Lokale allergische Reaktion nach subkutaner Applikation von Procain bei einem Patienten mit Schulterschmerzen – Fallbericht

2018 ◽  
Vol 143 (18) ◽  
pp. 1327-1329 ◽  
Author(s):  
Gesine Weckmann ◽  
Annekathrin Haase ◽  
Jean-François Chenot

Zusammenfassung Anamnese und klinischer Befund Ein 53-jähriger Mann stellte sich mit seit 2 Wochen bestehenden Schulterschmerzen ohne Ausstrahlung in einer Hausarztpraxis vor. Bei der körperlichen Untersuchung wurden außer einer linksbetonten Verspannung der Schultermuskulatur keine Besonderheiten festgestellt. Untersuchung und Diagnose Wegen der zu erwartenden selbstlimitierenden Art der Beschwerden wurde auf weitere Untersuchungen verzichtet. Aufgrund der lokalen Muskelverspannung ohne Ausstrahlung wurde die Verdachtsdiagnose Schulter-Arm-Syndrom angenommen. Therapie und Verlauf Die Schmerzen wurden mit subkutaner Applikation von Procain behandelt. Hieraufhin entwickelte der Patient eine lokale allergische Reaktion in Form von Quaddeln an den Injektionsstellen, die sich im Verlauf zurückbildete. Diskussion Anaphylaktische Reaktionen kommen selten vor, können aber lebensbedrohlich verlaufen, wenn systemische Symptome auftreten oder vitale Strukturen betroffen sind.Der Patient soll über die Bedeutung der Allergie in Bezug auf medizinische Behandlungen, wie Zahnarztbehandlungen und Kreuzreaktionen mit anderen Medikamenten, aufgeklärt werden.

2020 ◽  
Vol 145 (18) ◽  
pp. 1321-1324
Author(s):  
Mathias Friebe ◽  
Christina Große Düweler ◽  
Sarah Theurer

Zusammenfassung Anamnese und klinischer Befund Wir berichten über eine 27-jährige syrische Patientin, die aufgrund eines Kollapses in die Notaufnahme kam. Die Anamnese war praktisch nicht zu erheben, sodass die klinische Symptomatik führend war. Untersuchungen und Diagnose Es bestand ein Schock, mit einem Exanthem einhergehend. Zusätzlich fiel perioral Hämatin auf. Es erfolgte eine Sonografie mit Nachweis freier intraabdomineller Flüssigkeit sowie einer unklaren Veränderung im Oberbauch. Eine Ösophagogastroduodenoskopie erbrachte einen Ulkusnachweis, erklärte aber nicht das Geschehen. Die Computertomografie des Abdomens zeigte eine rupturierte Zyste. Therapie und Verlauf Durch eine antiallergische Therapie erfolgte die Stabilisierung. Unter dem Verdacht einer Echinokokkuszyste aufgrund der Herkunft der Patientin und des Verlaufs wurde nach Gabe von Albendazol die Leberteilresektion durchgeführt. Der makroskopische Befund sowie die Histologie bestätigten den Verdacht. Folgerung Eine unklare klinische Symptomatik, die mit einem Schock einhergeht, sollte bei Ausschluss einer Sepsis oder Blutung immer eine allergische Reaktion berücksichtigen. Kommt es zu einer Anaphylaxie, so ist immer eine Echinokokkose differenzialdiagnostisch miteinzubeziehen.


