Herausforderungen bei Demenz in den eigenen vier Wänden

Pflege ◽  
2020 ◽  
Vol 33 (1) ◽  
pp. 34-42
Author(s):  
Manuela Grünzig ◽  
Christine Schiller ◽  
Thomas Klatt ◽  
Gabriele Meyer ◽  
Stephanie Heinrich

Zusammenfassung. Hintergrund: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind aufgrund der Komplexität einer Demenz vor besondere Herausforderungen gestellt. Die Familien benötigen Informationen sowie Beratung, um sich in der unübersichtlichen Versorgungslandschaft zurechtzufinden und bedarfsgerechte Angebote in Anspruch nehmen zu können. Fragestellung / Ziel: Der Fallbericht zielt darauf ab, die häusliche Situation eines Ehepaares aufzuzeigen, bei dem der Ehemann an einer Demenz bei Parkinson-Krankheit leidet und erhebliche Herausforderungen innerhalb der Familie und im Versorgungssystem bestehen. Methode: Im Rahmen des Dementia Care Nurse Projektes erfolgte eine Fallbegleitung. Anhand unterschiedlicher Assessmentinstrumente wurden die verschiedenen Informationen der Familie zusammengetragen und beschrieben. Ergebnisse: Die Problemfelder und der Hilfebedarf der betroffenen Familie sind vielfältig und reichen über Kostenerstattung, Beantragung von Pflegeleistungen bis hin zum Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen sowie Reduktion der Belastung der pflegenden Angehörigen. Schlussfolgerung: Die Familie, insbesondere die pflegende Ehefrau, konnte wirksam bei den Herausforderungen der Demenzerkrankung unterstützt werden, indem z. B. professionelle Dienste einbezogen und Leistungsansprüche geklärt wurden. Aus Projektperspektive sind unabhängige Beratungsstrukturen im Sinne eines Case Management Ansatzes notwendig, um die häusliche Situation zu stabilisieren.

Pflege ◽  
2021 ◽  
Vol 34 (5) ◽  
pp. 275-284
Author(s):  
Stephanie Heinrich ◽  
Christine Schiller ◽  
Manuela Grünzig ◽  
Thomas Klatt ◽  
Jennifer Geyer ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Case Management bei Demenz wird in der Nationalen Demenzstrategie Deutschlands gefordert. Dessen Wirksamkeit ist vielfach untersucht, die Ergebnisse sind widersprüchlich. Demgegenüber sind Umsetzungsprozesse von Case Management-Konzepten bislang kaum beschrieben. Ziele: Ziel der Machbarkeitsstudie war es, die Umsetzung einer aufsuchenden Hilfe für Menschen mit Demenz zu analysieren sowie Veränderungen in der Versorgung, Akzeptanz sowie förderliche und hemmende Faktoren der Umsetzung zu explorieren. Methoden: Die aufsuchende Hilfe für Menschen mit Demenz wurde im Zeitraum 08 / 2018 bis 07 / 2019 umgesetzt. Einbezogen wurden Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige. Es erfolgte eine prospektive Erfassung quantitativer und qualitativer Daten anhand von halbstandardisierten Interviews im Rahmen der aufsuchenden Hilfe. Ergebnisse: Die aufsuchende Hilfe konnte bei 113 Menschen mit Demenz umgesetzt werden und größtenteils konnten pflegende Angehörige einbezogen werden. Im Mittel fanden acht Kontakte im Zeitraum von 74 Tagen statt. Die Bedarfs- und Unterstützungsbereiche waren vielfältig. Die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten steigerte sich nach Interventionsabschluss um 19 %. Schlussfolgerungen: Die Umsetzung einer kontinuierlichen und prozesshaften Begleitung von Menschen mit Demenz und Angehörigen ist möglich, wobei Struktur und Prozedere transparent sein sollten. Förderlich ist eine umfangreiche Ausrichtung und vernetzte Arbeit. Die Wirksamkeit der Intervention bleibt in einer kontrollierten Studie zu untersuchen.


BMJ Open ◽  
2021 ◽  
Vol 11 (5) ◽  
pp. e044843
Author(s):  
Caroline Gibson ◽  
Dianne Goeman ◽  
Mark William Yates ◽  
Dimity Pond

IntroductionNationally and internationally it is well recognised that dementia is poorly recognised and suboptimally managed in the primary care setting. There are multiple and complex reasons for this gap in care, including a lack of knowledge, high care demands and inadequate time for the general practitioner alone to manage dementia with its multiple physical, psychological and social dimensions. The primary care nurse potentially has a role in assisting the general practitioner in the provision of evidence-based dementia care. Although dementia-care guidelines for general practitioners exist, evidence on resources to support the primary care nurse in dementia care provision is scarce. The ‘Australian Clinical Practice Guidelines and Principles of Care for People with Dementia’ provides 109 recommendations for the diagnosis and management of dementia. This protocol describes a Delphi study to identify which of the 109 recommendations contained in these multidisciplinary guidelines are relevant to the primary care nurse in the delivery of person-centred dementia care in the general practice setting.Methods and analysisUsing a Delphi consensus online survey, an expert panel will grade each of the recommendations written in the ‘Clinical Practice Guidelines and Principles of Care for People with Dementia’ as high-to-low relevance with respect to the role of the primary care nurse in general practice. To optimise reliability of results, quality indicators will be used in the data collection and reporting of the study. Invited panel members will include Australian primary care nurses working in general practice, primary care nursing researchers and representatives of the Australian Primary Health Care Nurses Association, the peak professional body for nurses working in primary healthcare.Ethics and disseminationThis study has been approved by The University of Newcastle Human Research Ethics Committee (HREC) (H-2019-0029).Findings will be published in a peer-reviewed journal and presented at scientific conferences.


