scholarly journals Ist die Polytraumaversorgung im aG-DRG-System defizitär?

2021 ◽  
Author(s):  
Nikolas Schopow ◽  
Anja Botzon ◽  
Kristian Schneider ◽  
Carolin Fuchs ◽  
Christoph Josten ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die interdisziplinäre Versorgung von polytraumatisierten PatientInnen ist personal- und ressourcenaufwendig. Seit der Einführung des G‑DRG-Systems 2003 in Deutschland wurde in den meisten Untersuchungen ein finanzielles Defizit in der Schwerstverletztenversorgung festgestellt. Ziel dieser Studie war es, Auswirkungen des 2020 neu eingeführten aG-DRG-Systems auf die Kostendeckung in der Schwerverletztenbehandlung zu analysieren. Erstmals wurden auch die Kosten für Organisation, Zertifizierung und Dokumentation sowie die Kosten für nicht schwer verletzte SchockraumpatientInnen betrachtet. Methodik Eingeschlossen wurden alle PatientInnen, die im Jahr 2017 im chirurgischen Schockraum der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig behandelt wurden. Für die Analyse wurden das Kostenmodell nach Pape et al. um die Module Organisation, Dokumentation und Zertifizierung ergänzt sowie die Kosten für „übertriagierte“ PatientInnen betrachtet. Es erfolgte die Berechnung der Kosten in den Jahren 2017–2020 im Vergleich der jeweiligen Erlöse. Ergebnisse Es wurden 834 PatientInnen im Schockraum behandelt. Die 258 schwer verletzten PatientInnen wurden in 3 Gruppen untergliedert: „ISS 9–15 + ITS“ (n 72; ∅ ISS 11,9; Kosten/PatientIn 14.715 €), „ISS ≥ 16“ (n 186; ∅ ISS 27,7; Kosten/PatientIn 30.718 €) und „DRG-Polytrauma“ (n 59; ∅ ISS 32,4; Kosten/PatientIn 26.102 €). Schlussfolgerung Die Polytraumaversorgung im aG-DRG 2020 ist defizitär. Insgesamt entstand im Jahr 2020 ein Defizit von 5858 € pro schwer verletztem/verletzter PatientIn.

2018 ◽  
Vol 05 (01) ◽  
pp. 22-22 ◽  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Nicht alles, was glänzt, ist Gold! Was steckt wirklich hinter dem Bekenntnis der Selbstverwaltungspartner „Die Stärkung der Pflege steht in diesem Jahr zentral im Mittelpunkt“.


2018 ◽  
Vol 23 (09) ◽  
pp. 36-36
Author(s):  
Guntram Doelfs
Keyword(s):  

Seit 2012 gibt es auch in der Schweiz ein DRG-System. Die Prüfungen bei den Eidgenossen verlaufen bislang konfliktärmer als in Deutschland, Kliniken ziehen sehr viel seltener vor Gericht. Doch der erste Eindruck täuscht: Auch in der Schweiz wächst der Druck auf die Kliniken.


2017 ◽  
Vol 22 (11) ◽  
pp. 15-15
Keyword(s):  

Die Pflege wird im DRG-System künfig stärker berücksichtigt.


2018 ◽  
Vol 12 (01) ◽  
pp. 12-16
Author(s):  
Pia Wieteck
Keyword(s):  

2018 ◽  
Vol 12 (01) ◽  
pp. 1-1
Author(s):  
Pia Wieteck
Keyword(s):  

2010 ◽  
Vol 30 (01) ◽  
pp. 40-44
Author(s):  
R. Stange ◽  
M. Raschke ◽  
U. Frerichmann

