Aufnahme und Entlassung von Menschen mit Demenz – Kommunikation aus Sicht von Experten der Kurzzeitpflege
Zusammenfassung. Hintergrund: Über die Prozesse und den Informationsaustausch versorgungsrelevanter Informationen von Menschen mit Demenz (MmD) zwischen den Settings Häuslichkeit und Kurzzeitpflege ist bislang wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund wurden die Prozesse und der Informationsaustausch unter Berücksichtigung der beteiligten Akteure rekonstruiert sowie qualitätsrelevante Faktoren identifiziert. Methoden: Leitfadengestützte Telefoninterviews mit 16 Experten aus 15 Einrichtungen mit Kurzzeitpflege wurden durchgeführt. Ergebnisse: Die Qualität des Informationsaustauschs zwischen den beteiligten Personen divergiert je nach Einrichtung. Dies betraf den Zeitpunkt und die Häufigkeit von Aufnahmegesprächen, Vollständigkeitsprüfungen von Informationen sowie die Beschaffung benötigter Informationen. Den Einrichtungen war gemeinsam, dass nach der Entlassung gewöhnlich keine weiteren koordinierten Schritte vorgesehen waren. Für die Koordination und die Durchführung von Überleitungsevaluationen ergab sich ein Handlungsbedarf. Schlussfolgerung: Für MmD ist eine rechtzeitige Beschaffung kurzzeitpflegerelevanter Informationen von Bedeutung. Ebenso spielen die Koordination aller an der Versorgung beteiligten Personen, eine verbindliche Regelung der Informationswege und eine Entlastung der versorgenden Angehörigen eine wichtige Rolle beim Informationsaustausch. Ein bedarfsgerechtes, settingübergreifendes Case Management, ein Überleitungsstandard und die Evaluation der Überleitungsqualität könnten im Hinblick auf die Qualitätssicherung in der Versorgung von MmD einen wichtigen Beitrag leisten.