Selbstkontrollanforderunge nals spezifische Belastungsquelle bei der Arbeit
Zusammenfassung. In Anlehnung an neuere theoretische Entwicklungen und empirische Befunde aus der sozial- und kognitionspsychologischen Grundlagenforschung ging die vorliegende Studie der Frage nach, ob Selbstkontrollanforderungen bei der Arbeit bedeutsame Einflüsse auf Indikatoren der Arbeitsbeanspruchung ausüben. Zur Beantwortung dieser Frage wurden drei Formen von Selbstkontrollanforderungen bei der Arbeit (Impulskontrolle, Ablenkungen widerstehen, Überwinden innerer Widerstände) in Kombination mit traditionellen Belastungsformen und Ressourcen in ihren Beanspruchungswirkungen untersucht. Die bei 518 Beschäftigten einer großen Landesverwaltung erhobenen Daten belegen, dass die berücksichtigten Selbstkontrollanforderungen signifikante zusätzliche Varianzanteile in verschiedenen Indikatoren der psychischen Beanspruchung aufklären. Von den Selbstkontrollanforderungen gehen zudem einige eigenständige Einflüsse auf die Beanspruchung aus. Muskuloskelettale Beschwerden spiegeln als Indikator physischer Beanspruchung dagegen keine vergleichbar starken Einflüsse der Selbstkontrollanforderungen wider.