tiefe hirnstimulation
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7
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 40 (10) ◽  
pp. 786-793 ◽  
Author(s):  
Robert Pfister ◽  
Walter Demmel

ZUSAMMENFASSUNGIndikationen für die tiefe Hirnstimulation beim idiopathischen Parkinson-Syndrom sind medikamentös therapieresistenter Tremor oder medikamentös nicht ausreichend beherrschbare Wirkfluktuationen, Dyskinesien und schwere Nebenwirkungen der Medikation. Die sorgfältige präoperative Beratung der Patienten bezüglich der realistischen Therapieziele ist wesentlich für die postoperative Therapiezufriedenheit. Tremor sowie alle Off-Phasen-gebundenen motorischen und nicht motorischen Symptome sind der Therapie der tiefen Hirnstimulation gut zugänglich, dagegen sind Symptome, die präoperativ auch im medikamentösen On persistieren (On-Phasen-Freezing, Gleichgewichtsstörungen), durch die tiefe Hirnstimulation nicht zu bessern. Einige vegetative Symptome (Blasenstörungen, Schlafstörungen) können sich bessern, andere (orthostatische Dysregulation) nicht. In der postoperativen Phase können – meist transiente – psychische Störungen wie Depressivität, erhöhte Impulsivität oder Hypomanie auftreten. Die Wirkung der tiefen Hirnstimulation auf die Zielsymptome Rigor, Tremor und Hypokinese hält an, die Progredienz der neurodegenerativen Erkrankung wird aber nicht aufgehalten.


2021 ◽  
Vol 40 (10) ◽  
pp. 794-801 ◽  
Author(s):  
Walter Demmel ◽  
Robert Pfister

ZUSAMMENFASSUNGWir beschreiben den Ablauf eines Eingriffs zur tiefen Hirnstimulation: Die Festlegung des Zielpunktes und des chirurgischen Zugangswegs mit der Planungssoftware auf der Basis der Datensätze von Magnetresonanz- und Computertomografie, das Anbringen des stereotaktischen Rahmens für das präzise Ansteuern des Zielpunktes, das intraoperative Setting und Optimieren der Elektrodenlage während der Operation im Wachzustand, die Implantation des Impulsgebers und die postoperative Kontrolle der korrekten Elektrodenlage. Sofern chirurgische Kontraindikationen im Vorfeld ausgeschlossen wurden, sind direkte operative Risiken gering: Das Risiko einer klinisch manifesten intrazerebralen Blutung ist mit weniger als 1 % einzuschätzen, weitere Risiken wie Implantatinfektionen, postoperative Dislokationen oder technische Defekte der Implantate liegen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.


2021 ◽  
Vol 40 (10) ◽  
pp. 778-785
Author(s):  
Michael Messner

ZUSAMMENFASSUNGDas idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) gehört zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen mit multiplen motorischen und nicht motorischen Symptomen. Schlafstörungen sind das häufigste nicht motorische Symptom bei Parkinson 1. Das Restless-legs-Syndrom (RLS) ist eine häufige, schlafassoziierte Bewegungsstörung. Eine Metaanalyse hat eine erhöhte Prävalenz von RLS bei IPS-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen gezeigt 3, 7, 9, 12, 21. Es gibt mittlerweile viele Hinweise, dass die IPS-RLS-Gruppe einen längeren Krankheitsverlauf, ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium, höhere Scores motorischer Symptome, Depression, Angst, Schlafstörungen, Fatigue und Apathie sowie ein reduziertes Transferrin und Ferritin im Serum aufweisen 35. Die dopaminerge Medikation ist die effektivste Therapie des IPS und hat therapeutische Effekte auf das RLS. Wir vermuten aber auch, dass eine dopaminerge Langzeittherapie ein Risiko für die Entwicklung einer RLS-Augmentation darstellt 9. Dabei sollte immer an einen möglichen Eisenmangel gedacht werden. Die tiefe Hirnstimulation, als eine mögliche alternative Therapie, scheint bei Parkinson-Patienten mit RLS die Schlafqualität zu verbessern 24, 32.


