Reintegrationskonflikte bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach psychischer Erkrankung. Problemfelder und Lösungsstrategien im BEM aus Sicht von Betroffenen, Kollegen und Führungskräften

2019 ◽  
Vol 73 (3) ◽  
pp. 261-273
Author(s):  
Eike Christoph Windscheid
2021 ◽  
Author(s):  
Eva Heinrich

Der Übergang aus der Elternzeit zurück in die Erwerbstätigkeit kennzeichnet sich selten durch eine nahtlose Rückkehr an den Arbeitsplatz. In Unternehmensberatungen jedoch stellt der berufliche Wiedereinstieg einen besonders sensiblen Prozess des (Neu-)Austarierens des Verhältnisses der Lebensdomänen dar. Eben dieser Prozess wird in der vorliegenden Studie näher in Augenschein genommen und gefragt, wie der fokussierte Übergang im organisationalen Kontext von Unternehmensberatungen durch Praktiken hergestellt, gerahmt und vollzogen wird.


2021 ◽  
Author(s):  
Oliver Rick

Zusammenfassung Ziel der Studie Die stufenweise Wiedereingliederung (stWE) ist seit vielen Jahren ein etabliertes Instrument zur Rückkehr an den Arbeitsplatz. Allerdings ist der Effekt bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen ungeklärt. Zielsetzung der Studie war es, die Bedeutung der stWE nach einer stationären medizinischen Rehabilitation zu ermitteln. Methodik Im Rahmen einer Kohortenstudie wurden retrospektiv die Daten von 787 Patienten ausgewertet, die von 06/2012 bis 06/2019 eine medizinische Rehabilitation in der Klinik Reinhardshöhe durchgeführt haben. Die Patienten wurden routinemäßig 6 Monate nach Ende der medizinischen Rehabilitation kontaktiert und zur beruflichen Situation befragt. Die subjektive vom Patienten angegebene Erwerbsprognose wurde mittels des Würzburger Screening-Bogens erfasst. Ergebnis 485/787 Patienten (62%) hatten eine stufenweise Wiedereingliederung durchgeführt, 302/787 Patienten (38%) hatten dies nicht getan. Zum Zeitpunkt der Nachbefragung waren 456/485 Patienten mit stWE an den Arbeitsplatz zurückgekehrt, in der Gruppe ohne stWE taten dies nur 155/302 Patienten (94 vs. 51%; p<0,001). Als positiver Prädiktor für die Rückkehr an den Arbeitsplatz fand sich die stWE als mit Abstand stärkster Faktor (OR 20,21; 95%-KI 8,605–47,065). Schlussfolgerung Wenngleich es sich um eine retrospektive Analyse von Routinedaten handelt, stellt sich die stWE als sehr starker positiver Prädiktor für die Rückkehr an den Arbeitsplatz dar. Die Nicht-Inanspruchnahme einer stWE ist wahrscheinlich durch weitere medizinische oder persönliche und in unserer Studie nicht kontrollierte Faktoren beeinflusst. Dies kann zur Überschätzung des Effektes geführt haben.


2018 ◽  
Vol 28 (02) ◽  
pp. 103-113 ◽  
Author(s):  
Linda Allgeier ◽  
Jürgen Bengel

Zusammenfassung Theorie Die Mehrzahl der Menschen erlebt mind. eine Rückenschmerzepisode in ihrem Leben. Patienten mit chronischen Schmerzen verursachen durch Arbeitsunfähigkeit und Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen hohe Kosten. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz stellt daher ein zentrales Rehabilitationsziel dar. Methode Die Literaturrecherche erfolgte in den Datenbanken PSYNDEX, PsycINFO, MEDLINE und ScienceDirect und ergab 27 Artikel. Ergebnisse Die untersuchten Einflussfaktoren ließen sich in 3 Gruppen einteilen: (1) psychische und psychosoziale, (2) arbeits- und arbeitsplatzbezogene und (3) (gesundheits-)systembezogene Einflussfaktoren. Geringe Genesungserwartungen, Rezidivangst, Fear-avoidance-beliefs und ein Mangel an sozialer Unterstützung am Arbeitsplatz stellen Hindernisse für Return to work dar. Hohe Selbstwirksamkeitserwartungen, Anpassungen des Arbeitsplatzes an die Bedürfnisse des Patienten, sowie Informationen durch Gesundheitsdienstleister wirken sich positiv aus.


2016 ◽  
Vol 26 (3) ◽  
pp. 205-214 ◽  
Author(s):  
Friederike Maurer ◽  
Eva-Maria Wunsch ◽  
Katharina Bode ◽  
Christoph Kröger

2017 ◽  
Vol 45 (06) ◽  
pp. 299-306 ◽  
Author(s):  
Patricia Hölzle ◽  
Anna Baumbach ◽  
Lena Mernyi ◽  
Johannes Hamann

Zusammenfassung Ziel der Studie Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie stand die Frage, inwieweit Patienten von einem Psychoedukationsmodul zum Thema Rückkehr an den Arbeitsplatz profitieren können. Methoden Durch eine randomisiert-kontrollierte Studie (n = 82) wurden die Effekte auf die Einstellungen zum Arbeitsplatz, Wissen zu rechtlichen Aspekten bei der Rückkehr und Dauer bis zur Rückkehr evaluiert. Ergebnisse Die Psychoedukationsgruppe erhöhte die Sicherheit bei der Rückkehr, allerdings nicht die Dauer bis zum Wiedereinstieg. Schlussfolgerung Das Psychoedukationsmodul wurde sehr gut angenommen und stellt offenbar eine gute Ergänzung zur sozialpädagogischen Einzelberatung dar.


