Computertomografische Morphologie des Ellbogengelenks und Vorkommen der Ellbogengelenkdysplasie beim Rotfuchs (Vulpes vulpes)

2020 ◽  
Vol 48 (03) ◽  
pp. 176-185
Author(s):  
Lena M. Holbein ◽  
Kerstin H. von Pückler ◽  
Martin Kramer ◽  
Klaus Failing ◽  
Markus Kirsch

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Die Ellbogengelenkdysplasie (ED) ist eine genetisch bedingte Entwicklungsstörung des kaninen Ellbogengelenks und eine häufige Lahmheitsursache der Vordergliedmaße des Haushundes (Canis lupus familiaris). Sie tritt überwiegend bei großen und mittelgroßen Rassehunden auf, wurde aber auch bei Mischlingshunden und Hunden kleinerer Rassen beschrieben. Angaben zu einem Vorkommen der ED bei Wildtieren fehlen in der Literatur. Ziel dieser Studie war, einen Überblick über die Anatomie des Ellbogengelenks des Rotfuchses (Vulpes vulpes) und das Vorkommen der ED bei dieser Spezies zu erlangen. Die spezielle Konformation des Ellbogengelenks beim Rotfuchs kann im direkten Vergleich mit der unserer Haushunde dabei helfen, mehr Erkenntnisse über den Einfluss der Anatomie auf die Entwicklung der ED zu gewinnen. Material und Methoden Insgesamt 94 Ellbogengelenke von 49 Rotfüchsen wurden computertomografisch untersucht und mit kaninen Ellbogengelenken verglichen. Ergebnisse Abgesehen von der Größendifferenz sowie geringgradigen artspezifischen Unterschieden zeigte sich eine große Ähnlichkeit der anatomischen Strukturen der Ellbogengelenke der Rotfüchse und Haushunde. Überproportional häufig wurde beim Rotfuchs eine runde Konformation des Koronoids festgestellt. Zwei Ellbogengelenke von 2 Rotfüchsen wiesen pathologische Veränderungen des Processus coronoideus medialis ulnae auf. Schlussfolgerung Die mit 2,1 % ermittelte Prävalenz pathologischer Veränderungen des Koronoids beim Rotfuchs ist vergleichbar mit der Prävalenz der ED bei kleinen Hunderassen. Das überproportional häufige Auftreten der runden Konformation des Koronoids beim Rotfuchs führt zu der Hypothese, dass die runde Konformation die physiologische und ursprüngliche Konformation sein könnte. Selektives Züchten auf solch ein morphologisches Merkmal kann ein Ansatz sein, die Verbreitung der ED zu verringern. Klinische Relevanz Der Einfluss der Anatomie auf die Entstehung pathologischer Veränderungen des Koronoids ist weiterhin unklar, sodass der Fokus bei der Suche nach der Ätiopathogenese, neben der Berücksichtigung der Anatomie des Ellbogengelenks, auf weiteren Faktoren (z. B. die Biomechanik, Genetik und Umweltfaktoren) liegen muss.

2012 ◽  
Vol 90 (12) ◽  
pp. 1402-1413 ◽  
Author(s):  
D. Krauze-Gryz ◽  
J.B. Gryz ◽  
J. Goszczyński ◽  
P. Chylarecki ◽  
M. ̇Zmihorski

Examples of interspecific interactions have been described for mammalian predators, but less is known regarding disturbances of native predator guilds by domestic predators. We investigated intraguild interactions among three opportunistic predators (dog ( Canis lupus familiaris L., 1758), cat ( Felis catus L., 1758), and red fox ( Vulpes vulpes (L., 1758)) co-occurring in the extensive farmlands of central Poland. Their space use was monitored using tracking stations distributed in field and forest plots along a distance gradient from buildings and analyzed using the occupancy-modeling framework. For all three species occupancy decreased with increased distance from buildings, although for the fox the pattern was relatively weak. The occurrence of cats at the stations was higher in the forest than in the field; for fox and dog, there was a strong variation between study plots. For all three predators, the probability of detection was higher during the night than during the day and varied between the seasons; however, the exact patterns were species-specific. The presence of one predator was also linked to the presence of the other two species—generally, a given species was detected more frequently in the absence of the other two species. We recorded spatiotemporal niche segregation among the three species. We conclude that interspecific antagonistic interactions and differences in foraging ecology are the main drivers shaping co-occurrence of the three species in the agriculture landscape.


