Längerfristige Folgen neuropsychologischer Störungen im Kindes- und Jugendalter

2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 51-55
Author(s):  
Karen Lidzba

Die Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters beschäftigt sich mit einem sehr vielfältigen Spektrum an Störungsbildern, Entwicklungsstufen und Fragestellungen. Akut auftretende neurologische Erkrankungen bedürfen je nach Entwicklungsstufe unterschiedlicher diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen sowie verschiedenster Ansätze zur Reintegration. Der Beitrag stellt wichtige Grundprinzipien der Kinder- und Jugendneuropsychologie dar.

2008 ◽  
Vol 19 (3) ◽  
pp. 139-163 ◽  
Author(s):  
Boris B. Quednow

Die Präpuls-Inhibition (PPI) des akustischen Schreckreflexes gilt als operationales Maß für einen teils vorbewußten attentionalen Filterprozeß, der auch als sensomotorisches Gating bezeichnet wird. Die PPI wird durch ein cortico-striato-pallido-pontines (CSPP) Netzwerk reguliert, welches frontale und mediotemporale Hirnareale, das ventrale Striatum, das ventrale Pallidum und pontine Bereiche des Hirnstamms mit einbezieht. Verschiedene psychiatrische und neurologische Erkrankungen zeigen beeinträchtigte Gating-Prozesse, doch insbesondere die konsistenten Befunde eines PPI-Defizits in der Schizophrenie haben dazu beigetragen, daß die Schizophrenie heute auch als Filterstörung verstanden wird. Die PPI hat sich mittlerweile als translationales Modell für gestörte Filterprozesse in der Schizophrenie etabliert, da sie bei verschiedenen Versuchstieren abgeleitet werden kann und pharmakologisch manipulierbar ist. Darüber hinaus wurde die PPI als vielversprechender Endophänotyp, d. h. als Gen-naher biologischer Marker, der Schizophrenie vorgeschlagen. Man erhofft sich von der Identifizierung solcher Endophänotypen eine verbesserte Entschlüsselung der krankheitsmitverursachenden Gene im Vergleich zu bislang nicht zielführenden genetischen Assoziationsstudien mit den komplexeren Krankheitsphänotypen. Des Weiteren wird die Korrektur künstlich erzeugter PPI-Defizite bei Versuchstieren als Modell für antipsychotische Wirksamkeit neu entwickelter Substanzen zur Behandlung der Schizophrenie genutzt. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen des PPI-Paradigmas in der klinischen und grundlagenorientierten psychologischen und psychiatrischen Forschung geben.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (50) ◽  
pp. 1983-1986
Author(s):  
Daum ◽  
Zeitz

Das klassische Krankheitsbild der einheimischen Sprue mit starker Gewichtsabnahme und Fettstühlen wird im Vergleich zu den atypischen milden Formen heutzutage verhältnismässig deutlich seltener diagnostiziert. Zu den atypischen Manifestationen der einheimischen Sprue zählen inzwischen nicht nur internistische Krankheitsbilder wie Leber- und Gelenkserkrankungen, sondern auch gynäkologische, dermatologische und neurologische Erkrankungen. Daneben sollte das erhöhte Risiko einer einheimischen Sprue immer bei Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 1, eines IgA-Mangels und anderer autoimmuner Erkrankungen bedacht werden. Die Differentialdiagnostik der unter einer glutenfreien Diät refraktären Sprue umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Grunderkrankungen. Neben einem erhöhten Risiko mit unbehandelter einheimischer Sprue ein intestinales T-Zelllymphom zu entwickeln, besteht auch ein erhöhtes Risiko für andere Malignome, wie z.B. das Ösophaguskarzinom.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (8) ◽  
pp. 527-533
Author(s):  
Heiko Pohl ◽  
Florence Vallelian ◽  
Gregor Herfs

Zusammenfassung. Eine Hyperurikämie kann zu Gicht führen, aber auch das Auftreten weiterer Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus Typ 2, Myokardinfarkte und Schlaganfälle begünstigen. Harnsäure hat jedoch nicht nur negative Folgen für den Körper, sondern scheint auch eine positive Wirkung auf bestimmte degenerative und entzündliche neurologische Erkrankungen auszuüben. Die Entzündungsreaktion, die bei einem Gichtanfall auftritt, wird durch IL-1β vermittelt. Somit können IL-1- oder IL-1-Rezeptor-Antagonisten eingesetzt werden, wenn Kolchizin, Kortikosteroide und NSAR kontraindiziert oder wirkungslos sind. Medikament der ersten Wahl zur langfristigen Senkung des Harnsäurespiegels ist Allopurinol, das auch eine positive Wirkung auf Komorbiditäten hat.


