in den Datenbanken „PubMed“, „PsycINFO“ und „SPORTDiscus“ eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Insgesamt ließen sich 17 Studien identifizieren, welche die Sitzzeiten von Büroangestellten untersuchten. Die relevanten Studien wurden in einer „Best Evidence Synthesis“ zusammengefasst. Zusätzlich wurde eine Moderatoranalyse (u. a. Interventionsmethoden) durchgeführt. Ergebnisse Multikomponenten-Interventionen und Sitz-Steh-Arbeitsstationen sind vielversprechend zur Reduzierung der Sitzzeiten von Büroangestellten. In der Moderatoranalyse fiel der Anteil signifikant positiver Interventionsergebnisse für die Interventionsmethoden „Umweltveränderungen“, „Hinzufügen von Objekten zur Umgebung“ und „Anleitungen, um ein Verhalten auszuführen“ am höchsten aus. Interventionen mit spezifischem Fokus auf das Sitzen sowie Studien mit objektiver Messmethodik zur Erhebung der Sitzzeit zeigten sich erfolgversprechender. Schlussfolgerung Es existieren verschiedene erfolgversprechende Interventionen zur Reduzierung der Sitzzeiten am Büroarbeitsplatz. Hier sind Mehrkomponenten-Interventionen und die Installation von Sitz-Steh-Arbeitsstationen hervorzuheben. Wenig Evidenz liegt für die Langzeitwirkung vor. Die Heterogenität der Studien schränkt zudem allgemeingültige Wirksamkeitsaussagen ein. Zukünftige Studien sollten Interventionen stärker theoriebasiert planen und die Sitzzeiten mithilfe subjektiver und objektiver Messinstrumente erfassen.


2007 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 225-230
Author(s):  
M. Bruijn ◽  
K. Fijnvandraat ◽  
M. Peters ◽  
A. P. Bos

2018 ◽  
Vol 69 (1) ◽  
pp. 47-54
Author(s):  
Yasemin Caliskan ◽  
Rosa Entezari ◽  
Marc Eßer ◽  
Ulrike Ezold ◽  
Dennis Gelfart ◽  
...  
Keyword(s):  

ZusammenfassungImmer häufiger sind Spielelemente Gegenstand verschiedener spielfremder Forschungsbereiche. Einzug haben diese gamifizierten Methoden mittlerweile auch im Gesundheitswesen gehalten. Dieses systematische Review untersucht den aktuellen Forschungsstand der Anwendung von Gamification in den Bereichen „Therapie“ und „Rehabilitation“ anhand von ausgewählten Studien. Ziel ist es, sowohl Forschern als auch Anwendern von gamifizierten Projekten einen Überblick über die eingesetzten Methoden und Anwendungsmöglichkeiten zu geben. Behandelt werden der Einsatz und der Erfolg von gamifizierten Systemen sowie deren Auswirkungen auf die Patienten. Es wird zudem auf Themen hingewiesen, die innerhalb der untersuchten Literatur kaum bzw. nicht behandelt wurden.


2019 ◽  
Vol 30 (2) ◽  
pp. 159-194
Author(s):  
Johanna Loechner ◽  
Kornelija Starman ◽  
Katharina Galuschka ◽  
Jeanette Tamm ◽  
Gerd Schulte-Körne ◽  
...  

physioscience ◽  
2018 ◽  
Vol 14 (04) ◽  
pp. 153-160
Author(s):  
Isabelle Stickdorn ◽  
Detlef Marks ◽  
Christian Thiel ◽  
Tobias Braun

Zusammenfassung Hintergrund Interventionen zur Verbesserung der motorischen Funktionsfähigkeit sind wichtige Aspekte der Rehabilitation von Menschen mit Morbus Parkinson. Das Lee Silverman Voice Treatment BIG (LSVT-BIG) ist ein in der klinischen Praxis verbreitetes bewegungstherapeutisches Therapiekonzept bei M. Parkinson, dessen Wirksamkeit auf die motorische Funktionsfähigkeit unklar ist. Ziel Dieser systematische Review fasst die Studien zur Wirksamkeit des LSVT-BIG auf die motorische Funktionsfähigkeit im Vergleich zu anderen bewegungstherapeutischen Interventionen zusammen. Methode Die elektronischen Datenbanken MEDLINE, CINAHL und Cochrane Library wurden für den Publikationszeitraum 2005 bis 2017 nach randomisierten kontrollierten Studien (RCT) durchsucht, die das LSVT-BIG bei leicht bis schwer betroffenen Menschen mit idiopathischem M. Parkinson (Hoehn u. Yahr Stadium I–IV) mit anderen bewegungstherapeutischen Interventionen verglichen. Die Bewertung der methodischen Qualität der eingeschlossenen Studien erfolgte anhand der PEDro-Skala. Die eingeschlossenen Studien wurden narrativ zusammengefasst. Ergebnisse Eingeschlossen wurden 3 RCT mit moderater methodischer Qualität (PEDro-Skala: 5 – 6/10 Punkten). Zwei Studien zeigten keine Vorteile des standardisierten LSVT-BIG-Trainings gegenüber einer anderen bewegungstherapeutischen Intervention bei annähernd vergleichbaren Trainingsdosierungen. In einer Studie, die das LSVT-BIG mit anderen bewegungstherapeutischen Interventionen in anderen Trainingsdosierungen untersuchte, erwies sich das LSVT-BIG als überlegen. Schlussfolgerungen Aufgrund der geringen Studienzahl ist die Bewertung der Wirksamkeit des LSVT-BIG auf die motorische Funktionsfähigkeit nur bedingt möglich. Für eine mögliche Dose-Response-Beziehung zwischen körperlichem Training – darunter LSVT-BIG – und motorischer Funktionsfähigkeit sind mehr qualitativ hochwertige Studien notwendig.


Stimulus ◽  
2004 ◽  
Vol 23 (1) ◽  
pp. 6-10
Author(s):  
N. E. D’hondt ◽  
G. Aufdemkampe
Keyword(s):  

Introduction: Both in personality assessment and scientific research, self-report questionnaires are frequently used, yet the use of informant-report is increasing. The aim of this systematic review is to address the concordance and added value of informant- versus self-report in measuring personality pathology in (older) adults. Method: A systematic search has been carried out for relevant literature published between 2000 and 2018, via the databases Scopus, PsychINFO and PubMED. Also the reference lists of included articles have been checked, resulting in an inclusion of 46 studies. Results: The concordance between informant- and self-report appears to be only moderate, but highest when the relationship is characterized by interpersonal intimacy (such as between partners). The concordance between informants is somewhat better than between informant- and self -reports. Informants have an added value over self-report in the context of externalizing personality traits and interpersonal functioning. In addition, they appear to be a better predictor for health, adaptability and professional functioning. Self-report on the other hand captures intrapsychic characteristics more thoroughly. Conclusion: In personality assessment, informant- and self-reports could be complementary. However, empirical research among older adults is almost uncharted territory and deserves more attention.


2005 ◽  
Vol 48 (4) ◽  
pp. 754-761 ◽  
Author(s):  
René Bijkerk ◽  
Jean Muris ◽  
André Knottnerus ◽  
Arno Hoes ◽  
Niek de Wit
Keyword(s):  

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