randomisiert kontrollierte studien
Recently Published Documents


TOTAL DOCUMENTS

44
(FIVE YEARS 13)

H-INDEX

4
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Pinar Tokgöz ◽  
Christoph Dockweiler

Zusammenfassung Hintergrund Brustkrebs ist die bedeutendste Krebserkrankung bei Frauen. Die tumor- und therapiebedingten Folgen führen zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit. Der nachhaltige Transfer rehabilitativer Erfolge in den Alltag stellt eine Herausforderung für alle Akteure des Systems dar. Der Einsatz von Telemedizin erscheint vor diesem Hintergrund als eine Möglichkeit, das in der Rehabilitation Erreichte im Alltag langfristig zu stabilisieren. Das Ziel der vorliegenden Übersicht ist es die Evidenz von telemedizinischen Nachsorgeangeboten bei Frauen mit Brustkrebs darzulegen und die Wirksamkeit auf verschiedenen Ebenen der Funktionsfähigkeit herauszuarbeiten. Methodik Es erfolgte eine systematische Suche nach deutsch- oder englischsprachigen randomisiert kontrollierten Studien zur Wirksamkeit von telemedizinischen rehabilitativen Nachsorgeangeboten für Frauen mit Brustkrebs in den Fachdatenbanken PubMed und The Cochrane Library im Zeitraum April bis Mai 2020 und einer Aktualisierung der Suche im August 2020. Ergebnisse Insgesamt wurden 11 relevante Publikationen zu 10 Interventionsstudien identifiziert. Es wurde keine Studie aus Deutschland gefunden. Es fanden sich Studien für die Bereiche psychosoziale Interventionen und Interventionen zur Lebensstilveränderung. Hinsichtlich der untersuchten Zielvariablen sind vor dem Hintergrund der heterogenen Studienlage in einzelnen Parametern (therapieinduzierte Wechseljahresbeschwerden, Fatigue, Schlaffunktionen, Adhärenz) Hinweise auf positive Effekte zugunsten der Intervention festzustellen. Für einen Teil der Parameter (mentale Funktionen bzw. emotionale und kognitive Funktionen, gesundheitsbezogene Lebensqualität) kann jedoch keine ausreichende und belastbare Evidenz zur Wirksamkeit konstatiert werden. Schussfolgerungen Die Ergebnisse betonen den Bedarf der stärkeren Evidenzbasierung von telemedizinischen Angeboten zur rehabilitativen Nachsorge der Frauen mit Brustkrebs. Zur Absicherung der Befundlage sind randomisiert kontrollierte Studien im deutschen Versorgungskontext erforderlich.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 944-949
Author(s):  
Stephan Nopp ◽  
Cihan Ay

Was ist neu? Häufigkeit thrombotischer Ereignisse COVID-19 ist deutlich mit einem erhöhten Thromboserisiko assoziiert. 5–11 % der PatientInnen auf Normalstationen und 18–28 % der intensivpflichtigen PatientInnen entwickeln eine venöse Thromboembolie. Auch das Risiko für arterielle thromboembolische Ereignisse ist erhöht: ungefähr 3 % der COVID-19-PatientInnen auf einer Intensivstation erleiden einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine systemische Embolie. Zusätzlich zum prothrombotischen Zustandsbild ist auch das Blutungsrisiko erhöht (3,9 % bei hospitalisierten PatientInnen). Für ambulant betreute oder bereits wieder entlassene PatientInnen dürfte das Thromboserisiko gering sein. Pathomechanismus: Koagulopathie Bei COVID-19 besteht ein prothrombotisches Zustandsbild, hervorgerufen durch ein Zusammenspiel aus Infektionserreger, Inflammation und dem Gerinnungssystem. Die sich potenzierenden Effekte verursachen eine Endothelaktivierung, die Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine und eine Kettenreaktion im Gerinnungssystem. Laborchemisch imponieren bei der COVID-19-assoziierten Koagulopathie ein stark erhöhtes D-Dimer, hohes Fibrinogen, eine verlängerte Prothrombinzeit sowie eine verminderte Thrombozytenanzahl. Das überproportional hohe Auftreten von Lungenembolien lässt eine teilweise pulmonale Thrombenentstehung vermuten, welche auf Basis der entkoppelten Inflammation entsteht. Die Aktivierung des Gerinnungssystems durch COVID-19 kann sich auch prognostisch zunutze gemacht werden, um Morbidität und Letalität anhand von Gerinnungsparametern abzuschätzen. Therapie und Thromboseprophylaxe Aufgrund des hohen thrombotischen Risikos ist eine prophylaktische Antikoagulation, bevorzugt mit niedermolekularem Heparin, bei allen hospitalisierten PatientInnen indiziert. Lediglich über die Dosierung herrscht Unklarheit. Neue randomisiert-kontrollierte Studien zeigen erste Signale: eine therapeutische oder intermediäre Antikoagulation scheint keinen Vorteil gegenüber einer Standardprophylaxe für intensivpflichtige PatientInnen zu bringen. Es ist jedoch möglich, dass eine therapeutische Dosierung, eingesetzt auf Normalstationen bei PatientInnen mit (noch) moderatem Verlauf, zu einem besseren Outcome führt. Für ambulant betreute oder bereits entlassene PatientInnen ist die Evidenz nach wie vor gering. In beiden Fällen ist keine routinemäßige Antikoagulation empfohlen. Bei niedrigem Blutungsrisiko kann jedoch eine Thromboseprophylaxe erwogen werden.


