Fragmentierung des Fallmanagements in deutschen Krankenhausabteilungen

2018 ◽  
Vol 24 (04) ◽  
pp. 179-184
Author(s):  
Martin Holderried ◽  
Stephan Wolpert ◽  
Hans-Peter Zenner ◽  
Jens Maschmann

Zusammenfassung Hintergrund Wesentliche Ziele von Krankenhäusern sind eine hohe Qualität, Sicherheit, Effektivität und Effizienz der Leistungserbringung. Dies erfordert eine optimale Behandlungssteuerung durch das Fallmanagement auf den Krankenhausstationen (FM). Methoden Für eine Analyse der Mikro- und Makroprozesse des stationären Fallmanagements wurde ein strukturiertes Interviewinventar entwickelt. Anschließend wurde mit dem Interviewinventar eine Felduntersuchung als community based participatory research (CBPR) an homogenen Fokusgruppen von 24 deutschen, aus ökonomischer Sicht als Profitcenter wirkenden, öffentlichen Krankenhausabteilungen der Maximalversorgung durchgeführt. Ergebnisse Mit der CBPR-Feldstudie konnten 1.682 Mikroprozesse des stationären Fallmanagements der untersuchten Krankenhausabteilungen erfasst und beurteilt werden. Die Studie zeigt, dass alle Abteilungen zwar ein umfangreiches klinisches Fallmanagement betreiben, die Mikroprozesse des Fallmanagements allerdings durchgehend weder optimal zur Kostenminimierung noch maximal zur Liquiditäts-, Erlös- und Qualitätsverbesserung durchgeführt werden. Auch zeigt sich, dass die berufsgruppenübergreifende Durchführung der Prozesse des FM durch Ärzte und Pflegekräfte mit einer erheblichen Fragmentierung des FM verbunden ist. Schlussfolgerungen Die intensive Fragmentierung der Tätigkeiten des FM auf Krankenhausstationen legt die Erarbeitung von Strategien nahe, die Prozesse des stationären Fallmanagements zu homogenisieren.

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