scholarly journals Diagnostik der pAVK – arterielle Verschlussdruckmessung

Phlebologie ◽  
2020 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 111-113
Author(s):  
Dominic Mühlberger ◽  
Johann W. Ahrendt ◽  
Achim Mumme ◽  
Thomas Hummel

ZusammenfassungDie periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist ein häufiges Krankheitsbild mit einer zunehmenden Prävalenz im Alter. Ursache dafür ist in über 90 % der Fälle eine Arteriosklerose. Patienten mit einem erniedrigten Knöchel-Arm-Index (ankle-brachial-index, ABI) weisen, sowohl asymptomatisch als auch symptomatisch, eine erhöhte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität auf. Daher ist die Dopplerverschlussdruckmessung mit Erhebung des ABI von zentraler Bedeutung. Ein ABI von unter 0,9 gilt als Grenzwert für eine pAVK. Aber auch ein erhöhter ABI von über 1,3 ist, als Zeichen einer Mediasklerose, häufig bei Patienten mit einem Diabetes mellitus oder chronischen Nierenerkrankungen vorzufinden und ebenfalls als pathologisch zu werten.

Phlebologie ◽  
2011 ◽  
Vol 40 (02) ◽  
pp. 85-92 ◽  
Author(s):  
J. Dissemond

ZusammenfassungEs wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 1% der erwachsenen Bevölkerung an einem Ulcus cruris unterschiedlichster Genese leidet. Auch wenn die chronische venöse Insuffizienz und die periphere arterielle Verschlusskrankheit bei etwa 80% aller Patienten mit einem Ulcus cruris pathophysiologisch relevant sind, so ist doch die Kenntnis der relevanten Differenzialdiagnosen insbesondere bei therapierefraktären Verläufen von entscheidender Be-deutung. Es existieren neben Vasculitiden auch neuropathische, metabolische, hämatologische und exogene Faktoren sowie Neoplasien, Infektionen, Medikamente, genetische Defekte und primäre Dermatosen, die ein Ulcus cruris verursachen können. Bei vielen Pa-tienten können es auch multiple Faktoren sein, die zu einem Ulcus cruris führen bzw. dessen Abheilung trotz scheinbar adäquater Behandlung verhindern. Als relevante Ko-Faktoren können hier beispielsweise Adipositas, Diabetes mellitus, Ekzeme, (Lymph-)Ödeme oder arterielle Hypertonie eine bedeutende Rolle spielen.Für eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung der Patienten mit einem Ulcus cruris ist es so-mit von entscheidender Bedeutung alle relevanten Faktoren der Pathogenese zu diagnostizieren, um eine kausal ansetzende, dauerhaft erfolgreiche Therapie zu gewährleis-ten.


2019 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 177-180
Author(s):  
Eva Freisinger ◽  
Nasser Malyar ◽  
Holger Reinecke

ZUSAMMENFASSUNGMit einer Inzidenz von weltweit mehr als 200 Millionen Menschen stellt die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) eine ernst zu nehmende Erkrankung dar, deren Prognose oftmals unterschätzt wird. Daher ist eine frühzeitige Diagnose, verbunden mit der Einleitung optimaler therapeutischer und sekundärpräventiver Maßnahmen außerordentlich wichtig, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Zum diagnostischen Screening hat sich als Standard die sog. Ankle-Brachial-Index-Messung (ABI-Messung) etabliert. Bei Nachweis einer pAVK ist eine optimale medikamentöse Therapie (Statin in allen Stadien, Thrombozytenaggregationshemmer ab Stadium IIa nach Fontaine) einzuleiten. Darüber hinaus sollte die Möglichkeit einer revaskularisierenden Therapie ab dem Stadium IIb nach Fontaine geprüft und bei kritischer Extremitätenischämie mit Ruheschmerzen und/oder akralen Ulzera und Nekrosen fachkundig durchgeführt werden. Bei der Hälfte aller pAVK-Patienten ist auch eine koronare Herzkrankheit nachweisbar, daher ist die Diagnostik und Behandlung kardiovaskulärer Co-Morbiditäten von außerordentlicher Bedeutsamkeit. Auch begleitende modifizierbare kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes sowie chronische Nieren- und Herzinsuffizienz sollten in regelmäßigen Abständen abgeklärt und kontrolliert werden. Hinzu kommt ein großer Anteil an Patienten mit gesundheitsbedenklichem Lebensstil, allem voran ein zumeist langjähriger Nikotinabusus, Übergewicht und körperliche Inaktivität. pAVK-Patienten benötigen daher eine breite interdisziplinäre Betreuung u. a. durch Angiologen, Kardiologen, Diabetologen, Nephrologen, häufig weiter ergänzt durch andere ärztliche und nicht-ärztliche Fachdisziplinen (z. B. Orthopädie, Chirurgie, Podologie, Ernährungsmedizin/Sportmedizin).


