scholarly journals Interdisziplinäre Versorgung im Fokus

rheuma plus ◽  
2021 ◽  
Vol 20 (6) ◽  
pp. 259-259
2010 ◽  
Vol 30 (01) ◽  
pp. 40-44
Author(s):  
R. Stange ◽  
M. Raschke ◽  
U. Frerichmann

ZusammenfassungDie steigende Lebenserwartung wird zu einer Häufung von osteoporotisch bedingten Frakturen und Verletzungen von geriatrischen Patienten führen. Die häufigste Ursache von Frakturen sind dabei Stürze in Kombination mit Osteoporose. Durch spezielle Implantate konnte zwar eine Verbesserung der Möglichkeiten in der operativen Therapie erreicht werden, der Patient im hohen Lebensalter ist jedoch häufig multimorbide und benötigt eine interdisziplinäre Versorgung mit anschließender geriatrischer Rehabilitation zur vollständigen Wiedereingliederung. Art der Zusatzerkrankungen und zusätzlicher, altersbedingter Degeneration aller Organe beeinflussen die Indikation zum operativen Vorgehen und die Wahl des Behandlungsverfahrens nachhaltig. Osteoporotische Frakturen sind durch Mehrfragment- und Splitterbrüche, ausgeprägte metaphysäre Defektzonen sowie typische Lokalisationen wie an Wirbelsäule, proximalem Femur, distalem Radius sowie proximalem Humerus gekennzeichnet. Die Indikation zur operativen Stabilisierung von Frakturen bei Patienten im höheren Lebensalter muss der individuellen Erkrankungsschwere, dem spezifischen Verletzungsmuster und den Fähigkeiten des Patienten, die rehabilitativen Maßnahmen aktiv zu unterstützen, Rechnung tragen. Intramedulläre Verriegelungsnagelsysteme bieten wesentliche Vorteile gegenüber anderen speziellen Verfahren in Bezug auf ein geringeres Operationstrauma und eine frühere Belastungsstabilität und sind der „goldene Standard“ für schaft- und gelenknahe Frakturen. Winkelstabile Formplatten weisen ein geringeres Risiko einer sekundären Fraktur-Dislokation auf, können häufig über einen minimal invasiven Zugang nach gedeckter Reposition verankert werden und bieten vor allem bei periprothetischen Frakturen – ohne Lockerung des Implantats – eine dauerhafte Stabilisierung.


2014 ◽  
Vol 14 (05) ◽  
pp. 319-330
Author(s):  
U. de Langen-Müller ◽  
S. Sallat

ZusammenfassungDer Beitrag gibt einen Überblick über das deutsche Versorgungssystem bei Auffälligkeiten und Störungen im Spracherwerb. Diese können medizinische Diagnose und Bildungsrisiko zugleich sein. Deshalb ist die interdisziplinäre Versorgung durch die Parallelität medizinisch-therapeutischer, (heil-)pädagogischer und sprachheilpädagogischer Maßnahmen im vorschulischen und schulischen Be-reich gekennzeichnet. Die jeweiligen Möglichkeiten der (Früh-)Erkennung und Intervention, die sich von der Prävention bei Entwicklungsrisiken bis zur Versorgung von Kindern mit ausgeprägten Sprachentwicklungsstörungen auch im Rahmen komplexer Störungsbilder erstrecken, werden skizziert. Die Heterogenität der Maßnahmen wird nicht nur als Folge des föderalen Systems interpretiert, sondern auch als Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung und Professionalisierung sowie gesellschaftlicher Einflüsse. Ein besseres Verständnis der Versorgungsstrukturen soll die Beratung betroffener Familien erleichtern und Ansatzpunkte für eine effizientere Zusammenarbeit der Systeme deutlich machen.