Der Chirurg ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Hruy Menghesha ◽  
Michael Schroeter ◽  
Fabian Doerr ◽  
Georg Schlachtenberger ◽  
Matthias B. Heldwein ◽  
...  

ZusammenfassungDer Stellenwert der Thymektomie in der Therapie der thymomfreien Myasthenia gravis blieb bis vor einiger Zeit umstritten. Die relativ geringe Inzidenz und Prävalenz der Erkrankung, die uneinheitliche Dokumentation in den verschiedenen Studien sowie die notwendige Langzeitbeobachtung zur Erfassung therapeutischer Effekte erschwerten das Generieren valider Daten. Die Veröffentlichung des MGTX-Trials 2016 im New England Journal of Medicine lieferte die ersten randomisiert-kontrollierten Daten, nach denen Patienten mit Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper-positiver generalisierter Myasthenia gravis im Alter von 18 bis 65 Jahren von der chirurgischen Resektion des Thymus über eine mediane Sternotomie profitieren. Trotz fehlender Validierung des Vorteils der Thymektomie über minimal-invasive Techniken durch randomisiert-kontrollierte Studien scheinen diese das Outcome bestimmter Patientengruppen in ähnlicher Form positiv zu beeinflussen. So haben videoassistiert-thorakoskopische, roboterassistierte, subxiphoidale und transzervikale Zugangswege nicht nur ästhetische Vorteile, sondern zeigen in der Beeinflussung des Krankheitsverlaufs der Myasthenia gravis keine relevante Unterlegenheit gegenüber der medianen Sternotomie. Doch nicht nur der Nutzen und das ästhetische Ergebnis differieren, sondern auch die Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Remission sind bei den Unterformen der Myasthenia gravis unterschiedlich. Die heterogene Gruppe der Myasthenien unterscheidet sich bezüglich des Auftretens von Autoantikörpern, der betroffenen Körperregionen und des Alters der Patienten bei Erstdiagnose. Schließlich ist die Thymektomie eine wirksame kausale Therapie der Myasthenia gravis.


Author(s):  
Felix Nickel ◽  
Amila Cizmic ◽  
Beat P. Müller-Stich

ZusammenfassungDie Netzaugmentation wird bei der chirurgischen Versorgung der Hiatushernien trotz zahlreicher Vorteile immer noch kontrovers diskutiert. Das Ziel der optimalen chirurgischen Versorgung der symptomatischen Hiatushernien ist es, die fehlerhafte Lage des Magens und anderer nach thorakal verlagerter Organe dauerhaft zu korrigieren und die Notwendigkeit einer riskanteren Reoperation zu verringern. Um zu beurteilen, ob beim Hiatushernienrepair eine Netzaugmentation durchgeführt werden soll, bedarf es einer gründlichen Abwägung des Nutzens im Sinne der Vermeidung von symptomatischen Rezidiven und Reoperationen im Verhältnis zum Risiko netzassoziierter Komplikationen. In dieser Übersichtsarbeit wird eine detaillierte Evaluation der aktuell verfügbaren Evidenz für das Thema Netzaugmentation dargestellt. Die Schlussfolgerung der Übersichtsarbeit ist, dass die Netzaugmentation bei großen Hiatushernien (> 5 cm) und/oder bei paraösophagealer Beteiligung routinehaft eingesetzt werden sollte. Dadurch werden die Rezidivraten sowie der Bedarf an komplexen Reoperationen mit hohem Komplikationsrisiko verringert. Netzassoziierte Komplikationen sind selten und bei adäquater Implantationstechnik und geeigneten Netzmaterialien weitgehend vermeidbar. Zur weiteren Verbesserung der Evidenzlage sollte es in Zukunft mehr validierte Register- und randomisiert kontrollierte Studien geben.


2020 ◽  
Vol 41 (06) ◽  
pp. 279-285
Author(s):  
Dennis Anheyer ◽  
Heidemarie Haller ◽  
Petra Klose ◽  
Marleen Schröter ◽  
Gustav Dobos ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund: Der Einsatz von Phytotherapeutika hat in den letzten Jahren auch in der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen erheblich an Bedeutung gewonnen. Methodik: Dieser narrative Überblick fasst die bisherige Evidenzlage zu Wirkungen und Nebenwirkungen pflanzlicher Arzneimittel bei der Behandlung von depressiven Störungen, Angstzuständen, Schlafstörungen und Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen auf Basis von Metaanalysen und systematischen Übersichtsarbeiten zusammen. Ergebnisse: Bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren depressiven Episoden ist Johanniskraut evidenzbasiert und gut verträglich. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten unbedingt beachtet werden. Für andere Phytotherapeutika ist die Datenlage bisher weniger ausreichend, um konkrete Aussagen treffen zu können. Schlussfolgerungen: Phytotherapeutika stellen in der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen möglicherweise eine gute Alternative oder Ergänzung zu konventionellen Psychopharmaka dar. Sie sind im Vergleich oft nebenwirkungsärmer, gut verträglich und haben eine große therapeutische Breite. Weitere randomisiert kontrollierte Studien sind allerdings dringend indiziert.