Author(s):  
G. Rümenapf ◽  
◽  
S. Morbach ◽  
U. Rother ◽  
C. Uhl ◽  
...  

Zusammenfassung In Deutschland leben ca. 8 Mio. Menschen mit Diabetes mellitus. Eine Spätfolge dieser Erkrankung ist das diabetische Fußsyndrom (DFS), dessen Prävalenz stark ansteigt. Es umfasst alle Veränderungen am Fuß als Folge der diabetischen Polyneuropathie sowie mikro- und makroangiopathischer (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) Veränderungen. Jährlich entstehen ca. 250.000 neue diabetische Fußulzera. Diese werden oft zu chronischen Wunden. Trotz intensiver Bemühungen um Prävention, frühzeitige Diagnostik und stadiengerechte Wundbehandlung werden in Deutschland jährlich ca. 13.000 Majoramputationen bei Diabetikern durchgeführt. Bei konsequenter Therapie des DFS in interdisziplinären Zentren mit Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Wundbehandlung, der Druckentlastung sowie einer arteriellen Revaskularisation kann die Majoramputationsrate um bis zu 80 % gesenkt werden. Durch eine geeignete Präventionsstrategie wäre die große Gefahr der Rezidivulzera geringer.


VASA ◽  
2001 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 168-174 ◽  
Author(s):  
Manuela Birrer

Histologisch und histochemisch gibt es keine Anhaltspunkte für eine «diabetesspezifische» Arteriopathie, so dass man heute davon ausgeht, dass es sich um eine zeitlich vorverlegte, besonders schwere Form der Arteriosklerose handelt. Als pathogenetisch wichtigster Faktor bei der Entstehung der Makro-und insbesondere der Mikroangiopathie beim Diabetes mellitus wird die Hyperglykämie angesehen. Diese scheint einerseits über den Mechanismus einer vermehrten Ansammlung von irreversiblen Glykosylierungs-Endprodukten und andererseits einer Endothel-Dysfunktion einen direkt toxischen Einfluss auf die Gefäßwand zu haben. Die beim Diabetiker häufig auftretenden Fußläsionen sind primär neuropathisch bedingt. Es kann jedoch eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) assoziiert sein. Diabetiker haben ein bis zu 4-fach erhöhtes Risiko an einer PAVK zu erkranken. In der Regel handelt es sich dabei um einen vorwiegend distalen Befall (krurale Arterien), wo oft ein rekonstruktiver Eingriff erschwert oder gar unmöglich ist. Diabetes mellitus gilt als unabhängiger Risikofaktor, nicht nur für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit, sondern auch für das Auftreten eines Hirnschlages. So haben Diabetiker im Vergleich zu Nichtdiabetiker eine fast 2-fach so hohe Reinfarktrate und das relative Risiko für einen ischämischen Insult ist bis zu 3,7-fach erhöht. Warum dem so ist, und wie ein Diabetiker optimal behandelt werden sollte, wird in diesem Übersichtsartikel eingehend diskutiert. Bis anhin konnte noch nicht eindeutig erwiesen werden, dass eine optimale Blutzucker-Kontrolle das Risiko einer KHK, Hirnschlages oder einer PAVK nachweislich senkt. Jedoch wurde mit einer strengen Blutzuckereinstellung eine Verringerung der mikro-vaskulären Veränderungen erzielt. Eine signifikante Wirkung auf makrovaskuläre Veränderungen blieb jedoch aus. Dennoch empfiehlt sich auf jeden Fall eine strenge Kontrolle der Serum-Glukose.


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