Entwicklung einer psychosozialen Online-Selbsthilfe für Krebspatienten: ein patientenorientierter Ansatz

2021 ◽  
Vol 60 (02) ◽  
pp. 132-141
Author(s):  
Anna Mayer ◽  
Angeliki Tsiouris ◽  
Charlotte Nölke ◽  
Tamara Schwinn ◽  
Jörg Wiltink ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Einbezug potenzieller Endnutzerinnen und -nutzer in den Entwicklungsprozess digitaler Interventionen ermöglicht, dass entwickelte Programme den Bedürfnissen, Anforderungen und Erwartungen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer entsprechen, was sich wiederum positiv auf die Akzeptanz und Adhärenz auswirkt. In diesem Beitrag wird ein partizipativer Entwicklungsansatz für die patientennahe Gestaltung der psychoonkologischen Online-Selbsthilfe epos vorgestellt, welche Unterstützung im Umgang mit seelischen und körperlichen Beschwerden bieten soll. Methodik Patientinnen und Patienten wurden an 2 Stellen in den Entwicklungsprozess einbezogen. Zu einem frühen Zeitpunkt der Entwicklung wurden halbstandardisierte Tiefeninterviews mit Betroffenen unterschiedlicher Krebsarten (N=10) durchgeführt und qualitativ hinsichtlich ihrer Sicht auf (1) die Krebserkrankung und (2) die Ausgestaltung einer Online-Selbsthilfe auf inhaltlicher, struktureller und gestalterischer Ebene ausgewertet. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ein Prototyp der Online-Selbsthilfe in einer Pilotphase evaluiert. Ergebnisse Die inhaltsanalytische Auswertung der Interviews mit insgesamt N=742 Codierungen ergab fünf inhaltliche Hauptkategorien (Veränderungen im Alltags- und Zukunftserleben, Veränderungen der sozialen Beziehungen, Verarbeitungsmechanismen, Kontrollverlust, schwierige Emotionen), die Aufschluss über die zentralen Herausforderungen und Belastungen der Betroffenen geben. Besonders starke Emotionen zeigten die Interviewten bei Themen, die den zwischenmenschlichen Bereich betrafen, sodass in der Online-Selbsthilfe zusätzlich zum emotionsbasierten Fokus auch ein Schwerpunkt auf soziale Beziehungen gelegt wurde. Strukturelle und gestalterische Implikationen für die Entwicklung bezogen sich vor allem auf Übersichtlichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Die Pilotphase ermöglichte die Überprüfung, ob die vorab durch die Betroffenen beschriebenen Anforderungen an eine Online-Selbsthilfe erfüllt wurden. Schlussfolgerung Der Einbezug von Patientinnen und Patienten in den Entwicklungsprozess der digitalen Online-Selbsthilfe epos konnte Hinweise für die Ausgestaltung auf verschiedenen Ebenen geben. Mögliche Endnutzerinnen und -nutzer in mehreren Entwicklungsphasen einzubeziehen kann sicherstellen, dass die Anforderungen und Anregungen nicht nur aus Sicht der Entwicklerinnen und Entwickler, sondern auch aus Sicht der späteren Nutzerinnen und Nutzer ausreichend berücksichtigt wurden. Diese Erkenntnisse bestätigen die Bedeutsamkeit einer patientenorientierten Herangehensweise bei der Entwicklung digitaler Angebote.

1999 ◽  
Vol 8 (4) ◽  
pp. 234-246 ◽  
Author(s):  
Despina Muth ◽  
Dietmar Heubrock ◽  
Franz Petermann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Zu den häufigsten Teilleistungsstörungen bei Kindern, die aus frühkindlichen Hirnschädigungen oder erworbenen Schädel-Hirn-Traumen resultieren, gehören Störungen der Raumanalyse und räumlich-konstruktive Störungen. Da sich motorische und sprachliche Entwicklungsdefizite offensichtlicher darstellen, bleiben diese kognitiven Beeinträchtigungen oft zu lange verborgen. In der Grundschulzeit führen die Funktionsstörungen zu Schwierigkeiten in der korrekten Beherrschung der Kulturtechniken sowie zu Interaktionsstörungen, da die Kinder soziale Beziehungen (“soziale Distanzen”) schlecht einschätzen können. Die vorgestellte Gruppentherapie berücksichtigt im Kern diese soziale Komponente, wobei raumanalytische Aufgabenstellungen in Teams bearbeitet werden sollen. Die kognitiven Ressourcen der Kinder werden gezielt genutzt, um das Erproben alltagsnaher Lösungsstrategien zu ermöglichen. Das Training kann bei Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren eingesetzt werden. Anhand einer Einzelfallstudie werden Effekte der Gruppentherapie dargestellt.


2015 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 24-31 ◽  
Author(s):  
Rabea Laugemann ◽  
Christopher Buschow ◽  
Beate Schneider

Im ‚War for Talent‘ konkurrieren heutzutage große Konzerne mit innovativen Start-ups um vielversprechenden Nachwuchs. Was bestimmt die Attraktivität von Arbeitgebern bei Medien- und Kommunikationsstudierenden? Diese Frage wird im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung untersucht, vor allem im Hinblick darauf, ob Start-ups oder Konzerne als erste Arbeitgeber präferiert werden. Befragte, denen Prestige wichtig ist, bevorzugen eher Konzerne als Arbeitgeber. Wer Wert auf ein innovatives Arbeitsumfeld und soziale Beziehungen legt, entscheidet sich vermehrt für ein Start-up. Im Wettbewerb um die besten Köpfe sind damit junge Unternehmensgründungen inzwischen eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Konzerne.


2017 ◽  
Author(s):  
Ingrid Hesse ◽  
Brigitte Latzko

Schulische Diagnostik! Wie können Lehrkräfte Lernvoraussetzungen und Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern explizit diagnostizieren? Wie erkennen sie Hochbegabung und Lernschwierigkeiten? Theoretische Grundlagen der pädagogisch-psychologischen Diagnostik werden erklärt, schulpraxisbezogene Diagnoseanlässe bearbeitet. Es geht vor allem darum, ein Denkgerüst bei Lehrkräften zu entwickeln, um so ihre diagnostische Tätigkeit zu optimieren. Die dritte Auflage wurde vollständig überarbeitet und besonders um Anregungen erweitert, wie Lehrkräfte soziale Beziehungen und soziale Kompetenzen diagnostizieren können, um Integration und Inklusion wirksam zu begleiten. Unverzichtbar für die Lehreraus- und -weiterbildung, als Seminarlektüre für alle Lehramtsstudiengänge sowie beim Selbststudium.


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