ZusammenfassungDie steigende Lebenserwartung wird zu einer Häufung von osteoporotisch bedingten Frakturen und Verletzungen von geriatrischen Patienten führen. Die häufigste Ursache von Frakturen sind dabei Stürze in Kombination mit Osteoporose. Durch spezielle Implantate konnte zwar eine Verbesserung der Möglichkeiten in der operativen Therapie erreicht werden, der Patient im hohen Lebensalter ist jedoch häufig multimorbide und benötigt eine interdisziplinäre Versorgung mit anschließender geriatrischer Rehabilitation zur vollständigen Wiedereingliederung. Art der Zusatzerkrankungen und zusätzlicher, altersbedingter Degeneration aller Organe beeinflussen die Indikation zum operativen Vorgehen und die Wahl des Behandlungsverfahrens nachhaltig. Osteoporotische Frakturen sind durch Mehrfragment- und Splitterbrüche, ausgeprägte metaphysäre Defektzonen sowie typische Lokalisationen wie an Wirbelsäule, proximalem Femur, distalem Radius sowie proximalem Humerus gekennzeichnet. Die Indikation zur operativen Stabilisierung von Frakturen bei Patienten im höheren Lebensalter muss der individuellen Erkrankungsschwere, dem spezifischen Verletzungsmuster und den Fähigkeiten des Patienten, die rehabilitativen Maßnahmen aktiv zu unterstützen, Rechnung tragen. Intramedulläre Verriegelungsnagelsysteme bieten wesentliche Vorteile gegenüber anderen speziellen Verfahren in Bezug auf ein geringeres Operationstrauma und eine frühere Belastungsstabilität und sind der „goldene Standard“ für schaft- und gelenknahe Frakturen. Winkelstabile Formplatten weisen ein geringeres Risiko einer sekundären Fraktur-Dislokation auf, können häufig über einen minimal invasiven Zugang nach gedeckter Reposition verankert werden und bieten vor allem bei periprothetischen Frakturen – ohne Lockerung des Implantats – eine dauerhafte Stabilisierung.


2009 ◽  
Vol 28 (06) ◽  
pp. 350-355 ◽  
Author(s):  
T.-M. Wallasch ◽  
S. Evers

ZusammenfassungDie Versorgung von Patienten mit Kopfschmerzen erfolgt in Deutschland auf allen Ebenen der ambulanten und stationären Behandlung. Allerdings gibt es auf allen Ebenen Restriktionen, die eine leitliniengerechte Betreuung behindern. Diese werden in dem Übersichtsbeitrag dargestellt und diskutiert. Im ambulanten Bereich wird die spezielle Schmerztherapie nicht kostendeckend vergütet. Verschreibungen von vielen geeigneten Medikamenten gegen Kopfschmerzen unterliegen dem Off-Label oder anderen regulatorischen Bedingungen. Nicht medikamentöse Verfahren zur Kopfschmerztherapie werden überwiegend nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert. Im stationären Bereich deckt das DRG-System die Behandlung von Kopfschmerzen nicht ausreichend ab, sobald es sich um komplizierte Verlaufsformen oder um einen qualifizierten Medikamentenentzug handelt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit neue Versorgungsformen wie z. B. die integrierte Versorgung in der Lage sind, die Situation von Patienten mit Kopfschmerzen zu verbessern.


2014 ◽  
Vol 14 (05) ◽  
pp. 319-330
Author(s):  
U. de Langen-Müller ◽  
S. Sallat

ZusammenfassungDer Beitrag gibt einen Überblick über das deutsche Versorgungssystem bei Auffälligkeiten und Störungen im Spracherwerb. Diese können medizinische Diagnose und Bildungsrisiko zugleich sein. Deshalb ist die interdisziplinäre Versorgung durch die Parallelität medizinisch-therapeutischer, (heil-)pädagogischer und sprachheilpädagogischer Maßnahmen im vorschulischen und schulischen Be-reich gekennzeichnet. Die jeweiligen Möglichkeiten der (Früh-)Erkennung und Intervention, die sich von der Prävention bei Entwicklungsrisiken bis zur Versorgung von Kindern mit ausgeprägten Sprachentwicklungsstörungen auch im Rahmen komplexer Störungsbilder erstrecken, werden skizziert. Die Heterogenität der Maßnahmen wird nicht nur als Folge des föderalen Systems interpretiert, sondern auch als Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung und Professionalisierung sowie gesellschaftlicher Einflüsse. Ein besseres Verständnis der Versorgungsstrukturen soll die Beratung betroffener Familien erleichtern und Ansatzpunkte für eine effizientere Zusammenarbeit der Systeme deutlich machen.


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