2021 ◽  
Author(s):  
Nikolas Schopow ◽  
Anja Botzon ◽  
Kristian Schneider ◽  
Carolin Fuchs ◽  
Christoph Josten ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die interdisziplinäre Versorgung von polytraumatisierten PatientInnen ist personal- und ressourcenaufwendig. Seit der Einführung des G‑DRG-Systems 2003 in Deutschland wurde in den meisten Untersuchungen ein finanzielles Defizit in der Schwerstverletztenversorgung festgestellt. Ziel dieser Studie war es, Auswirkungen des 2020 neu eingeführten aG-DRG-Systems auf die Kostendeckung in der Schwerverletztenbehandlung zu analysieren. Erstmals wurden auch die Kosten für Organisation, Zertifizierung und Dokumentation sowie die Kosten für nicht schwer verletzte SchockraumpatientInnen betrachtet. Methodik Eingeschlossen wurden alle PatientInnen, die im Jahr 2017 im chirurgischen Schockraum der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig behandelt wurden. Für die Analyse wurden das Kostenmodell nach Pape et al. um die Module Organisation, Dokumentation und Zertifizierung ergänzt sowie die Kosten für „übertriagierte“ PatientInnen betrachtet. Es erfolgte die Berechnung der Kosten in den Jahren 2017–2020 im Vergleich der jeweiligen Erlöse. Ergebnisse Es wurden 834 PatientInnen im Schockraum behandelt. Die 258 schwer verletzten PatientInnen wurden in 3 Gruppen untergliedert: „ISS 9–15 + ITS“ (n 72; ∅ ISS 11,9; Kosten/PatientIn 14.715 €), „ISS ≥ 16“ (n 186; ∅ ISS 27,7; Kosten/PatientIn 30.718 €) und „DRG-Polytrauma“ (n 59; ∅ ISS 32,4; Kosten/PatientIn 26.102 €). Schlussfolgerung Die Polytraumaversorgung im aG-DRG 2020 ist defizitär. Insgesamt entstand im Jahr 2020 ein Defizit von 5858 € pro schwer verletztem/verletzter PatientIn.


2017 ◽  
Vol 45 (03) ◽  
pp. 178-186 ◽  
Author(s):  
Ludger Schöls ◽  
Thomas Gasser ◽  
Ingeborg Krägeloh-Mann ◽  
Holm Graessner ◽  
Thomas Klockgether ◽  
...  

ZusammenfassungSeltene Erkrankungen sind definitionsgemäß jede für sich selten, aber wegen ihrer großen Zahl in ihrer Gesamtheit häufig. Hierdurch besteht bei Ärzten nur selten Erfahrung für die einzelnen Erkrankungen; gleichzeitig stellt die Erkrankungsgruppe eine häufige Herausforderung dar. Aufgrund der mangelnden Kenntnisse bleiben viele Patienten mit seltenen Erkrankungen oft lange ohne Diagnose und optimale Versorgung. Das deutsche Ausbildungssystem ist nicht darauf ausgerichtet, Erfahrung mit seltenen Erkrankungen zu vermitteln. Die neurologische Ausbildung bedarf einer Umstrukturierung, um die Expertise für ein breites Erkrankungsspektrum zu vermitteln. Die an vielen Orten neu gegründeten Zentren für seltene Erkrankungen (ZSE) und das vom BMBF und BMG ins Leben gerufene Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) bilden hierfür einen guten Ausgangspunkt. Eine Akademie für seltene neurologische Erkrankungen befindet sich im Aufbau. Register für seltene Erkrankungen sind für die Sammlung repräsentativer Kohorten unverzichtbar und stellen die Grundlage für eine Verbesserung der Forschung und Entwicklung neuer Therapien dar. Spezifische Vergütungssysteme für die oft aufwendige und interdisziplinäre Versorgung müssen geschaffen werden.


2016 ◽  
Vol 16 (03) ◽  
pp. 199-205
Author(s):  
C. Kretzschmar ◽  
B. Babitsch ◽  
I. Pöche-Guckelberger

Zusammenfassung‚Neue Morbiditäten‘ mit ihren multifaktoriellen Ursachen erfordern eine komplexe interdisziplinäre Versorgung. Ein Vergleich der SPZ-Versorgung in Deutschland in 2006 und 2011 zeigte einen Anstieg der Quartalsüberweisungsscheine um 51 %. In beiden Jahren waren Kindergartenkinder im Alter von drei bis knapp sechs Jahren und Grundschüler die größten Patientengruppen. In 2011 waren Entwicklungsstörungen sowie Verhaltens- und emotionale Störungen die am häufigsten gestellten Diagnosen. Die Anzahl der Ärzte/innen und Psychologen/-innen ist im Vergleich von 2006 zu 2011 gestiegen, wohingegen die Anzahl der therapeutischen Mitarbeiter/-innen (Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie) sowie die der Heil- und Sozialpädagogen/-innen nahezu gleich blieb. Der Anstieg bei den Scheinen lässt auf einen erhöhten Versorgungsbedarf bei Kindern und Jugendlichen schließen. Ursachen für diesen Trend könnten in den veränderten Umgebungsbedingungen und vielfach schwierigen psychosozialen Lagen liegen. Um dem Bedarf von Kindern und Jugendlichen mit komplexen Krankheitsbildern gerecht werden zu können, sollten jedoch die therapeutischen Professionen sowie die der Heil- und Sozialpädagogen/innen stärker in den SPZ vertreten sein.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document