Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Kombinationstherapie von kaninen intranasalen Tumoren mit palliativer 60Cobalt-Strahlentherapie und adjuvanter systemischer Chemotherapie.
Material und Methode: 25 Hunde wurden von 2004 bis 2006 in der Tierklinik Hofheim mit einer Gesamtstrahlendosis von 24 Gy (drei Fraktionen à 8 Gy, Tag 0, 7, 21) und Carboplatin (fünf Applikationen zu je 270–300 mg/m2 KOF intravenös im Abstand von 21–28 Tagen) behandelt.
Ergebnisse: 88% der Patienten zeigten eine Verbesserung der klinischen Symptome (Nasenausfluss, respiratorische Symptome). Bei fünf Hunden ließ sich eine partielle und bei weiteren fünf eine komplette Tumorremission erreichen. Die Chemotherapie wurde gut toleriert. Die Bestrahlung führte zu keinen oder nur minimalen Nebenwirkungen mit Ausnahme von drei Patienten, bei denen es zur Erblindung nach Mitbestrahlung eines Auges kam, und einem weiteren Patienten mit epileptischen Anfällen. Die mediane Überlebenszeit lag bei 156 Tagen (Range 10–639 Tage). Zwischen den untersuchten Parametern (Rasse, Alter, Geschlecht, histologischer Tumortyp, Ausdehnung des Tumors ins Gehirn, Tumorstadium) und der progressionsfreien Zeit bzw. der Überlebenszeit ergab sich keine statistisch signifikante Korrelation. Patienten mit Tumorremission hatten eine signifikant längere Überlebenszeit als Patienten mit stabiler Erkrankung.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Es konnte eine sehr gute Palliation der Symptome mit akzeptablen Überlebenszeiten erreicht werden. Ein Therapievorteil gegenüber einer alleinigen Bestrahlung durch die Kombination der Bestrahlung mit adjuvanter Chemotherapie war beim Vergleich mit entsprechender Literatur nicht zu belegen.