2007 ◽  
Vol 26 (09) ◽  
pp. 763-768
Author(s):  
B. Sellhaus ◽  
C. Sommer ◽  
K. Reiners ◽  
N. Üçeyler

ZusammenfassungPorphyrien sind meist erbliche Stoffwechselerkrankungen, die durch exogene Einflüsse symptomatisch werden und unterschiedlichste Organsysteme betreffen können. Ursächlich für neurologische Erkrankungen, insbesondere die Neuropathien, sind die akuten hepatischen Porphyrien. Die akute intermittierende Porphyrie ist die mit Abstand häufigste Unterform. Die klassische klinische Trias besteht aus internistischen, neurologischen und psychiatrischen Störungen. Oligosymptomatische Varianten stellen diagnostisch eine besondere Herausforderung dar. Neurologisch wegweisend ist eine an den oberen Extremitäten betonte sensomotorische Polyneuropathie mit proximalem Pareseschwerpunkt bei neurophysiologisch überwiegend axonaler Degeneration. Pathophysiologisch wird eine Beeinträchtigung des retrograden Axoplasmaflusses vermutet. Die Diagnose wird durch laborchemische Analysen in Urin, Serum und Stuhl erhärtet. Die Therapie der akuten Porphyrieattacke besteht für alle Formen in der raschen Verminderung der delta-Aminolävulinsäure-Aktivität durch Glukose oder Hämatin. Eine molekulargenetische Diagnosesicherung ist indiziert für die präventive Identifikation asymptomatischer Familienmitglieder.


2016 ◽  
Vol 10 (05) ◽  
pp. 459-472 ◽  
Author(s):  
Peter Berlit ◽  
Sebastian Berlit

2017 ◽  
Vol 45 (03) ◽  
pp. 178-186 ◽  
Author(s):  
Ludger Schöls ◽  
Thomas Gasser ◽  
Ingeborg Krägeloh-Mann ◽  
Holm Graessner ◽  
Thomas Klockgether ◽  
...  

ZusammenfassungSeltene Erkrankungen sind definitionsgemäß jede für sich selten, aber wegen ihrer großen Zahl in ihrer Gesamtheit häufig. Hierdurch besteht bei Ärzten nur selten Erfahrung für die einzelnen Erkrankungen; gleichzeitig stellt die Erkrankungsgruppe eine häufige Herausforderung dar. Aufgrund der mangelnden Kenntnisse bleiben viele Patienten mit seltenen Erkrankungen oft lange ohne Diagnose und optimale Versorgung. Das deutsche Ausbildungssystem ist nicht darauf ausgerichtet, Erfahrung mit seltenen Erkrankungen zu vermitteln. Die neurologische Ausbildung bedarf einer Umstrukturierung, um die Expertise für ein breites Erkrankungsspektrum zu vermitteln. Die an vielen Orten neu gegründeten Zentren für seltene Erkrankungen (ZSE) und das vom BMBF und BMG ins Leben gerufene Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) bilden hierfür einen guten Ausgangspunkt. Eine Akademie für seltene neurologische Erkrankungen befindet sich im Aufbau. Register für seltene Erkrankungen sind für die Sammlung repräsentativer Kohorten unverzichtbar und stellen die Grundlage für eine Verbesserung der Forschung und Entwicklung neuer Therapien dar. Spezifische Vergütungssysteme für die oft aufwendige und interdisziplinäre Versorgung müssen geschaffen werden.


2015 ◽  
Vol 42 (03) ◽  
pp. 141-147
Author(s):  
Y. Winter

2011 ◽  
pp. 477-486 ◽  
Author(s):  
Volker Lindner ◽  
Stefanie Rehm

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document