Demenz bei Parkinson-Syndromen
ZusammenfassungEine Demenz betrifft mehr als 10% der über 75-Jährigen. Kombinationen verschiedener Parkinson-Symptome wie Gangstörung, Bradykinese, Tremor und Rigor weisen mehr als 20% aller über 75-Jährigen auf. 75% der Patienten mit einem idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) entwickeln 8 Jahre nach Diagnosestellung eine Demenz. Zu einer Demenz bei Parkinson-Syndromen kommt es früh im Verlauf bei der Lewy-Körper-Demenz (LKD) und spät beim IPS, bei der progressiven supranuklären Blickparese (PSP), bei der kortikobasalen Degeneration (CBD), seltener bei den frontotemporalen Demenzen. Bei der PSP, dem vaskulären Parkinson Syndrom/der vaskulären Demenz im Rahmen einer subkortikalen vaskulären Enzephalopathie (SVE) und dem Normaldruckhydrozephalus (NPH) dominiert als Parkinson-Symptom eine Gangund Standunsicherheit (Parkinson-Syndrom der unteren Körperhälfte). Das Erkennen einer Demenz bei einem Parkinson-Syndrom sollte es erlauben, das Auftreten von Verwirrtheit und Psychosen durch Antiparkinsonika zu reduzieren (Patienten mit Demenz reagieren besonders schnell mit Verwirrtheit und Halluzinose auf bestimmte Parkinson-Medikamente). Das Erkennen von Parkinson-Symptomen bei einer dementiellen Entwicklung sollte wiederum helfen, die Inzidenz von motorischer und kognitiver Verschlechterung durch Neuroleptika zu reduzieren (Patienten mit Parkinson-Syndromen reagieren besonders empfindlich nicht nur auf typische, sondern auch auf atypische Neuroleptika). Die vorliegende Übersicht erläutert im ersten Teil die Klinik dieser überlappenden Syndrome und diskutiert in einem zweiten Teil die Therapie.