Praxis ◽  
2008 ◽  
Vol 97 (2) ◽  
pp. 58-68 ◽  
Author(s):  
O.P. Gautschi ◽  
G. Hildebrandt ◽  
D. Cadosch

Akute Kreuzschmerzen sind ein sehr häufiges Symptom. Bis zu 90% der Erwachsenen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Kreuzschmerz-Episode. Meistens handelt es sich dabei um mechanische Lumbalgien. Diese sind, mit oder ohne Schmerzausstrahlung in die Beine, normalerweise selbstlimitierend, haben keine schwerwiegende zugrunde liegende Pathologie und klingen bei 80–90% der Betroffenen innerhalb von 6 Wochen ab. Im Zentrum der therapeutischen Bemühungen stehen neben der medikamentösen und physiotherapeutischen Behandlung die eingehende Aufklärung des Betroffenen über den grundsätzlich benignen Charakter und die günstige Prognose seiner Beschwerden. Eine genauere Untersuchung ist bei gewissen Patienten mit Warnzeichen, sogenannten „red flags”, erforderlich, da diese mit einem erhöhten Risiko eines Caudaequina- Syndroms, eines Tumors, einer Infektion oder einer Fraktur vergesellschaftet sein können. Diese Patienten benötigen ebenfalls eine engmaschigere Nachbetreuung und in seltenen Fällen sogar eine notfallmässige chirurgische Intervention. Bei Patienten mit unspezifischen mechanischen Kreuzschmerzen kann die bildgebende Diagnostik für mindestens vier bis sechs Wochen verzögert werden. Dies führt normalerweise von selbst zu einem Beschwerderückgang. Therapeutisch gesehen gibt es genügend Evidenz für die Wirksamkeit von Paracetamol, nichtsteroidalen antiinflammatorischen Medikamenten, Muskelrelaxantien, Wärmeapplikation, Physiotherapie und den Ratschlag „aktiv” zu bleiben. Eine vollständige Entlastung und Schonung stellen ein überholtes Konzept dar, weil dadurch die Dekonditionierung gefördert und die Rückkehr an den Arbeitsplatz unnötig verzögert wird. Die manualmedizinische Behandlung kann bei gewissen Patienten zu einer kurzzeitigen Beschwerdelinderung führen. In einem multimodalen Behandlungskonzept sollte sich die Patientenschulung auf den natürlichen Verlauf des Rückenschmerzes, die insgesamt gute Prognose und Vorschläge für eine effektive Therapie konzentrieren.


2021 ◽  
Author(s):  
Ernst von Kardorff ◽  
Alexander Meschnig ◽  
Sebastian Klaus

Zusammenfassung Hintergrund Die Studie untersucht die subjektiven Erwartungen an die psychosomatische Rehabilitation und die dort gemachten Erfahrungen im Verhältnis zum nachträglich eingeschätzten Nutzen für die Rückkehr in Arbeit (RTW). Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Verlaufskurven von Beginn der ersten Symptome an bis zur Klinikaufnahme und der dadurch beeinflussten Nutzung und Beurteilung der Maßnahme über den gesamten Krankheits- und Rehabilitationsverlauf bis zum RTW. Ziele Im Kern zielt die Studie auf die individuellen und kontextbezogenen Bedingungen und Verläufe einer gelingenden Rückkehr an den Arbeitsplatz und eines nachhaltigen Verbleibs in Arbeit bei psychisch beeinträchtigten Rehabilitanden aus der retrospektiven verlaufsbezogenen Sicht der Betroffenen selbst. In diesem Beitrag steht die Frage nach den Erwartungen und dem Hilfebedarf beim Zugang zur medizinischen Rehabilitation und nach den Formen der Nutzung ihrer Behandlungsangebote in Abhängigkeit von der individuellen Problemkonstellation beim Zugang in die stationäre Rehabilitation im Zentrum. Methode In der qualitativen Studie wurden 105 Teilnehmer zunächst mittels eines Fragebogens zu ihrer Situation am Beginn der Medizinischen Rehabilitation befragt. Von diesen wurden 33 auf Basis des theoretical sampling ausgewählte Personen, die den Interviews zugestimmt hatten mit episodisch-narrativen Interviews zu 3 Zeitpunkten nach Ende der Maßnahme (6, 12 und 18 Monate) befragt, Fallverläufe erstellt und miteinander verglichen. Ergebnisse Es zeigten sich charakteristische Nutzungserwartungen an die psychosomatische Rehabilitation und darauf basierende unterschiedliche Nutzungsformen ihrer Angebote, die sich nur teilweise mit den Zielen der Rehabilitationsmedizin und den Angeboten der Kliniken decken. Dies verweist auf unterschiedliche Bedarfslagen, die mit dem Stand der Auseinandersetzung mit der Krankheit und anderen personalen Konstellationen korrelieren, in denen sich der Rehabilitand auf einer idealtypischen Verlaufskurve zum Zeitpunkt der Klinikaufnahme befindet. Darauf sollte sich das klinische Setting im Sinne eines personalisierten Case Management einstellen.


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