Delirium auf der Intensivstation
Die Prävalenz des Delirs bei Patienten auf der Intensivstation wird mit 20 – 80 % angegeben. Ein Delirium auf der Intensivstation ist äußerst belastend für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen und eine Herausforderung für die betreuenden Pflegenden und Ärzte. Das Delir auf der Intensivstation ist aber auch mit einer höheren Komplikationsrate, längerer Hospitalisation, höheren Kosten, protrahierten kognitiven Beeinträchtigungen und einer höheren Mortalität assoziiert. Dies zeigt, wie wichtig eine gezielte Prävention, das frühzeitige Erkennen und eine angemessene Therapie wären. Verschiedenste Risikofaktoren für die Entwicklung eines Deliriums bei kritisch kranken Patienten sind bekannt, wobei allerdings die wenigsten beeinflussbar sind. Die Pathophysiologie des Deliriums ist weitgehend unklar, vermutlich sind mehrere Mechanismen an der Entstehung beteiligt. Die Diagnose eines Delirs auf der Intensivstation kann insbesondere bei sedierten und intubierten Patienten sehr schwierig sein. Deshalb wurden spezielle diagnostische Instrumente entwickelt, welche an die Besonderheiten dieser Patienten angepasst sind. Für die Therapie des Deliriums auf der Intensivstation stehen neben supportiven Maßnahmen typische und atypische Neuroleptika zur Verfügung.