Zusammenfassung
Ziel Elterlicher Drogenkonsum kann zu prekären
Lebensbedingungen für Kinder führen. Suchtbelastete Familien
sind durch Hilfemaßnahmen schwer zu erreichen. Die
Drogen-/Suchtberatung hat gute Zugangschancen,
berücksichtigt die familiäre Situation bisher jedoch
unzureichend. Die Implementierung des Organisationsentwicklungsprogramms
FITKIDS in die Arbeit der Drogen-/Suchtberatungsstellen hat zum
Ziel, die gesunde Entwicklung betroffener Kinder zu stärken.
Methode Die Studie EvaFit II evaluiert die Wirkung von FITKIDS
mittels semi-strukturierter, leitfadengestützter Einzelinterviews
mit suchtkranken Eltern (n=14), und deren Kindern (n=6) in
FITKIDS geschulten Beratungsstellen.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen positive Wirkungen bezüglich
der Lebenssituation der Familien, z. B. in Bezug auf soziale
Teilhabe, Kommunikation oder die Vermittlung in Hilfesysteme. Die
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Beraterinnen und Beratern ist
dafür entscheidend.
Diskussion Mithilfe der kinderorientierten Ausrichtung der
Beratungsstellen, der Kompetenzerweiterung der Beraterinnen und Berater und
dem Aufbau von Netzwerkstrukturen gelingt es, Sucht- und Drogenberatung,
Erziehungsberatung und die Kinder-/Jugendhilfe zu vereinen. Die
Ergebnisse tragen zur Evidenzbasierung in der Suchthilfe bei.