2008 ◽  
Vol 65 (3) ◽  
pp. 145-151
Author(s):  
Thomas Rothe ◽  
Günter Menz

Bei Erkrankungen der Atemwege sollten die oberen und unteren nicht isoliert betrachtet werden, da der gesamte Atemtrakt eine funktionelle Einheit darstellt. Dies ist sowohl beim allergischen, als auch beim nichtallergischen, dem Intrinsic Asthma, der Fall. Diese Asthmaform ist durch eine eosinophile Entzündung der Mukosa mit Sekret-, teilweise auch Bluteosinophilie, gekennzeichnet, die vielfach nicht nur im Bereich der Bronchien, sondern auch der oberen Atemwege nachweisbar ist. Das Krankheitsbild wird nicht durch eine exogen-allergische Reaktion unterhalten; die Ätiologie ist noch unklar. Die Befunde im Bereich der oberen Atemwege werden unter dem Begriff nichtallergische, eosinophile Rhinitis (NARE-Syndrom) zusammengefasst. In vielen Fällen kommt es nach einer jahrelangen Latenzphase rhinosinusitischer Symptome zur Manifestation des Intrinsic Asthmas. Finden sich auch Nasenpolypen, besteht ein erhebliches Risiko, dass sich im Gefolge eine nicht IgE-vermittelte Intoleranzreaktion auf Aspirin und NSAR entwickelt. Eine «Desensibilisierung» mit Aspirin in aufsteigenden Dosen (adaptive Desaktivierung) führt oft zu einer nachhaltigen Verbesserung der Symptome des oberen Atemtraktes, teilweise auch der eines parallel bestehenden Intrinsic Asthmas.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (14) ◽  
pp. 773-776
Author(s):  
Christelle Hayoz ◽  
Sarah Rickenbacher-Frey ◽  
Susanne Ernst

Zusammenfassung. Wir berichten über eine Zuweisung einer 69-jährigen Patientin mit Verdacht auf eine allergische Reaktion Grad III aufgrund einer ausgeprägten Gesichtsschwellung, Dyspnoe und Schwindel. Als Ursache fand sich jedoch ein beidseitiger Pneumothorax mit massivem Weichteilemphysem, auf der einen Seite aufgrund spontan sekundärer Genese im Rahmen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, auf der anderen Seite traumatisch bedingt bei Rippenserienfraktur.


2020 ◽  
Vol 145 (21) ◽  
pp. 1559-1561
Author(s):  
Walter Johannes Smits ◽  
Heinz-Hubert Feucht ◽  
Frank Oellig ◽  
Bernhard Zöllner

Zusammenfassung Anamnese und klinischer Befund Die 60-jährige Patientin wurde vor 34 Monaten von ihrer Katze am linken Augenlid gekratzt. Danach kam es zu chronischen, langsam progredienten Hautveränderungen mit sich verstärkenden Kopfschmerzen. Therapieversuche mit Kortison, Pimecrolimus, Pregabalin und Metamizol waren erfolglos. Nach 24 Monaten klagte sie über starken Bulbus-Schmerz am linken Auge, zunehmende Schmerzen bei Augenbewegungen und große Lichtempfindlichkeit. Es zeigten sich granulomatöse Papeln im Bereich des Auges. Untersuchungen und Diagnose Die interdisziplinären Untersuchungsbefunde und klinisch-chemischen Parameter waren unauffällig. Eine Biopsie aus dem Lidbereich erbrachte den Nachweis von Delftia acidovorans mittels bakterieller 16S-rRNA-PCR. Therapie und Verlauf Unter der Therapie mit Piperacillin/Tazobactam 3-mal 4,5 g/d i. v. für 10 Tage kam es zu einer raschen klinischen Besserung, sodass die Patientin nach 11 Tagen entlassen werden konnte. Nach weiteren 10 Monaten war sie rezidiv- und beschwerdefrei. Folgerung D. acidovorans ist bislang nicht als zoonotischer Erreger in Erscheinung getreten, sollte aber bei Verletzungen durch Tiere in die differenzialdiagnostischen Erwägungen einbezogen werden.


2020 ◽  
Vol 145 (19) ◽  
pp. 1400-1404
Author(s):  
Tillmann Speer ◽  
Marko Fiege ◽  
Christian Fastner

Zusammenfassung Einleitung Das Tako-Tsubo-Syndrom (TTS) beschreibt eine transiente ventrikuläre Dysfunktion. Symptome und Komplikationsrate ähneln denen eines Myokardinfarkts. Anamnese Eine 81-jährige Patientin wurde zur Thrombendarteriektomie der linken Femoralarterie aufgenommen. Kurz zuvor war ein biologischer Aortenklappenersatz durchgeführt und eine koronare Herzkrankheit ausgeschlossen worden. Narkoseeinleitung und klinischer Befund Nach Narkoseeinleitung kam es zu einer relevanten arteriellen Hypotonie und Sinusbradykardie. Nach Katecholamin-Gabe zeigten sich transient angehobene ST-Strecken, welche postoperativ eine Myokardinfarkt-ähnliche Dynamik entwickelten. Echokardiografisch und in den kardialen Enzymen waren initial keine Auffälligkeiten zu beobachten. Therapie, Verlauf und Diagnose Nach einem symptomfreien Intervall entwickelte die Patienten am dritten postoperativen Tag unvermittelt eine schwere kardiale Dekompensation. Nun war das Vollbild eines TTS zu erkennen. Unter Therapie mit Levosimendan gelang eine Stabilisierung des klinischen Zustands. Folgerung Dynamische EKG-Veränderungen in der perioperativen Situation erfordern stets eine differenzierte Diagnostik und ggf. eine längere Überwachung. Das TTS ist hierbei eine relevante und komplikationsbehaftete Differenzialdiagnose.