2007 ◽  
Vol 34 (6) ◽  
pp. 461 ◽  
Author(s):  
Rob J. Hunt ◽  
David J. Dall ◽  
Steven J. Lapidge

Application of synthetic fermented egg (SFE), via aerosol, to the surface of bait stations increased site visitation by wild dogs and foxes when compared with the use of buried baits alone. An associated increase in bait uptake by foxes at SFE-treated bait stations was observed when compared with bait uptake at untreated stations, although this effect diminished with time, possibly due to the use of non-lethal baits leading to the discovery of all bait stations and the habituation of animals to sites of reward. Bait uptake by wild dogs, although limited, occurred only at stations treated with SFE. Use of an aerosol based form of SFE allowed an ease of field application not previously associated with the use of synthetic lures.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 53-56 ◽  
Author(s):  
C. Szentiks ◽  
C. Soares da Silva ◽  
G. Herrling ◽  
H. Hell ◽  
G. Zeeuw ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem weiblichen, adulten Polopferd wurden mehrere Umfangsvermehrungen in der Nasenschleimhaut der rechten Nüster entfernt. Ziel der Untersuchung war, die Ursache für diesen seit drei Wochen beobachteten raumfordernden Prozess festzustellen. Material und Methoden: Die drei eingesandten Biopsieproben hatten eine Größe von 1–3 cm. Das formalinfixierte Gewebe wurde makroskopisch beurteilt und histologisch mittels verschiedener Übersichts- und Spezialfärbungen untersucht. Ergebnisse: Die Proben der Nasenschleimhaut zeigten makroskopisch eine blumenkohlartig zerklüftete Oberfläche. Histologisch fanden sich eine lymphohistiozytäre Entzündung, Granulationsgewebe, Epithelhyperplasie und runde, gefüllte, unterschiedlich große Zoosporen. Die histopathologischen Befunde führten zur Diagnose einer Rhinosporidiose. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die morphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem vorberichtlich erwähnten Import des Tieres aus einer südlichen Klimazone sprechen für das Vorliegen einer Rhinosporidiose. Diese tritt beim Pferd und Wiederkäuer, aber auch beim Menschen auf und ist Folge einer Infektion mit Rhinosporidium seeberi durch Kontakt verletzter Haut mit erregerhaltigen stehenden Gewässern oder eine aerogene Übertragung. Ein erhöhtes Infektionsrisiko wird bei immunsupprimierten Menschen beobachtet. Die Rhinosporidiose stellt eine Differenzialdiagnose zu anderen Alterationen der Nase dar. Hierzu gehören das progressive Siebbeinhämatom, Amyloidose, Neoplasien, mukoide Degeneration der Nasenmuscheln bei Kaltblutfohlen oder granulomatöse Entzündungen anderer Ursache.


