scholarly journals Diabetisches Fußsyndrom – Teil 2

Der Chirurg ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
G. Rümenapf ◽  
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S. Morbach ◽  
U. Rother ◽  
C. Uhl ◽  
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ZusammenfassungDas diabetische Fußsyndrom (DFS) ist die häufigste Ursache einer Majoramputation in Deutschland. Die meisten Fußläsionen werden durch repetitive Druckbelastung bei diabetischer Polyneuropathie ausgelöst. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) verhindert die Wundheilung und ist Hauptrisikofaktor für Amputationen. Bei der Therapie sind die Wund- und Infektionsbehandlung sowie die zeitnahe Revaskularisation entscheidend. Der Einsatz endovaskulärer und gefäßchirurgischer Methoden ist abhängig von Verteilungsmuster und Länge der Verschlussprozesse. Beide Verfahren ergänzen sich. Die Bypasschirurgie hat beim neuroischämischen DFS einen hohen Stellenwert. Multidisziplinäre Zentren, die Revaskularisationen bei DFS anbieten, können in 90 % der Fälle eine Verbesserung der arteriellen Durchblutung erreichen und die Amputationsrate um bis zu 80 % senken. Wegen der hohen Rezidivrate diabetischer Fußläsionen sind Maßnahmen zur Sekundärprophylaxe von herausragender Bedeutung (podologische und orthopädietechnische Betreuung, Fußchirurgie).

Author(s):  
G. Rümenapf ◽  
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S. Morbach ◽  
U. Rother ◽  
C. Uhl ◽  
...  

Zusammenfassung In Deutschland leben ca. 8 Mio. Menschen mit Diabetes mellitus. Eine Spätfolge dieser Erkrankung ist das diabetische Fußsyndrom (DFS), dessen Prävalenz stark ansteigt. Es umfasst alle Veränderungen am Fuß als Folge der diabetischen Polyneuropathie sowie mikro- und makroangiopathischer (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) Veränderungen. Jährlich entstehen ca. 250.000 neue diabetische Fußulzera. Diese werden oft zu chronischen Wunden. Trotz intensiver Bemühungen um Prävention, frühzeitige Diagnostik und stadiengerechte Wundbehandlung werden in Deutschland jährlich ca. 13.000 Majoramputationen bei Diabetikern durchgeführt. Bei konsequenter Therapie des DFS in interdisziplinären Zentren mit Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Wundbehandlung, der Druckentlastung sowie einer arteriellen Revaskularisation kann die Majoramputationsrate um bis zu 80 % gesenkt werden. Durch eine geeignete Präventionsstrategie wäre die große Gefahr der Rezidivulzera geringer.


Phlebologie ◽  
1998 ◽  
Vol 27 (06) ◽  
pp. 195-200 ◽  
Author(s):  
Yvonne Gaber ◽  
W. Schmeller

ZusammenfassungVon Januar 1994 bis Dezember 1996 wurden 41 Patienten mit insgesamt 75 nichtheilenden (sogenannten therapieresistenten) Ulzera mittels Shave-Therapie behandelt. Alle Ulzera waren durch eine tiefe Veneninsuffizienz als Folge einer primären bzw. sekundären Leitveneninsuffizienz oder eines postthrombotischen Syndroms verursacht; bei 10 Patienten bestand zusätzlich eine periphere arterielle Verschlußkrankheit. Die Ulzera wurden zusammen mit der umgebenden Dermatoliposklerose mit dem Schink-Dermatom entfernt; die Defekte wurden in derselben Sitzung mit »gemeshter« Spalthaut gedeckt. 1998, d. h. nach durchschnittlich 2 Jahren und 5 Monaten, konnten die Patienten auf Spätergebnisse nachuntersucht bzw. ausgewertet werden. Es wurde eine Heilungsrate von 67% (50 von 75 Ulzera) festgestellt. Die Ergebnisse waren bei den Venenkranken mit Leitveneninsuffizienz (Heilungsrate: 76%) besser als bei denjenigen mit postthrombotischem Syndrom (Heilungsrate: 58%). Die gefundenen Rest- bzw. Rezidivulzera (33%) hatten eine durchschnittliche Größe von zirka 10 bis 20% der ursprünglichen Fläche. Eine subjektiv nicht störende Hypästhesie fand sich bei 38% der transplantierten Areale. Die hier erstmals publizierten guten Spätergebnisse nach Shave-Therapie sogenannter therapieresistenter venöser Ulzera belegen die große Bedeutung dieser leicht erlernbaren operativen Methode.


2011 ◽  
Vol 68 (3) ◽  
pp. 149-152 ◽  
Author(s):  
Torsten Willenberg

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch beim aspektmäßig typisch venösen Ulzera cruris nicht selten eine zusätzlich relevante periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) vorliegt. Ausmaß und Morphologie der venösen und der arteriellen Erkrankung sollten im Rahmen der diagnostischen Abklärungen erfasst werden, um ein Behandlungskonzept zu erstellen. Regelmäßige Verlaufskontrollen dienen dazu, dieses Konzept zu bestätigen oder aber auch im Falle einer Persistenz oder Verschlechterung der Läsion zu ändern. Die Kompressionstherapie bildet den Grundpfeiler der Behandlung. Eine Behandlung der venösen Komponente mit Ausschaltung einer Varikose und damit nachhaltiger Reduktion der lokalen venösen Hypertonie sowie die arterielle Revaskularisation bieten aktive Therapieoptionen, welche die Heilung der Läsion unterstützen können und dem Rezidiv vorbeugen.


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