2021 ◽  
Vol 146 (09) ◽  
pp. 603-607
Author(s):  
Meike Schüßler ◽  
Frank Müller ◽  
Dominic Rauschning

Zusammenfassung Anamnese und klinischer Befund Ein 68 Jahre alter männlicher Patient mit einer Psoriasis und einem bullösen Pemphigoid als Grunderkrankungen entwickelte unter einer länger anhaltenden, höher dosierten immunsuppressiven Therapie mit Methylprednisolon eine klinische Beschwerdesymptomatik mit trockenem Reizhusten, einer progredienten Dyspnoe und Fieber. Untersuchungen und Diagnose Im CT-Thorax zeigten sich beidseitige Milchglasinfiltrate. Nach Ausschluss von COVID-19 wurde eine Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PCP) nachgewiesen. Therapie und Verlauf Es wurde daraufhin eine entsprechende hochdosierte Therapie mit Trimethoprim-Sulfamethoxazol zeitnah eingeleitet. Gleichwohl entwickelte sich ein komplizierter Verlauf mit bakterieller Superinfektion und pulmonaler Aspergillose sowie ARDS.  Diskussion und Folgerung In Abgrenzung zu COVID-19 werden der typische Verlauf sowie Diagnostik und Therapie der Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie diskutiert. Es wird insbesondere darauf abgehoben, dass auch in einer Pandemiesituation nicht alle Milchglasinfiltrate im CT-Thorax-Bild auf COVID-19 zurückzuführen sind. Mögliche Differenzialdiagnosen sollten stets bedacht und in der Diagnostik berücksichtigt werden.


2014 ◽  
pp. 121-128
Author(s):  
Thomas Nicolai ◽  
Florian Hoffmann
Keyword(s):  

2019 ◽  
Vol 144 (13) ◽  
pp. 893-896
Author(s):  
Merlin Wennmann ◽  
Guido Trenn
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie eosinophile gastrointestinale Erkrankung (EGID) ist ein seltenes Krankheitsbild weitgehend unklarer Ätiologie. Wir beschreiben im Folgenden den Fall eines 79-jährigen Patienten mit der Erstdiagnose einer eosinophilen Gastritis mit hämorrhagisch-ulzerösem Verlauf und einer raschen Rekurrenz der Erkrankung nach Absetzen der medikamentösen Therapie. Anamnese und klinischer Befund Der Patient gab an, seit mehreren Tagen Teerstuhl abzuführen. Zum Aufnahmezeitpunkt war der Patient beschwerdefrei. Die bestehende Medikation wurde in letzter Zeit nicht verändert. Untersuchungen und Diagnose Gastroskopisch, endosonografisch und im CT fand sich ein malignitätsverdächtiger Tumor im Corpus ventriculi. Erst die histopathologische Untersuchung lieferte die korrekte Diagnose. Therapie und Verlauf Der Patient wurde mit Prednisolon und PPI behandelt. Hierunter kam es zu einer Regredienz des Befundes und einer klinischen Vollremission. Ein Auslassversuch führte kurze Zeit später zu einem fulminanten Rezidiv. Nach Wiederaufnahme der medikamentösen Therapie war das erneut nachgewiesene gastrale Ulkus rasch rückläufig. Folgerung Die EGID ist vom klinischen Erscheinungsbild her kaum zu identifizieren. Zur Diagnosestellung bedarf es einer histopathologischen Begutachtung. In der Behandlung spielen vor allem orale Glukokortikoide eine Rolle. Es sind sowohl Einzelepisoden als auch chronisch-rezidivierende Verläufe beobachtet worden. Die zur Therapie eingesetzten Medikamente sollten daher nur vorsichtig und unter regelmäßiger Befundkontrolle ausgeschlichen werden.


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