Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms

2020 ◽  
Vol 11 (02) ◽  
pp. 69-75
Author(s):  
Benedikt Kaufmann ◽  
Ulrike Bauer ◽  
Ursula Ehmer ◽  
Fabian Geisler ◽  
Tobias Geith ◽  
...  

ZUSAMMENFASSUNGTrotz großer Fortschritte in der Diagnostik sowie der systemischen und chirurgischen Therapie belegt das hepatozelluläre Karzinom (HCC) den vierten Platz unter den tumorassoziierten Todesfällen. Der diagnostische Stellenwert der Ultraschalluntersuchung der Leber besteht in erster Linie in der HCC-Früherkennung bei Risikopatienten. Die histologische Sicherung eines HCCs ist in der nicht-zirrhotischen Leber bzw. im Falle unklarer Bildgebungsbefunde erforderlich. Die Computertomographie (CT) ermöglicht im Vergleich zur Magnetresonanztomografie (MRT) eine schnelle Untersuchung. Es sind Anzahl, Lokalisation und Größe der Tumorknoten sowie deren Bezug zu Pfortader und Lebervenen zu beschreiben. Die prätherapeutische Planung erfordert eine exakte Segmentzuordnung. Die Therapie des hepatozellulären Karzinoms ist abhängig vom Stadium der Tumorerkrankung. In Europa und den USA sind die BCLC (Barcelona Clinic Liver Cancer)-Kriterien für die Stadieneinteilung etabliert. Der operative Eingriff wird vor dem Hintergrund patientenspezifischer, klinischer Gesichtspunkte sowohl durch den Grad einer vorliegenden Leberzirrhose als auch durch das Stadium der Tumorerkrankung bestimmt. Grundsätzlich besteht für das HCC neben der Resektion auch die Möglichkeit einer Lebertransplantation. Im fortgeschritten HCC (BCLC C) mit Gefäßeinbruch des Tumors oder Metastasierung besteht die Indikation zur systemischen Tumortherapie. Bis heute sind Tyrosinkinaseinhibitoren beim fortgeschrittenen HCC (BCLC C) sowie im intermediären Stadium nach Progress unter lokoregionärer Therapie die einzig zugelassenen Erst- und Zweitlinientherapeutika in Europa. Der VEGFR2 Antikörper Ramucirumab ist das erste Präparat für eine individualisierte, Biomarker-abhängige Tumortherapie beim HCC. Große Hoffnung für die Therapie des HCCs liegt in der Immuntherapie mittels Checkpoint-Inhibitoren.

2019 ◽  
Vol 48 (06) ◽  
pp. 235-241
Author(s):  
Daniel Hartmann ◽  
Benedikt Kaufmann ◽  
Ulrike Bauer ◽  
Ursula Ehmer ◽  
Fabian Geisler ◽  
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ZUSAMMENFASSUNGTrotz großer Fortschritte in der Diagnostik sowie der systemischen und chirurgischen Therapie belegt das hepatozelluläre Karzinom (HCC) den vierten Platz unter den tumorassoziierten Todesfällen. Der diagnostische Stellenwert der Ultraschalluntersuchung der Leber besteht in erster Linie in der HCC-Früherkennung bei Risikopatienten. Die histologische Sicherung eines HCCs ist in der nicht-zirrhotischen Leber bzw. im Falle unklarer Bildgebungsbefunde erforderlich. Die Computertomografie (CT) ermöglicht im Vergleich zur Magnetresonanztomografie (MRT) eine schnelle Untersuchung. Es sind Anzahl, Lokalisation und Größe der Tumorknoten sowie deren Bezug zu Pfortader und Lebervenen zu beschreiben. Die prätherapeutische Planung erfordert eine exakte Segmentzuordnung. Die Therapie des hepatozellulären Karzinoms ist abhängig vom Stadium der Tumorerkrankung. In Europa und den USA sind die BCLC (Barcelona Clinic Liver Cancer)-Kriterien für die Stadieneinteilung etabliert. Der operative Eingriff wird vor dem Hintergrund patientenspezifischer, klinischer Gesichtspunkte sowohl durch den Grad einer vorliegenden Leberzirrhose als auch durch das Stadium der Tumorerkrankung bestimmt. Grundsätzlich besteht für das HCC neben der Resektion auch die Möglichkeit einer Lebertransplantation. Im fortgeschrittenen HCC (BCLC C) mit Gefäßeinbruch des Tumors oder Metastasierung besteht die Indikation zur systemischen Tumortherapie. Bis heute sind Tyrosinkinaseinhibitoren beim fortgeschrittenen HCC (BCLC C) sowie im intermediären Stadium nach Progress unter lokoregionärer Therapie die einzig zugelassenen Erst- und Zweitlinientherapeutika in Europa. Der VEGFR2-Antikörper Ramucirumab ist das erste Präparat für eine individualisierte, Biomarker-abhängige Tumortherapie beim HCC. Große Hoffnung für die Therapie des HCCs liegt in der Immuntherapie mittels Checkpoint-Inhibitoren.


2016 ◽  
Vol 8 (11) ◽  
pp. 513 ◽  
Author(s):  
Mattia Garancini ◽  
Enrico Pinotti ◽  
Stefano Nespoli ◽  
Fabrizio Romano ◽  
Luca Gianotti ◽  
...  

PLoS ONE ◽  
2021 ◽  
Vol 16 (3) ◽  
pp. e0249194
Author(s):  
Yi-Hao Yen ◽  
Yu-Fan Cheng ◽  
Jing-Houng Wang ◽  
Chih-Che Lin ◽  
Chien-Hung Chen ◽  
...  

Background and aims The Barcelona Clinic Liver Cancer (BCLC) staging system is the most widely applied staging system for hepatocellular carcinoma (HCC) and is recommended for treatment allocation and prognostic prediction. The BCLC guidelines were modified in 2018 to indicate that Child-Pugh A without any ascites is essential for all stages except stage D. This study sought to provide a description of patients with HCC treated at a high-volume liver surgery center in Taiwan where referral is not needed and all treatment modalities are available and reimbursed by the National Health Insurance program. As such, certain variables that could modulate treatment decisions in clinical practice, including financial constraints, the availability of treatment procedures, and the expertise of the hospital, could be excluded. The study further sought to evaluate the adherence to the modified BCLC guidelines. Methods This was a retrospective study with prospectively collected data. 1801 consecutive patients with de novo HCC were enrolled through our institution from 2011–2017. Results There were 302 patients with stage 0, 783 with stage A, 242 with stage B, 358 with stage C, and 116 with stage D HCC. Treatment adhering to the modified BCLC guidelines recommendations was provided to 259 (85.8%) stage 0 patients, 606 (77.4%) stage A patients, 120 (49.6%) stage B patients, 93 (26.0%) stage C patients, and 83 (71.6%) stage D patients. Conclusions We reported treatment adhering to the modified BCLC guidelines at a high-volume liver surgery center in Taiwan. We found that non-adherence to the modified BCLC staging system was common in treating stage B and C patients.


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