2021 ◽  
Vol 40 (10) ◽  
pp. 803-813
Author(s):  
Andrés Ceballos-Baumann

ZUSAMMENFASSUNGWirkungsschwankungen der Dopaminersatztherapie gelten als eines der am meisten störende Symptome bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) im fortgeschrittenen Stadium. Es besteht Konsens, dass bei Patienten, die Levodopa mehr als 5-mal täglich benötigen und trotz optimaler oraler levodopa- und nicht levodopabasierter oraler/transdermaler Therapien weiterhin schwere, störende Off-Phasen (länger als 1–2 Stunden am Tag) aufweisen, geräteunterstützte Therapien erwogen werden können. 3 Arten von geräteunterstützten Therapien (GUT) stehen zur Verfügung: die subkutane Infusion von Apomorphin, die Infusion in das Jejunum über eine perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) eines Levodopa/Carbidopa intestinalen Gels (LCIG) mit oder ohne Entacapon (LECIG) und die tiefe Hirnstimulation (THS). Das Angebot an den äußerlich tragbaren batteriebetriebenen Medikamenten-Pumpen sowie der Systeme für die tiefe Hirnstimulation wird größer. Die Entscheidung, welche der GUT zum Zuge kommt, sollte in einem ausführlichen Abwägungsprozess zusammen mit dem Patienten und seinem Umfeld zustande kommen. Dabei sind die Präferenzen des Patienten und seiner Bezugspersonen sowie Alter, Verlauf des Parkinson-Syndroms, Ausmaß axialer Symptome, Komorbiditäten, neuropsychiatrischer und kognitiver Befund zu berücksichtigen. Die Entscheidungsfindung und die weitere Betreuung sollte idealerweise an Zentren stattfinden, die Erfahrungen in allen GUT haben.


2021 ◽  
Vol 89 (07/08) ◽  
pp. 339-340

Die neuromodulatorischen Effekte der tiefen Hirnstimulation (DBS) auf große Gehirnnetzwerke sind noch weitgehend unklar. Bislang fehlten Techniken für die Darstellung der DBS-induzierten Aktivität über das gesamte Gehirn hinweg. In China ermöglichte jetzt ein neuer Stimulator, der mit der 3-Tesla-Magnetresonanztomographie (3T-MRT) kompatibel ist, eine solche Untersuchung.


2021 ◽  
Vol 89 (06) ◽  
pp. 274-275

Tiefe Hirnstimulation (THS) zählt zu den Behandlungsoptionen bei Patienten mit fortgeschrittenem M. Parkinson und umfasst die Implantation von Elektroden im Nukleus subthalamicus zur Neurostimulation. Ob dieses Verfahren bereits im Frühstadium der neurogenerativen Erkrankung den Bedarf an Parkinson-Therapeutika reduzieren und die Motorik der Betroffenen verbessern kann, haben Hacker und ihr Team im Rahmen einer Beobachtungsstudie untersucht.


2021 ◽  
Vol 89 (03) ◽  
pp. 76

In den letzten Jahren haben wir immer mehr über die neurobiologischen Grundlagen degenerativer Erkrankungen des Nervensystems gelernt. Im Falle von Morbus Parkinson konnten Forscher und Kliniker therapeutische Konsequenzen ableiten, seien es Medikamente für den Dopaminstoffwechsel oder die tiefe Hirnstimulation. Welchen Beitrag kann hier Gentherapie – mit ihren immer vielfältigeren Indikationen – leisten?


2021 ◽  
Author(s):  
Stephan Klebe ◽  
Volker Coenen

ZusammenfassungDie invasive Hirnstimulation (tiefe Hirnstimulation [THS], „deep brain stimulation“ [DBS]) ist mittlerweile ein etabliertes Therapieverfahren bei einer Reihe neurologischer Erkrankungen insbesondere Bewegungsstörungen. Die Anzahl der mit einer THS versorgten Patienten steigt stetig, die technische Entwicklung der THS-Systeme schreitet voran und neue Indikationen werden aktuell in Studien überprüft. Im folgenden Beitrag soll ein Überblick über die aktuellen Indikationen und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen der THS bei Bewegungsstörungen und psychiatrischen Erkrankungen gegeben werden.


2021 ◽  
Vol 89 (01/02) ◽  
pp. 56-65
Author(s):  
Petyo Nikolov ◽  
Stefan Jun Groiss ◽  
Alfons Schnitzler

Die tiefe Hirnstimulation ist eine etablierte und evidenzbasierte Therapieoption für die Behandlung des fortgeschrittenen Morbus Parkinson. Es handelt sich um eine symptomatische Behandlung mit dem primären Ziel, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Der operative Eingriff gilt als relativ komplikationsarm.


2021 ◽  
Vol 23 (1) ◽  
pp. 17-17
Author(s):  
Patrick Bach ◽  
Malte Bumb

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