Bewegungsstörungen: Was machen Sie? Was können wir?

Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (6) ◽  
pp. 433-437
Author(s):  
Markus F. Oertel ◽  
Christian R. Baumann ◽  
Lennart H. Stieglitz

Zusammenfassung. Störungen der Bewegung sind gängig und vielfältig. Häufige Ursachen sind Systemerkrankungen wie die Parkinson-Syndrome und der essenzielle Tremor. Behandlungsoptionen in Praxis und Krankenhaus umfassen konservative, vorwiegend medikamentöse Strategien wie die orale Gabe von Dopamin-Präkursoren und -Agonisten, und pharmakologische oder nichtpharmakologische Eskalationsstrategien wie die intramuskulären Botulinumtoxin-A-Injektionen, die subkutanen oder enteralen Medikamentenpumpen für Apomorphin beziehungsweise Levodopa und Carbidopa, die wirkungsvolle Tiefe Hirnstimulation und die neuartige fokussierte Ultraschalltherapie, die an hierfür hochspezialisierte Zentren gebunden sind und allesamt durchaus früher und häufiger als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden sollten.

2018 ◽  
Vol 75 (7) ◽  
pp. 448-454
Author(s):  
Thomas Grunwald ◽  
Judith Kröll

Zusammenfassung. Wenn mit den ersten beiden anfallspräventiven Medikamenten keine Anfallsfreiheit erzielt werden konnte, so ist die Wahrscheinlichkeit, dies mit anderen Medikamenten zu erreichen, nur noch ca. 10 %. Es sollte dann geprüft werden, warum eine Pharmakoresistenz besteht und ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff zur Anfallsfreiheit führen kann. Ist eine solche Operation nicht möglich, so können palliative Verfahren wie die Vagus-Nerv-Stimulation (VNS) und die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation) in eine bessere Anfallskontrolle ermöglichen. Insbesondere bei schweren kindlichen Epilepsien stellt auch die ketogene Diät eine zu erwägende Option dar.


2011 ◽  
Vol 22 (3) ◽  
pp. 167-180 ◽  
Author(s):  
Bernd Leplow

Wegen ihrer psychophysiologischen und emotionalen Besonderheiten standen die Primären Dystonien viele Jahrzehnte lang im Spannungsfeld unterschiedlichster medizinischer und psychologischer Ätiologievorstellungen und Therapiestrategien. Inzwischen ist klar, dass es sich um Erkrankungen der Basalganglien handelt, deren Pathophysiologie weit über die rein motorischen Funktionen hinaus wirkt. Dieser Umstand erklärt auch die psychische, psychophysiologische und neuropsychologische Symptomatik, auf die in diesem Beitrag ausführlich eingegangen wird. Aber auch die Behandlungen am somatischen Substrat,wie sie heute durch die Botulinum Toxin Therapie und die „Tiefe Hirnstimulation“ praktiziert werden, bringen eine Vielzahl psychologischer Indikationen mit sich. Das betrifft die Verbesserung der Compliance bei der Botulinum-Behandlung ebenso wie die klinisch-psychologische und neuropsycholigische Diagnostik vor und nach einer Hirnoperation. Zusätzlich wird auf die Möglichkeiten einer Begleitbehandlung mit Hilfe formalisierter Psychotherapie eingegangen.


2011 ◽  
Vol 42 (S 01) ◽  
Author(s):  
R Richwien ◽  
H Backes ◽  
B Aslami ◽  
B Wilken

2011 ◽  
Vol 30 (04) ◽  
pp. 259-262 ◽  
Author(s):  
E. H. Pinkhardt ◽  
J. Kassubek
Keyword(s):  

ZusammenfassungOkulomotorikstörungen kommen in der Gruppe Parkinson-Syndrome vor und sind eng mit der zugrunde liegenden Neuropathologie der jeweiligen Erkrankung verknüpft. Durch eine geräteunterstützte Untersuchung der Augenbewegungen (Videookulografie) ist es möglich, diese oft subtilen Differenzen im Muster der okulomotorischen Störungen aufzuzeigen. Dabei können für einzelne Entitäten spezifische Veränderungen herausgefiltert werden, die, über neurowissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der spezifischen Funktionsänderungen der funktionellen Netzwerke hinaus, klinisch in der teilweise schwierigen Differenzialdiagnose in frühen Erkrankungsstadien hilfreich sein können.


2009 ◽  
Vol 28 (11) ◽  
pp. 797-800
Author(s):  
H. Reichmann

ZusammenfassungEntgegen unserer Annahme ist die Compliance von Parkinsonpatienten bezüglich ihrer Medikation nicht gut. Dies gilt für Patienten, die in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung sind, was auf die komplexen Therapiepläne und auf die nachlassende kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten zurückzuführen ist. Zudem scheint sich bei der Initiierung der Parkinsontherapie ein Paradigmenwechsel anzubahnen, wonach empfohlen wird, möglichst früh mit einer Therapie zu beginnen. Somit wird entsprechend der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie initial mit einem Dopaminagonisten begonnen, um Dyskinesien zu vermeiden, wie sie bei Levodopa- Therapie häufig auftreten. Es ist nicht auszuschließen, dass in den nächsten Leitlinien empfohlen werden wird, mit einem MAOB- Hemmer, bevorzugt mit Rasagilin, die Therapie einzuleiten. Die Gründe dafür sind dessen krankheitsmodifizierende und symptomatische Wirkung und die geringe Nebenwirkungsrate und die Tatsache, dass das Medikament nur einmal täglich eingenommen werden muss. Moderne Dopaminagonisten, wie Rotigotin, Ropinirol und künftig auch Pramipexol können in ihren neuen Formulierungen auch einmal täglich eingesetzt werden. In den Spätphasen der Parkinsonkrankheit kommen Pumpen und die tiefe Hirnstimulation zum Einsatz.


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