Internistische Sonografie des Abdomens für Notaufnahmepatienten: Bietet eine vollständige Abdominalsonografie Vorteile?

2020 ◽  
Vol 145 (08) ◽  
pp. e41-e49 ◽  
Author(s):  
Günter Maximilian Schiele ◽  
Monika Pobiruchin ◽  
Uwe Weickert

Zusammenfassung Einleitung Sollten Notaufnahmepatienten mit bauchbezogenen Beschwerden einer fokussierten Sonografie zugeführt werden oder bietet eine vollständige Abdominalsonografie Vorteile? Methoden Retrospektive Analyse konsekutiver Notfallsonografien von 06/2012 bis 06/2013. Alle Patienten erhielten eine vollständige Abdominalsonografie. Die Befunde der vollständigen Sonografie wurden mit denjenigen verglichen, die eine auf die Beschwerden fokussierte Sonografie detektiert hätte, deren Untersuchungsgebiet von der jeweiligen Indikation abhing. Befunde wurden als relevant betrachtet, wenn sie zu diagnostischen oder therapeutischen Konsequenzen führten.Es wurden Sensitivität und negativ prädiktiver Wert der fokussierten Sonografie bezogen auf relevante Befunde und geklärte Fragestellungen im Vergleich zur Abdominalsonografie (= Standard) berechnet. Ergebnisse 629 Patienten erhielten Notfallsonografien (53 % Frauen). Das durchschnittliche Alter betrug 59 Jahre (18–97). Die fokussierte Sonografie entdeckte bei 63 % der Patienten (396/629) relevante Befunde. Bei 17 % (106/629) führte die vollständige Abdominalsonografie zu zusätzlichen relevanten Befunden. Die number needed to scan (NNScan) betrug 6 für einen zusätzlichen relevanten Befund. Die Sensitivität der fokussierten Sonografie bezüglich relevanter Befunde betrug 76 %, der negativ prädiktive Wert lag bei 64 %. Die Fragestellung konnte durch die fokussierte Sonografie in 57 % geklärt werden. Vollständige Sonografien klärten die Fragestellung in 63 %. Die NNScan lag bei 18.Die Klärung der Fragestellung hing von der Indikation ab (90 % bei Ikterus und 45 % bei Schmerzen im linken oberen Quadranten) und nahm mit dem Alter der Patienten zu (37 % in der zweiten und 85 % in der zehnten Dekade). Diskussion Vollständige Abdominalsonografien entdecken bei Notaufnahmepatienten mit bauchbezogenen Beschwerden mehr relevante Befunde und führen häufiger zu einer Klärung der Fragestellung als fokussierte Sonografien.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1065-1071
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Bergwandern stellt eine häufige Aktivität von Betagten dar. Inwiefern jedoch dadurch besondere Risiken entstehen, ist weitgehend unbeantwortet. Insgesamt wurden 10 185 Bergnotfälle beim Wandern im Zeitraum von 2009 bis 2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs analysiert, was es erlaubte, Regressionen zwischen dem Alter der Verunglückten und dem NACA-Score zu berechnen. Trotz methodischer Limitationen kann aufgezeigt werden, dass ältere Bergwanderer höhere NACA-Werte aufweisen als jüngere bzw. im höheren Alter die Bergnotfälle gravierender waren. Die tendenziell schwereren Bergnotfälle bei älteren Bergwanderern können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Insbesondere die bedeutendste Klasse der Stürze ist zu erwähnen, da vermutlich bedingt durch die altersverursachte Abnahme der posturalen Stabilität schwerere Ereignisse resultieren und oft aus einem simplen Stolpersturz ein Absturz wird.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (14) ◽  
pp. 1121-1126
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Skitourengehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Neben positiven Aspekten sind jedoch auch Gefahren damit verbunden, wobei insbesondere auch Stürze genannt werden müssen. Anhand des Zentralregisters des SAC (Schweizerischer Alpenclub) konnten insgesamt 756 männliche und 593 weibliche Fälle von Stürzen in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 mit Hilfe des NACA-Scores und von Fallberichten analysiert werden. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen rund 90 % und bei den Männern rund zwei Drittel der analysierten Fälle die untere Extremität betrafen, wobei die überwiegende Mehrzahl Verletzungen am Knie mit 55 % bei den Frauen und 43 % bei den Männern waren. Diese Befunde könnten durch ein nicht optimales Bindungsverhalten verursacht sein, weshalb empfohlen wird, die Bindungen nicht zu hart einzustellen und das richtige Auslöseverhalten entsprechend regelmässig zu testen.


2015 ◽  
Vol 44 (3) ◽  
pp. 159-168 ◽  
Author(s):  
Henrike Schlagert ◽  
Wolfgang Hiller

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verschiedene randomisiert-kontrollierte Studien konnten die Bedeutung frühzeitiger Therapieerfolge für das Therapieergebnis nachweisen. Entsprechende Erkenntnisse unter Routinebedingungen sind bislang selten. Fragestellung: Diese Studie untersucht Häufigkeit, prädiktiven Wert sowie Patientenmerkmale eines frühen Ansprechens auf die Therapie („Early Response“) in einer verhaltenstherapeutischen Hochschulambulanz. Methode: Wir klassifizierten anhand prozentualer Wertereduktion 1109 Patienten verschiedener Störungsgruppen hinsichtlich ihrer psychischen Belastung als Early Responder beziehungsweise Early Nonresponder. Ergebnisse: 48,2 % der Patienten zeigten frühe Therapieerfolge. Early Response erwies sich als Prädiktor für Response (OR = 6,36) und Remission (OR = 3,90). Early Nonresponse sagte eine Verschlechterung der Symptombelastung zu Therapieende vorher (OR = 12,14). Schlussfolgerungen: Frühzeitige Therapieeffekte sind im Routinesetting offenbar von hoher Bedeutung für das Therapieergebnis und sollten bei der Behandlungsplanung stärker berücksichtigt werden.


2008 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
N Freerksen ◽  
H Maul ◽  
R Schreckenberger ◽  
E Martin ◽  
C Sohn ◽  
...  

Author(s):  
S Hohbach ◽  
K Zwiefel ◽  
H Rott ◽  
K Ertan
Keyword(s):  

2011 ◽  
Vol 24 (01) ◽  
Author(s):  
H Ullerich ◽  
HS Heinzow ◽  
W Domschke ◽  
T Meister

Pneumologie ◽  
2012 ◽  
Vol 66 (S 01) ◽  
Author(s):  
GJ Förster ◽  
D Misch ◽  
J Kollmeier ◽  
T Köcer ◽  
S Griff ◽  
...  

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