2020 ◽  
Vol 24 (08) ◽  
pp. 302-308
Author(s):  
Farsad-Alexander Eskandary ◽  
Georg A. Böhmig

ZUSAMMENFASSUNGDerzeit gibt es keine Behandlung, die nachweislich in der späten und/oder chronischen antikörpervermittelten Abstoßung (ABMR) wirksam ist. Für Bortezomib und die kombinierte Anwendung von intravenösen Immunglobulinen (IVIG)/Rituximab haben doppelblinde randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) keine signifikante Wirkung auf deren Progression nachgewiesen. Der Antikörper Eculizumab konnte in einer kontrollierten Pilotstudie keine oder nur marginale klinische Wirkungen zeigen. Die größte Hoffnung stellen derzeit Therapien dar, welche die IL-6/IL-6R-Achse (IL-6R: Interleukin-6-Rezeptor) blockieren oder in der Lage sind, CD38-positive Zellen wie Plasma- und natürliche Killer-Zellen (NK-Zellen) zu depletieren.


2020 ◽  
Vol 68 (4) ◽  
pp. 207-216 ◽  
Author(s):  
Melanie S. Fischer ◽  
Anna-Lena Zietlow ◽  
Beate Ditzen ◽  
Matthew J. Cohen ◽  
Donald H. Baucom

Zusammenfassung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Wirksamkeit paarbasierter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Psychotherapie bei psychischen Störungen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden Ansätze aus der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie systematisch mit Interventionen der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) integriert und für die Behandlung eines breiten Spektrums individueller psychopathologischer Erkrankungen weiterentwickelt. Diese Ansätze grenzen sich deutlich von einer Paartherapie im klassischen Sinne ab und können als Psychotherapie bei einer psychischen Störung mit Krankheitswert unter Einbezug der Partnerin oder des Partners gewertet werden. Zentrale Konzepte der paarbasierten KVT werden kurz vorgestellt und die Ergebnisse klinischer Studien zusammengefasst. Insgesamt zeigen klinische Studien bei Depressionen, Substanzkonsumstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Essstörungen signifikante Verbesserungen der Symptomatik und sind somit mindestens ebenso wirksam, wenn nicht wirksamer, als Einzelbehandlungen. Darüber hinaus zeigen sich in der paarbasierten KVT häufig auch Verbesserungen in der Partnerschaftsqualität sowie zum Teil in Faktoren wie Expressed Emotion oder Symptomakkommodation, welches beides Risikofaktoren für den Therapieverlauf sowie für ein Wiederauftreten der Störung sind. Dringend benötigt werden zusätzliche randomisiert-kontrollierte Studien für einen direkten Vergleich mit individueller KVT, welcher für einige Störungen noch nicht vorliegt, sowie für eine genauere Untersuchung von Faktoren, die eine paarbasierte KVT vs. eine individuelle KVT indizieren würden. Abschließend werden klinische Empfehlungen bezüglich der Indikation und Durchführung einer paarbasierten KVT zusammengefasst.


2020 ◽  
Vol 49 (05) ◽  
pp. 216-222
Author(s):  
Sascha David

ZUSAMMENFASSUNGSepsis ist eine lebensbedrohliche Organdysfunktion, hervorgerufen durch eine pathologische Wirtsantwort auf eine Infektion. Eine spezifische Therapie hiergegen wäre wünschenswert, konnte aber bisher nicht etabliert werden. Die Blockade einzelner Komponenten des Immunsystems (z. B. TNF, TLR4) lieferte zwar überzeugende Resultate in der präklinischen Forschung, scheiterte jedoch in kontrollierten klinischen Studien. Daher ist eine nicht selektive Elimination verschiedener zirkulierender Faktoren in den letzten Jahren in den Fokus wissenschaftlichen Interesses gerückt. In dieser Übersicht werden unterschiedliche extrakorporale Verfahren und deren Evidenz zur Therapie der Sepsis vorgestellt. Der therapeutische Plasmaaustausch nimmt in gewisser Weise eine Sonderstellung ein, da neben der Elimination schädigender Substanzen gleichzeitig durch die Sepsis verbrauchte protektive Faktoren ersetzt werden können. Zusammenfassend handelt es sich um innovative Apparaturen auf dem Boden eines überzeugenden theoretischen Konzeptes mit teilweise guten Effekten in kleinen Pilotstudien. Randomisiert kontrollierte Studien sind jedoch rar, sodass belastbare Daten bis dato leider fehlen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document