2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 247-254
Author(s):  
M. Wehrli-Eser ◽  
P. Waldmeier ◽  
K. Rohn ◽  
K. Feige ◽  
J.-M. V. Müller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Prognose von Pferden nach chirurgisch therapierter Dünndarmkolik mithilfe von Kurz- und Langzeitüberlebensraten hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit präoperativ und intraoperativ ermittelten Befunden zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Krankenakten von Pferden, die wegen Kolik laparotomiert wurden und eine pathologische Veränderung im Dünndarm aufwiesen. Der prä- und postoperative Verlauf der 233 die Aufstehphase überlebenden Patienten wurde hinsichtlich präoperativer Parameter bei Klinikeintritt (Rektaltemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hämatokrit, Plasmaproteingehalt, Kolikdauer bis Klinikeintritt, Kolikverlauf, Verhalten bei Klinikeintritt, Maulschleimhautfarbe, kapilläre Rückfüllzeit, Bauchhöhlenpunktat) und intraoperativer Befunde (bestehende Veränderungen der Darmfarbe, Dünndarmresektion, Resektatlänge, Kolikursache) ausgewertet. Ferner erfolgte eine Auswertung des postoperativen Krankheitsverlaufes bis zur Entlassung aus der Klinik sowie ein und 5 Jahre danach. Ergebnisse: Die Überlebensrate aller Patienten betrug bei Entlassung aus der Klinik 81%, nach einem Jahr 66% und nach 5 Jahren 35%. Präoperativ erhobene Befunde mit Einfluss auf die 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit waren der Kolikverlauf vor Klinikeintritt und der Hämatokrit bei der Erstuntersuchung. Kolikursachen mit Dünndarmstrangulation resultierten in einer schlechteren Kurzzeitprognose (80%) als Kolikursachen ohne Dünndarmstrangulation (90%). Dagegen war die Durchführung einer Dünndarmresektion im Vergleich zu einer Kolikoperation ohne Dünndarmresektion nicht mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass sich eine Dünndarmresektion weder auf die Kurzzeitüberlebensrate noch die Langzeitüberlebensrate auswirkt.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 113-117 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
S. Huchzermeyer ◽  
R. Weiss ◽  
A. Wehrend
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Untersuchung von Qualität und Quantität der bakteriellen Besiedlung an unterschiedlichen Lokalisationen des Genitaltrakts der Stute. Material und Methoden: Von 20 genitalgesunden Zuchtstuten wurden Tupferproben aus Vestibulum, Vagina, Zervix und Uterus entnommen und auf aerobes Bakterienwachstum untersucht. Ausgewertet wurden der Keimnachweis, differenziert in apathogene und fakultativ pathogene Bakterien, sowie die Intensität der Keimbesiedelung. Ergebnisse: Entlang der kaudokranialen Achse des Genitaltrakts konnte eine Reduktion der bakteriellen Besiedlung nachgewiesen werden. Am Übergang von Vestibulum zu Vagina wurde der stärkste Rückgang in der Anzahl von Proben mit mikrobiellem Wachstum festgestellt (p < 0,001). Am Übergang von Vagina zu Zervix war eine signifikante Reduktion des Nachweises fakultativ pathogener Keime zu verzeichnen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Der Hymenalring der Stute bietet einen unspezifischen Schutz vor aufsteigenden mikrobiellen Infektionen, während die Zervix vor allem als selektive Barriere gegen fakultativ pathogene Keime wirkt. Klinische Relevanz: Bei nur zwei Stuten ergab sich eine Übereinstimmung von zervikaler und uteriner Keimflora, was die Bedeutung einer intrauterinen Tupferprobenentnahme im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung unterstreicht.


2008 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 185-188
Author(s):  
St. Groeger ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.


2005 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
C. Marquardt ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand: In der Studie sollte überprüft werden, ob anhand der sonographischen Untersuchung von kaninen Mammatumoren eine präoperative Zuordnung zu den drei Dignitätsklassen benigne Tumoren, Tumoren mit niedrigem und höherem Malignitätsgrad möglich ist. Material und Methode: 90 Tumoren wurden präoperativ sonographisch untersucht und einer dieser Dignitätsklassen zugeordnet. Die sonographische Prädiktion wurde mit der nach den Vorgaben der WHO-Klassifikation durchgeführten histopathologischen Charakterisierung verglichen, wobei allerdings die Gruppe der malignen Mischtumoren beibehalten wurde. Ergebnisse: Bei 77,4% der benignen und 91,9% der Tumoren von höherem Malignitätsgrad ergab sich eine korrekte präoperative Einschätzung. Diese gelang nur bei 45,5% der Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad. Insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von unter 2 cm war die präoperative Dignitätseinschätzung häufig falsch. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie eignet sich, um präoperativ die Dignität kaniner Mammatumoren einzuschätzen. Grenzen findet dieses Verfahren, wenn es sich um kleine Tumoren oder Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad handelt. Insbesondere kleine maligne Tumoren zeigen sonographisch häufiger Charakteristika einer benignen Neoplasie.


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