scholarly journals Notfallmedizin in der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – Auswertung medizinischer Notfälle auf der Nord- und Ostsee über 2 Jahre

2020 ◽  
Author(s):  
S. Schemke ◽  
H. Schwalbe ◽  
L. Grunewald ◽  
H. Maurer

Zusammenfassung Hintergrund Die logistischen Besonderheiten eines maritimen Notfallortes und die häufig zusätzlich drohende akzidentelle Hypothermie machen die Versorgung medizinischer Notfälle auf dem Meer besonders anspruchsvoll. In dieser Arbeit sollen die Charakteristika notfallmedizinischer Einsätze der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) als Hauptträgerin der nichthelikopterbasierten medizinischen Seenotrettung auf den Meeren vor der deutschen Küste beschrieben werden. Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Einsätze der DGzRS der Jahre 2017 und 2018. Die Einsatzdaten und –zeiten sowie die Erkrankungsschwere der Patienten (graduiert mittels NACA-Score) wurden ausgewertet und exemplarisch mit denen eines NEF der Hansestadt Lübeck verglichen. Ergebnisse Bei insgesamt 182 medizinischen Einsätzen wurden 224 Patienten behandelt. Die Einsatzeinheiten der DGzRS benötigten im Mittel 30 ± 21 min bis zur Ankunft und 43 ± 30 min für Rettung, Behandlung und Transport. Bei 63 Einsätzen wurden die Patienten durch einen Notarzt betreut, der bei 44 Einsätzen durch die Landrettung herangeführt wurde. Durch die Wartezeit auf bordfremdes Personal wurde bei 26 Einsätzen die Abfahrt um im Mittel 18 ± 7 min verzögert. Die durchschnittliche Erkrankungsschwere in der Seenotrettung war signifikant höher als im Lübecker Notarztdienst; es gab vergleichbar häufig Reanimationen und Todesfälle. Schlussfolgerung Trotz der hohen Krankheitsschwere medizinischer Notfälle auf den Meeren vor Deutschlands Küste treffen Notärzte dort häufig mit erheblicher Verzögerung ein. Es gibt den dringenden Bedarf effektiverer Unterstützung der DGzRS durch für den maritimen Einsatz ausgebildetes ärztliches Personal.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1065-1071
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Bergwandern stellt eine häufige Aktivität von Betagten dar. Inwiefern jedoch dadurch besondere Risiken entstehen, ist weitgehend unbeantwortet. Insgesamt wurden 10 185 Bergnotfälle beim Wandern im Zeitraum von 2009 bis 2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs analysiert, was es erlaubte, Regressionen zwischen dem Alter der Verunglückten und dem NACA-Score zu berechnen. Trotz methodischer Limitationen kann aufgezeigt werden, dass ältere Bergwanderer höhere NACA-Werte aufweisen als jüngere bzw. im höheren Alter die Bergnotfälle gravierender waren. Die tendenziell schwereren Bergnotfälle bei älteren Bergwanderern können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Insbesondere die bedeutendste Klasse der Stürze ist zu erwähnen, da vermutlich bedingt durch die altersverursachte Abnahme der posturalen Stabilität schwerere Ereignisse resultieren und oft aus einem simplen Stolpersturz ein Absturz wird.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (3) ◽  
pp. 151-155
Author(s):  
Benedikt Andreas Gasser ◽  
Robin Schaub

Zusammenfassung. Bergwandern erfreut sich grosser Beliebtheit. Trotzdem sind mit dieser Sportart gewisse Gefahren verbunden, wozu auch Vorfälle mit Tieren gehören. Retrospektiv wurden alle Bergwandernotfälle (n = 10 185) der Beobachtungsperiode 2009–2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) analysiert, darunter 104 Bergnotfälle mit Beteiligung von Tieren. Der durchschnittliche NACA-Score lag bei 3,2 ± 1,6 und über die Hälfte der Bergnotfälle wies einen NACA-Score >4 auf, was mit einem lebensbedrohlichen Zustand verbunden sein kann. Aufgeteilt nach Tierart waren bei mehr als der Hälfte Insekten beteiligt (Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen), gefolgt von (mit je knapp einem Viertel) Huftieren bzw. Schlangen. Drei Ereignisse führten zum Tod, wobei bei allen Huftiere (Mutterkuhherde, Pferd, Stier) ursächlich waren, weshalb es empfehlenswert ist, bei Weidepassagen Distanz zu diesen Tieren zu wahren.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (14) ◽  
pp. 1121-1126
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Skitourengehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Neben positiven Aspekten sind jedoch auch Gefahren damit verbunden, wobei insbesondere auch Stürze genannt werden müssen. Anhand des Zentralregisters des SAC (Schweizerischer Alpenclub) konnten insgesamt 756 männliche und 593 weibliche Fälle von Stürzen in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 mit Hilfe des NACA-Scores und von Fallberichten analysiert werden. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen rund 90 % und bei den Männern rund zwei Drittel der analysierten Fälle die untere Extremität betrafen, wobei die überwiegende Mehrzahl Verletzungen am Knie mit 55 % bei den Frauen und 43 % bei den Männern waren. Diese Befunde könnten durch ein nicht optimales Bindungsverhalten verursacht sein, weshalb empfohlen wird, die Bindungen nicht zu hart einzustellen und das richtige Auslöseverhalten entsprechend regelmässig zu testen.


2008 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
N Freerksen ◽  
H Maul ◽  
R Schreckenberger ◽  
E Martin ◽  
C Sohn ◽  
...  

2011 ◽  
Vol 24 (01) ◽  
Author(s):  
H Ullerich ◽  
HS Heinzow ◽  
W Domschke ◽  
T Meister

2012 ◽  
Vol 7 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Krüger ◽  
U Ferrari ◽  
M Delius ◽  
F Kainer ◽  
O Genzel-Boroviczény ◽  
...  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document