scholarly journals Diabetisches Fußsyndrom – Teil 1

Author(s):  
G. Rümenapf ◽  
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S. Morbach ◽  
U. Rother ◽  
C. Uhl ◽  
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Zusammenfassung In Deutschland leben ca. 8 Mio. Menschen mit Diabetes mellitus. Eine Spätfolge dieser Erkrankung ist das diabetische Fußsyndrom (DFS), dessen Prävalenz stark ansteigt. Es umfasst alle Veränderungen am Fuß als Folge der diabetischen Polyneuropathie sowie mikro- und makroangiopathischer (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) Veränderungen. Jährlich entstehen ca. 250.000 neue diabetische Fußulzera. Diese werden oft zu chronischen Wunden. Trotz intensiver Bemühungen um Prävention, frühzeitige Diagnostik und stadiengerechte Wundbehandlung werden in Deutschland jährlich ca. 13.000 Majoramputationen bei Diabetikern durchgeführt. Bei konsequenter Therapie des DFS in interdisziplinären Zentren mit Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Wundbehandlung, der Druckentlastung sowie einer arteriellen Revaskularisation kann die Majoramputationsrate um bis zu 80 % gesenkt werden. Durch eine geeignete Präventionsstrategie wäre die große Gefahr der Rezidivulzera geringer.

Phlebologie ◽  
2011 ◽  
Vol 40 (02) ◽  
pp. 85-92 ◽  
Author(s):  
J. Dissemond

ZusammenfassungEs wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 1% der erwachsenen Bevölkerung an einem Ulcus cruris unterschiedlichster Genese leidet. Auch wenn die chronische venöse Insuffizienz und die periphere arterielle Verschlusskrankheit bei etwa 80% aller Patienten mit einem Ulcus cruris pathophysiologisch relevant sind, so ist doch die Kenntnis der relevanten Differenzialdiagnosen insbesondere bei therapierefraktären Verläufen von entscheidender Be-deutung. Es existieren neben Vasculitiden auch neuropathische, metabolische, hämatologische und exogene Faktoren sowie Neoplasien, Infektionen, Medikamente, genetische Defekte und primäre Dermatosen, die ein Ulcus cruris verursachen können. Bei vielen Pa-tienten können es auch multiple Faktoren sein, die zu einem Ulcus cruris führen bzw. dessen Abheilung trotz scheinbar adäquater Behandlung verhindern. Als relevante Ko-Faktoren können hier beispielsweise Adipositas, Diabetes mellitus, Ekzeme, (Lymph-)Ödeme oder arterielle Hypertonie eine bedeutende Rolle spielen.Für eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung der Patienten mit einem Ulcus cruris ist es so-mit von entscheidender Bedeutung alle relevanten Faktoren der Pathogenese zu diagnostizieren, um eine kausal ansetzende, dauerhaft erfolgreiche Therapie zu gewährleis-ten.


Phlebologie ◽  
2020 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 111-113
Author(s):  
Dominic Mühlberger ◽  
Johann W. Ahrendt ◽  
Achim Mumme ◽  
Thomas Hummel

ZusammenfassungDie periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist ein häufiges Krankheitsbild mit einer zunehmenden Prävalenz im Alter. Ursache dafür ist in über 90 % der Fälle eine Arteriosklerose. Patienten mit einem erniedrigten Knöchel-Arm-Index (ankle-brachial-index, ABI) weisen, sowohl asymptomatisch als auch symptomatisch, eine erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität auf. Daher ist die Dopplerverschlussdruckmessung mit Erhebung des ABI von zentraler Bedeutung. Ein ABI von unter 0,9 gilt als Grenzwert für eine pAVK. Aber auch ein erhöhter ABI von über 1,3 ist, als Zeichen einer Mediasklerose, häufig bei Patienten mit einem Diabetes mellitus oder chronischen Nierenerkrankungen vorzufinden und ebenfalls als pathologisch zu werten.


Der Chirurg ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
G. Rümenapf ◽  
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S. Morbach ◽  
U. Rother ◽  
C. Uhl ◽  
...  

ZusammenfassungDas diabetische Fußsyndrom (DFS) ist die häufigste Ursache einer Majoramputation in Deutschland. Die meisten Fußläsionen werden durch repetitive Druckbelastung bei diabetischer Polyneuropathie ausgelöst. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) verhindert die Wundheilung und ist Hauptrisikofaktor für Amputationen. Bei der Therapie sind die Wund- und Infektionsbehandlung sowie die zeitnahe Revaskularisation entscheidend. Der Einsatz endovaskulärer und gefäßchirurgischer Methoden ist abhängig von Verteilungsmuster und Länge der Verschlussprozesse. Beide Verfahren ergänzen sich. Die Bypasschirurgie hat beim neuroischämischen DFS einen hohen Stellenwert. Multidisziplinäre Zentren, die Revaskularisationen bei DFS anbieten, können in 90 % der Fälle eine Verbesserung der arteriellen Durchblutung erreichen und die Amputationsrate um bis zu 80 % senken. Wegen der hohen Rezidivrate diabetischer Fußläsionen sind Maßnahmen zur Sekundärprophylaxe von herausragender Bedeutung (podologische und orthopädietechnische Betreuung, Fußchirurgie).


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