Das akute idiopathische Skrotalödem – eine relevante Differenzialdiagnose des akuten Skrotums im Kindes- und Jugendalter

2020 ◽  
Author(s):  
Sabine Vogel ◽  
Franziska Vauth ◽  
Wolfgang Rösch

Zusammenfassung Hintergrund Das „akute Skrotum“ ist ein häufiger kinderurologischer Notfall, der eine rasche Beurteilung zur Diagnose bzw. zum Ausschluss einer Hodentorsion erfordert. Zu den weniger bekannten Differenzialdiagnosen zählt das idiopathische Skrotalödem (AISE). In dieser Studie beschreiben wir Häufigkeit und klinisches Management des AISE in unserer Klinik. Patienten 319 Patienten im Alter von 0 bis 17 Jahren, die zwischen 01/2013 bis 12/2017 in der kinderurologischen Klinik der KUNO-Kinderklinik St. Hedwig Regensburg mit der Diagnose „akutes Skrotum“ behandelt wurden. Methode Retrospektive Analyse der Patientenakten. Ergebnisse 234/319 Patienten wurden ambulant und 85/319 (27%) stationär behandelt. Bei 23/319 (7,2%) wurde ein AISE diagnostiziert. Alle Patienten mit AISE wurden ambulant behandelt, bei keinem dieser Patienten musste eine operative Exploration erfolgen. Weitere Diagnosen der ambulanten Patienten: Epididymitis (87/234; 37%), Hydatidentorsion (42/234; 18%), Hodentorsion (5/234; 2%) Hodentrauma (10/234; 4%), Hydrozele (9/234; 4%), unspezifische Hodenschmerzen (58/234; 25%). Diagnosen der stationären Patienten: Hodentorsion (58/85; 68%), Hydatidentorsion (17/85; 20%), Epididymitis (8/85; 9%), Hodentrauma (1/85; 1%), Tumor (1/85; 1%). Diskussion Das AISE ist eine Ausschlussdiagnose mit typischem klinischem Bild. Zusammen mit dem charakteristischen Befund in der (Doppler-) Sonografie ist eine sichere Abgrenzung zu anderen Differenzialdiagnosen des akuten Skrotums möglich. Durch die korrekte Diagnosestellung können unnötige Klinikaufenthalte, Operationen und medikamentöse Behandlungen vermieden werden. Schlussfolgerung Das AISE ist eine relevante Differentialdiagnose des akuten Skrotums, das Kinder- und Jugendärzten bekannt sein sollte.

2020 ◽  
Vol 77 (4) ◽  
pp. 164-170
Author(s):  
Franziska Siegenthaler ◽  
Elke Krause ◽  
Michael D. Mueller

Zusammenfassung. Die Adnexitis, im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch hat sich der Sammelbegriff Pelvic Inflammatory Disease (PID) durchgesetzt, stellt ein häufiges medizinisches Problem dar. Die Diagnose einer PID kann schwierig sein, da die klinischen Manifestationen unspezifisch sind und sie andere Becken- und Bauchprozesse imitieren können. Infektionen im Bereich der Adnexen können schwerwiegend sein und Langzeitkomplikationen (chronische Unterbauchschmerzen, Infertilität) verursachen, weshalb eine rasche Diagnosestellung und der frühzeitige Beginn einer adäquaten Antibiotika Therapie von grosser Wichtigkeit sind. Unkomplizierte PID haben meistens einen günstigen Verlauf, bei komplizierten Formen mit Tuboovarialabzess ist meist eine operative Exploration notwendig.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1065-1071
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Bergwandern stellt eine häufige Aktivität von Betagten dar. Inwiefern jedoch dadurch besondere Risiken entstehen, ist weitgehend unbeantwortet. Insgesamt wurden 10 185 Bergnotfälle beim Wandern im Zeitraum von 2009 bis 2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs analysiert, was es erlaubte, Regressionen zwischen dem Alter der Verunglückten und dem NACA-Score zu berechnen. Trotz methodischer Limitationen kann aufgezeigt werden, dass ältere Bergwanderer höhere NACA-Werte aufweisen als jüngere bzw. im höheren Alter die Bergnotfälle gravierender waren. Die tendenziell schwereren Bergnotfälle bei älteren Bergwanderern können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Insbesondere die bedeutendste Klasse der Stürze ist zu erwähnen, da vermutlich bedingt durch die altersverursachte Abnahme der posturalen Stabilität schwerere Ereignisse resultieren und oft aus einem simplen Stolpersturz ein Absturz wird.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (14) ◽  
pp. 1121-1126
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Skitourengehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Neben positiven Aspekten sind jedoch auch Gefahren damit verbunden, wobei insbesondere auch Stürze genannt werden müssen. Anhand des Zentralregisters des SAC (Schweizerischer Alpenclub) konnten insgesamt 756 männliche und 593 weibliche Fälle von Stürzen in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 mit Hilfe des NACA-Scores und von Fallberichten analysiert werden. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen rund 90 % und bei den Männern rund zwei Drittel der analysierten Fälle die untere Extremität betrafen, wobei die überwiegende Mehrzahl Verletzungen am Knie mit 55 % bei den Frauen und 43 % bei den Männern waren. Diese Befunde könnten durch ein nicht optimales Bindungsverhalten verursacht sein, weshalb empfohlen wird, die Bindungen nicht zu hart einzustellen und das richtige Auslöseverhalten entsprechend regelmässig zu testen.


2008 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
N Freerksen ◽  
H Maul ◽  
R Schreckenberger ◽  
E Martin ◽  
C Sohn ◽  
...  

Pneumologie ◽  
2011 ◽  
Vol 65 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Serke ◽  
M Reck ◽  
W Eberhardt ◽  
W Schütte ◽  
J Fischer ◽  
...  

2011 ◽  
Vol 24 (01) ◽  
Author(s):  
H Ullerich ◽  
HS Heinzow ◽  
W Domschke ◽  
T Meister

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