Pflege ◽  
2015 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 195-204 ◽  
Author(s):  
Silke Kuske ◽  
Sabine Bartholomeyczik

Zusammenfassung. Hintergrund: Über die Prozesse und den Informationsaustausch versorgungsrelevanter Informationen von Menschen mit Demenz (MmD) zwischen den Settings Häuslichkeit und Kurzzeitpflege ist bislang wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund wurden die Prozesse und der Informationsaustausch unter Berücksichtigung der beteiligten Akteure rekonstruiert sowie qualitätsrelevante Faktoren identifiziert. Methoden: Leitfadengestützte Telefoninterviews mit 16 Experten aus 15 Einrichtungen mit Kurzzeitpflege wurden durchgeführt. Ergebnisse: Die Qualität des Informationsaustauschs zwischen den beteiligten Personen divergiert je nach Einrichtung. Dies betraf den Zeitpunkt und die Häufigkeit von Aufnahmegesprächen, Vollständigkeitsprüfungen von Informationen sowie die Beschaffung benötigter Informationen. Den Einrichtungen war gemeinsam, dass nach der Entlassung gewöhnlich keine weiteren koordinierten Schritte vorgesehen waren. Für die Koordination und die Durchführung von Überleitungsevaluationen ergab sich ein Handlungsbedarf. Schlussfolgerung: Für MmD ist eine rechtzeitige Beschaffung kurzzeitpflegerelevanter Informationen von Bedeutung. Ebenso spielen die Koordination aller an der Versorgung beteiligten Personen, eine verbindliche Regelung der Informationswege und eine Entlastung der versorgenden Angehörigen eine wichtige Rolle beim Informationsaustausch. Ein bedarfsgerechtes, settingübergreifendes Case Management, ein Überleitungsstandard und die Evaluation der Überleitungsqualität könnten im Hinblick auf die Qualitätssicherung in der Versorgung von MmD einen wichtigen Beitrag leisten.


2014 ◽  
Vol 15 (3) ◽  
pp. 162-170 ◽  
Author(s):  
Bert Meijboom ◽  
Laurens Van den Bosch ◽  
René Schalk

Purpose – Providers of healthcare services face increasing performance demands in terms of cost-efficiency as well as client centeredness. Dementia care is an illustrative example in this respect. Due to the aging society, the number of dementia clients is expected to grow significantly, which implies increasing costs. At the same time, demands in terms of coherent and high-quality care for dementia clients are increasing, putting a stronger emphasis on demand driven, responsive care and service processes. Literature shows that case management in dementia care is beneficial for persons with dementia and caregivers, but costly. Using insights from operations management (OM), the purpose of this paper is to develop a new model for case management in dementia care. Design/methodology/approach – To address both cost containment and customer orientation, insights from OM, in particular front/back office (FO/BO) configuration and modularity theory, are used to develop an innovative conceptual model for case management in dementia care. Findings – This framework offers a new way of conceptualizing care provision throughout the different phases of a chronic disease process. Linking FO/BO configurations and modular organizing with case management makes it possible to create a cost-effective and client-centered system of healthcare management. Originality/value – A new model is developed to address both cost containment and customer orientation based on insights from OM, in particular FO/BO configuration and modularity theory.


2019 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 167-172
Author(s):  
Phil Harper

Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (5) ◽  
pp. 337-355 ◽  
Author(s):  
Rebecca Palm ◽  
Kerstin Köhler ◽  
Martin Nikolaus Dichter ◽  
Sabine Bartholomeyczik ◽  
Bernhard Holle

Seit 2007 liegen Rahmenempfehlungen für die Pflege von Menschen mit Demenz, insbesondere für den Umgang mit herausforderndem Verhalten, in der stationären Altenhilfe vor. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine systematische Übersicht über abgeschlossene Projekte zur Entwicklung, Umsetzung und Evaluation empfohlener pflegerischer Interventionen in deutschen Altenpflegeeinrichtungen. Mittels systematischer Literaturrecherche wurden 22 Veröffentlichungen aus 8 Projekten identifiziert und ausgewertet. Die Auswertung erfolgte kriteriengestützt in Anlehnung an die CReDECI-Kriterien zur Berichterstattung von komplexen Interventionen. Die Veröffentlichungen beschreiben die Umsetzung von Erinnerungspflege und Snoezelen, die Anwendung von Dementia Care Mapping (DCM) sowie von verstehender Diagnostik und Assessmentinstrumenten. Alle Interventionen enthielten trotz zum Teil ähnlicher theoretischer Fundierung und Zielsetzung unterschiedliche Komponenten. Die Implementierung erforderte hohen Schulungsbedarf und eine enge Begleitung und Unterstützung durch die Projektverantwortlichen. Eine Prozessevaluation sowie eine Berichterstattung über die Anpassung der Interventionen an vorherrschende Rahmenbedingungen lagen nur bei wenigen Projekten vor. Zum Teil fehlen in den Veröffentlichungen wichtige Informationen, die zur Anwendung in der Praxis und in weiterführenden Studien von großer Relevanz sind.


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